Wem Diablo 3 zu bunt und einfach ist und wer Path of Exile zu schwer und komplex findet, wurde im letzten Jahr mit Grim Dawn bestens bedient: Handgemachte Karten, irre Monstrositäten und viel Spieltiefe sorgten für eine der besten aktuellen Monster-Schlachtbuden.
Etwas über ein Jahr nach der Veröffentlichung steht passionierten Beutejägern nun mit Ashes of Malmouth ein richtiges Addon ins Haus. Kann Entwickler Crate Entertainment an den letztjährigen Erfolg anknüpfen?
Der kostenlose Konkurrent:Path of Exile im Test
Das ist neu
- riesiges neues Kampagnengebiet
- rund 20 Stunden Story- und Nebenmissionen
- zwei neue Klassen (Inquisitor & Nekromant)
- über 300 neue einzigartige Gegenstände
- vier neue Fraktionen
- Level-Cap auf 100 angehoben
- neue Nemesis- und Super-Bosse
Der vergessene Feind
Im Grundspiel werden wir in einen wahrlich mörderischen Konflikt hineingezogen: Die beiden Dämonenvölker der Chthonians und Aetherials haben sich die Spielwelt Cairn als Schlachtfeld ausgesucht und tragen ihre Zwistigkeiten auf dem Rücken der Menschen aus.
Doch während wir im Hauptspiel durch Flüsse voll chthonischen Kultisten- und Monsterbluts waten, vergessen wir die andere Seite der Dämonen-Medaille: Die Aetherials haben alle Zeit der Welt, sich in der Stadt Malmouth einzunisten und besonders üble Monster zu erschaffen, die uns daran erinnern, dass es noch eine weitere Bedrohung zu beseitigen gilt. Und genau das machen wir in der Erweiterung Ashes of Malmouth.
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Lovecraft lässt grüßen
Die Geschichte, ist wie schon im Grundspiel nicht viel mehr als ein solides Vehikel für ausufernde Schlachtorgien. Dafür legt Ashes of Malmouth bei der Atmosphäre zu. Die riesige, widerwärtige Welt überzeugt vor allem in puncto Gestaltung: Schwarzrote Dämonengebiete wechseln sich mit weitläufigen Sümpfen voller monströser Pflanzen ab.
Wenn wir uns durch die mit allerlei Perversionen vollgestopften Stadtteile von Malmouth schlagen und groteske Fleischmutationen bekämpfen, kommen wir uns vor, wie in einer von H. R. Giger und H. P. Lovecraft gemeinsam geschaffenen Welt.
Dieser Albtraum wirkt sich auch auf den Schwierigkeitsgrad aus. Prügeln wir uns beispielsweise durch die Wald- und Sumpflandschaft Ugdenbog, bekommt der Begriff »Sich durch die Botanik schlagen« eine ganz neue Bedeutung: Riesige Killerblüten und Monsterranken klatschen uns massiven Gift-Flächenschaden um die Ohren, was nicht selten zu einem echten Belastungstest für unsere Nerven (und natürlich die Gesundheit des Helden) wird.
Malmouth selbst ist ein verwinkelter Moloch aus Häuserruinen, vollgestopft mit ätherischen Monstern, deren Kampfstärke teilweise jeder Beschreibung spottet. Wer sich unter Stufe 60 und ohne massiv ausgebaute Resistenzen in das Heiligtum des Fleisches, die Mutter aller Ekel-Dungeons, wagt, den erwartet eine deutliche Lektion in Demut. Eine etwas behutsamere Balance täte dem Spiel jedoch gut, denn einige Bosse und Situationen haben uns im Test mehrfach kalt erwischt. Dabei waren wir schon mit der neuen Nekromanten-Klasse unterwegs, die uns anfangs noch unbesiegbar schien.
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