Eifer und Ehrgeiz sind an und für sich etwas Gutes. Der deutsche Hearthstone-Profi Linh »Seiko« Nguyen hat es damit allerdings übertrieben. Während eines Ligaspiels gegen den Schweden Elias »Bozzzton« Sibelius wirkte er unkonzentriert und schaute häufig auf seinen Schoß statt auf den Bildschirm. Der Grund dafür: Seiko spielte parallel Auto Chess.
Dieser Spagat ging nicht lange gut. Seiko konnte sich nicht auf das Hearthstone-Match konzentrieren und machte wiederholt Fehler. Der letzte war sogar so gravierend, dass er ihn den Sieg kostete. Diesen Moment könnt ihr euch hier anschauen:
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Den Kommentatoren fiel der Patzer direkt auf, Seiko brauchte noch eine Weile länger. Dann schlug er die Hände überm Kopf zusammen und schüttelte entgeistert den Kopf.
Die Begründung für sein Verhalten folgte nach dem Match. Seiko wollte sich für ein mit 1.000.000 US-Dollar dotiertes Auto-Chess-Turnier qualifizieren.
Viel Kritik am Großmeister
Im Internet stieß das Verhalten von Seiko auf wenig Verständnis. Ein großes Problem: Seiko hat Grandmaster-Status und gehört damit zu den besten Spielern weltweit. Gleichzeitig hat er dadurch aber auch eine Art Vorbildfunktion.
Einer der Hauptkritiker ist Hearthstone-Shoutcaster Simon Welch. Auf Twitter schrieb er:
"Ich bin der festen Überzeugung, dass Seikos Handeln extrem beleidigend gegenüber dem Grandmaster-Programm und tausenden Spielern war, die töten würden, um in seiner Position zu sein."
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Hearthstones E-Sport-Manager Drew Higbee meldete sich per Twitlonger zu Wort und räumte mit einem Missverständnis auf. Demnach wussten die Veranstalter, dass Seiko am Auto-Chess-Turnier teilnehmen werde, dachten aber, dass es zwischen seinen Matches stattfinden würde:
"Wir erwarten, dass die Spieler für ihre Grandmaster-Spiele gänzlich anwesend sind. Daran anknüpfend entschuldigen wir uns dafür, dass unsere Antwort an Seiko offensichtlich für Verwirrung gesorgt hat. Unsere Kommunikation wird zukünftig klarer sein.
Nächste Woche muss Seiko anwesend sein und sein Match spielen. Ansonsten greifen die Regeln für ein nicht angetretenes Match. Wir erwarten das absolut Beste von unseren Spielern und werden uns weiter bemühen, unseren Zuschauern jede Woche das bestmögliche kompetitive Hearthstone-Erlebnis zu bieten."
Seiko entschuldigt sich
Auch Seiko äußerte sich zu der Situation auf Twitlonger. Dort erklärt er, dass er bereits seit längerer Zeit Auto Chess spiele und viel für die Qualifikation des Turniers trainiert habe. Dennoch habe er seine Fähigkeiten überschätzt:
"Ich wollte in keiner Weise unhöflich sein und war ziemlich froh, dass es scheinbar kein Problem war, wenn ich Hearthstone und Auto Chess zur gleichen Zeit spiele. Ich bin es gewohnt mehrere Dinge gleichzeitig zu tun und zu spielen und habe mich dazu entschlossen, das Risiko einzugehen.
Ich habe wirklich gedacht, ich hätte genug Erfahrung, um beide Spiele gleichzeitig spielen zu können, ohne dabei zu viel Aufmerksamkeit in Auto Chess zu stecken. Leider hat es mich letztlich zu viel Aufmerksamkeit gekostet, was nicht gut ausgegangen ist in Hearthstone. Ich wurde dafür wirklich bestraft und und bereue, dass ich die Situation nicht korrekt beurteilt habe."
Seiko erklärte außerdem, dass er nicht weiter am Auto-Chess-Turnier teilnehmen werde, da es sich mit einem kommenden Hearthstone-Match überschneide und er seinen Hauptfokus nicht verlieren wolle.
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