Helldivers im Test - Diese Bugs machen Spaß!

Was für ein Koop-Kracher! Im Test von Helldivers klären wir, warum der Shooter-Kampf gegen Riesenkäfer eines der am meisten unterschätzten Actionspiele des Jahres ist.

Helldivers - Trailer zur PC-Version Video starten 1:18 Helldivers - Trailer zur PC-Version

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Ein Spiel voller Bugs? Normalerweise eine Katastrophe - doch in diesem Fall ein großes Vergnügen. Die krabbelnden Killermaschinen gehören nämlich zu den drei Alien-Rassen, denen wir im Shooter Helldivers auf dem Schlachtfeld begegnen.

Schon das Intro zeigt, welcher Film das Entwicklerteam Arrowhead inspiriert hat: Die Science-Fiction-Story von einer vereinigten Menschheit, welche in der Zukunft gegen riesige Insekten, schwer bewaffnete Cyborgs und technisch hoch entwickelte Illuminierte kämpft, ist eine tiefe Verbeugung vor »Starship Troopers«.

Kombiniert werden die Filmanleihen mit mehr oder weniger versteckter Kritik an der Außenpolitik einiger Großmächte unserer Gegenwart: So geraten die Bugs ins Fadenkreuz der Übererde-Regierung, weil die Sechsbeiner Öl produzieren können. Als Speerspitze der galaktischen Feldzüge dienen die Helldivers. Diese Supersoldaten landen in Vierertrupps auf feindlichen Planeten, erledigen Missionen, überstehen Angriffswellen und äschern Bossgegner ein.

So sieht die Galaktische Kampagne aus: Alle Helldivers helfen beim Erobern feindlicher Gebiete, bis die Heimatwelt der jeweiligen Alien-Rasse angegriffen wird. So sieht die Galaktische Kampagne aus: Alle Helldivers helfen beim Erobern feindlicher Gebiete, bis die Heimatwelt der jeweiligen Alien-Rasse angegriffen wird.

Dafür kassieren sie Punkte, welche in die Galaktische Kampagne einfließen: Jeder gesammelte Zähler hilft dabei, ein feindliches Gebiet zu erobern oder bei einem Alien-Angriff auf Menschen-Städte die Verteidigung zu stärken. Aber nicht nur diese gemeinsame Online-Kampagne stärkt das »Wir-Gefühl«, auch auf dem Schlachtfeld ist Teamwork angesagt.

Das fängt bei der Wahl der Ausrüstung an, geht über Kampftaktiken bis zur Rettung von niedergeschossenen Kameraden. Kurz: Helldivers hat in der Theorie das Zeug zu einem richtig guten Koop-Spiel - und ist der Praxis sogar noch besser.

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Kreuz-Kombos statt simpler Knopfdruck

Ein typisches Missionsziel: Während unser Mitstreiter die Flanken von Feinden säubern, finden und entschärfen wir Sprengsätze mit dem Minensuchgerät. Ein typisches Missionsziel: Während unser Mitstreiter die Flanken von Feinden säubern, finden und entschärfen wir Sprengsätze mit dem Minensuchgerät.

Die PC-Veröffentlichung von Helldivers kommt etwas überraschend, stammt das Spiel doch von Sony und fühlt sich schwer nach Konsole an. Das beginnt schon beim Genre: Helldivers ist ein Twin-Stick-Shooter aus der Vogelperspektive, also wie gemacht für Controller.

Doch auch die Steuerung per Tastatur und Maus funktioniert gut, das eigentliche Zielen geht mit dem Cursor sogar etwas präziser - letztlich fühlen wir uns mit einem Gamepad auf dem Schlachtfeld aber beweglicher. Die zwei Missionstypen sind klar strukturiert: Bei Standardaufträgen erkunden wir zufallsgenerierte Level und erledigen Aufgaben, sprengen zum Beispiel Bug-Nester oder demokratisieren die Cyborgs mit Sendestationen für die Propaganda der Übererde.

Ziemlich »konsolig« ist dabei, dass Sprengsätze oder Computersysteme nicht durch einfachen Knopfdruck aktiviert werden, sondern per eingeblendeter Steuerkreuz-Kombination - das sorgt im Kampfgetümmel für Schweißperlen auf der Stirn.

Diese situative Spannung täuscht dann auch ein wenig darüber hinweg, dass sich die Missionsziele oft wiederholen. Richtig heftig wird es am Ende eines Einsatzes: Die Truppe muss 90 Sekunden auf die Evakuierung durch ein Shuttle warten, und in diesen anderthalb Minuten mobilisieren die Aliens noch einmal alle Kräfte für eine große Schlacht.

