Bei Controllern gibt es einfach keinen, der wirklich perfekt ist und alle Punkte abhakt, die mir wichtig sind. Sogar der neue Razer Wolverine V3 Pro, den Nele und ich getestet haben, schrammte knapp an der Perfektion vorbei – mir hat das D-Pad nicht gefallen.
Jetzt hatte ich die Gelegenheit, den Gulikit KK3 Max zu testen und obwohl er um einiges günstiger ist, als der Razer-Controller, hat er sich zu meinen neuen Favoriten gemausert. Das liegt vor allem an einem Feature, das ich von der Nintendo Switch kenne – perfekt ist er allerdings trotzdem nicht.
Präzise mit Controller zielen? Ja, das geht!
Der GuliKit KK3 Max ist äußert gut ausgestattet, um präzises Zielen zu ermöglichen:
- Hall-Effekt-Joysticks: Sie sind weniger anfällig für Stick-Drift und langlebiger
- Kleine Deadzones: Der Controller erkennt so selbst kleinste Bewegungen des Joysticks.
- 1.000-Hz-Abtastrate: Es wird 1.000-mal in der Sekunde abgetastet, in welcher Position sich die Joysticks und analogen Trigger befinden. Diese Abtastrate ist sogar kabellos möglich. Im Vergleich dazu bietet der Xbox Wireless Controller nur 125 Hz.
- Glättungsringe: Die Joysticks werden von einem glatten Ring umschlossen und besitzen einen Hals aus Metall. Die Bedienung ist deswegen besonders weich und reibungslos.
Das für mich wichtigste Feature: Wie beim Nintendo Switch Pro-Controller ist ein Sechs-Achsen-Gyroskop eingebaut. So kann man in Spielen Feinjustierungen beim Zielen machen, die mit einem Joystick sehr schwierig sind.
Seitdem ich diese Art von Zielen in Splatoon 2 das erste Mal ausprobiert habe, habe ich mich direkt verliebt. Nicht nur ist das Zielen aus dem Handgelenk deutlich präziser als mit dem Daumen, es macht auch unheimlich viel Spaß – so sehr, dass ich mich dazu entschied Wolfenstein: The New Colossus auf der Switch anstatt auf dem PC oder einer schnelleren Konsole zu spielen. Die matschige Grafik habe ich dann in Kauf genommen.
Das Gyroskop lässt sich auf Steam nutzen, solange der Controller im Nintendo Switch-Modus ist und das Spiel simultane Maus- und Controllereingaben unterstützt. Die Genauigkeit ist so hoch, dass ich damit sogar präzise den Mauszeiger steuern kann. Zielen ist dementsprechend genauso gut.
Wie ich mit dem Gyroskop ziele:
- Der Großteil der Kamerasteuerung wird weiterhin vom rechten Joystick übernommen.
- Beim Zielen benutze ich das Gyroskop für die Feinjustierung.
- Um schnelle 180-Grad-Flicks zu machen, werden das Gyroskop und der rechte Joystick gleichzeitig verwendet.
Ich wünschte, es gäbe mehr Hersteller, die ein Gyroskop in ihre Controller einbauen und Spiele, die diese Steuerung als zusätzliche Option zu Joystick und Maus anbieten. Meiner Meinung nach ist Motion-Aiming, wenn gut um umgesetzt, die nächstbeste Methode für präzises Zielen nach der Maus.
Weitere Features des Gulikit KK3
Neben dem Gyroskop und den Joysticks ist der Gulikit KK3 Max überraschend gut ausgestattet.
Die ABXY-Tasten lassen sich mit einem mitgelieferten Keycap-Puller abziehen. Im Lieferumfang gibt es vier Ersatzkappen, damit ihr von einem Nintendo Switch- zu einem Xbox-Layout wechseln könnt.
Auf der Rückseite gibt es Platz für vier Paddles, die ihr selbst anbringen könnt. Im Lieferumfang gibt es sechs Stück, die alle aus Aluminium bestehen. Vier davon sind lang und ähneln stark denen des Xbox Elite Series 2 Controllers. Die anderen zwei sind sehr kurz.
- Ihr könnt selbst auswählen, welche ihr an den Controller anbringen wollt. Sie werden mit etwas Druck in die Slots hineingedrückt. Zum Entfernen muss man sie in Richtung Mitte des Controllers hebeln. Dabei ist mehr Kraft notwendig, als man denkt.
- Da hat Microsoft mit den Magneten die einfachere Lösung, aber die hätten beim Gulikit KK3 Max womöglich Interferenzen mit den magnetischen Joysticks verursacht.
- Die Paddles funktionieren ansonsten tadellos und können direkt am Controller belegt werden. Eine Software ist nicht notwendig.
Hair-Trigger: Mit zwei Schaltern auf der Rückseite könnt ihr den Aktivierungsweg der Trigger verkürzen. Leider fühlen die sich sehr schwammig an. Beim Herunterdrücken wird der Widerstand in den letzten 10 Prozent des Weges höher und man kann den Trigger über den Anschlag hinaus ein bis zwei Millimeter weiter drücken.
D-Pad: Der Gulikit KK3 Max hat eines der besten D-Pads, die ich bisher getestet habe. Das Steuerkreuz lässt sich präzise für Fighting-Games und Plattformer verwenden.
Bei den vier Richtungen kommt es nur selten zu unbeabsichtigten Richtungseingaben und es ist sogar möglich, einen Vier-Wege-Modus einzuschalten, der die Diagonalen komplett abschaltet. Das kann zum Beispiel bei Shootern nützlich sein, die oft nur vier Richtungen des D-Pads nutzen, um etwa Waffen zu wechseln.
Keine App: Die Einstellungen am Controller ändert ihr direkt am Gerät. Obwohl ich das eigentlich präferiere, kann es schwierig sein, sich jede Einstellung und Tastenkombination zu merken. Immerhin sind die wichtigsten direkt auf dem mitgelieferten Case eingraviert. Für die restlichen muss ich die Bedienungsanleitung parat haben.
Wenn euch Gyro-Aiming genauso gut wie mir gefällt und ihr euch den Zusammenbau eines Controllers selbst zutraut, dann kann ich euch noch den Alpakka-Controller empfehlen. Der muss selbst zusammengesetzt werden, ist aber speziell für Motion-Aiming ausgelegt. Hier seht ihr ihn in Action und darunter habe ich meinen Test für euch verlinkt:
Meine Empfehlung
Wenn ihr euch einen Controller für den PC holen wollt, dann solltet ihr unbedingt den Gulikit KK3 Max auf dem Radar haben.
Der Controller kostet nur 20 Euro mehr als der Xbox Wireless Controller und bietet euch dafür Funktionen, die man sonst nur bei Premium-Geräten findet, und hat sogar ein eingebautes Gyroskop.
Wenn ihr Spiele gerne auf der Nintendo Switch spielt, dann würde ich euch raten, zu diesem Controller anstelle des Pro-Controllers von Nintendo zu greifen. Ihr profitiert von vielen zusätzlichen Features und bezahlt dafür auch nur etwa 20 Euro mehr.
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