Bei den »Vergeltungsschlag« getauften Missionen geht das sogar von Beginn an so, hier muss nach dem Horde-Prinzip in kleinen Arenen eine bestimmte Zahl von Feinden eliminiert werden. Gerade in diesem Getümmel gilt es, den Überblick zu bewahren, denn die Entwickler setzen konsequent auf »Friendly Fire« - und wer zu viele Kameraden über den Haufen schießt, wird vom Host schon mal vorzeitig aus dem Spiel »evakuiert« ...

Jetzt wird’s knapp: Von rechts greifen immer noch Cyborgs an, doch das Shuttle wartet schon. Und dann werden wir auch noch vom MG eines Kameraden getroffen ... Jetzt wird’s knapp: Von rechts greifen immer noch Cyborgs an, doch das Shuttle wartet schon. Und dann werden wir auch noch vom MG eines Kameraden getroffen ...

Online-Performance, Koop-Modi und Cross-Plattform
Die Online-Performance macht in unserer PC-Testversion bereits einen guten Eindruck. Zwar sind wir ein paar Mal aus dem Spiel geflogen, konnten uns dank des guten Matchmakings aber schnell wieder unserer aktuellen Truppe anschließen.

Das Spiel erlaubt diverse Koop-Kombinationen: Von vier unabhängigen Online-Spielern bis zu vier Zockern, die vor dem gleichen Bildschirm sitzen. Helldivers lässt sich übrigens auch offline spielen, die Erfolge fließen aber nicht in die Galaktische Kampagne ein.

Der Begriff Cross-Plattform gilt für Helldivers nur bedingt: PC-Spieler bleiben unter sich, während PS4-, PS3- und PS-Vita-Besitzer gemeinsam spielen können. Dafür sind alle vier Systeme Teil der gleichen Galaktischen Kampagne - so zieht man doch an einem Strang.

Spannende Waffen-Jagd

Für Langzeitmotivation sorgt bei Helldivers die Jagd nach besserer Ausrüstung. Zu Beginn steht nur ein überschaubares Arsenal vom Sturmgewehr bis zur Schrotflinte zur Verfügung. Durch absolvierte Missionen schalten wir immer neue Wummen frei - zum Beispiel Laserkanonen, die praktischerweise ohne Munition auskommen.

Der größte Vorteil der Helldivers auf dem Schlachtfeld gegenüber den Aliens ist aber die sogenannte »Taktikausrüstung«. Jeder Soldat kann vor einer Mission vier Items anwählen, die per Steuerkreuz-Kombination aus dem Orbit angefordert werden.

Dabei stehen Sekundärwaffen wie Raketenwerfer, stationäre Geschütze, Fahrzeuge, Mechs und Luftschläge vom Raketen-Sperrfeuer bis zur Mini-Atombombe bereit. All diese Items in den vierköpfigen Truppen clever zu kombinieren gehört zu den größten Herausforderungen in Helldivers.

Der Cyborg-Boss »Grumgar Der Vernichter« ist ein schwerer Brocken. Alleine hat man gegen ihn keine Chance – wir opfern uns für diesen Screenshot trotzdem. Der Cyborg-Boss »Grumgar Der Vernichter« ist ein schwerer Brocken. Alleine hat man gegen ihn keine Chance – wir opfern uns für diesen Screenshot trotzdem.

Schade sind daran nur zwei Dinge: Erstens, dass ein erheblicher Teil der Ausrüstung in kostenpflichtige Download-Häppchen aufgeteilt wurde. Zweitens finden wir, dass gerade bei den Primärwaffen diverse unnütze Wummen dabei sind.

Dennoch empfiehlt es sich, den einen oder anderen DLC zu kaufen, weil gerade vor den knackigen Bosskämpfen die Ausrüstungs-Auswahl nicht groß genug sein kann. Rund 20 Minuten haben unsere erfolgreichen Schlachten gedauert - und solche Siege sind uns bisher nur selten gelungen, weil die Endgegner unsere Vierertrupps immer wieder pulverisiert haben.

Aber die Motivation will einfach nicht nachlassen, schließlich können wir stets neue Ausrüstungs-Kombinationen ausprobieren. Die Fachsimpelei mit fremden Spielern funktioniert dabei in der PC-Version dank Textchat deutlich besser als auf der PS4, dort wird der Sprachchat selten genutzt. Dabei ist Kommunikation bei Helldivers hilfreich - denn cleveres Teamwork macht aus diesem guten einen sehr guten Shooter.

Die Raumschiffe sind Hauptmenü und Spieler-Lobby in einem. An Konsolen lassen sich hier Waffen aufleveln oder Informationen über Aliens einholen. Die Raumschiffe sind Hauptmenü und Spieler-Lobby in einem. An Konsolen lassen sich hier Waffen aufleveln oder Informationen über Aliens einholen.

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