Machen wir nicht lange rum: Während seiner rund anderthalbjährigen Early-Access-Phase ist aus Hunt: Showdown ein hervorragendes Spiel geworden. Warum wir trotzdem keine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen können, erläutern wir euch in diesem Test.
Das ist Hunt - in einer Minute
Hunt: Showdown ist ein Koop-Ego-Shooter vom deutschen Entwickler Crytek (Crysis), der PvE- und PvP-Elemente auf ungewöhnliche Weise miteinander kombiniert. Die Hauptattraktion von Hunt ist der Modus »Kopfgeldjagd«, der wie folgt funktioniert:
Im Louisiana des späten 19. Jahrhunderts haben sich Pforten zur Hölle geöffnet. Ein Sumpfgebiet wird von Dämonen und Monstern heimgesucht, wie sie düsterer kaum ausfallen könnten. Faulige Zombies, Frauengestalten, denen Bienenstöcke aus dem Brustkorb wachsen und gemeingefährliche Höllenhunde durchstreifen die bildhübsche CryEngine-Welt. Der totale Horror also.
Unsere Testversion
Dieser Test basiert auf der Version 1.0 von Hunt: Showdown, die bereits auf den Testservern und auch im Early-Access-Build spielbar war. Crytek patcht allerdings laufend, kleinere Änderungen sind also möglich.
Wir gehen in Kopfgeldjagd allein oder mit einem bzw. zwei menschlichen Partnern auf einer der beiden Ein-Quadratkilometer große Karten auf die Jagd nach einem besonders schrecklichen Monster. Dafür nutzen wir unsere »Schattensicht«, mit der wir Hinweise orten. Haben wir drei davon gefunden, offenbart sich uns der zu Beginn der Runde zufällig festgelegte Unterschlupf des Monsters. Ungünstig: Bis zu neun andere Spieler haben genau das Gleiche vor.
Haben uns unterwegs nicht schon Zombies oder Höllenhunde oder andere Jäger ausgeknipst und haben wir die eklige Riesenspinne, den kolossalen Schlachter oder den agilen Assassinen vor allen anderen ausfindig gemacht, erledigen wir das Biest und verbannen es zurück in die Hölle.
Diese elende Verbannung dauert allerdings geschlagene drei Minuten - in denen die Gegenspieler genau sehen, wo wir uns auf der Karte befinden. Und was das bedeutet, kann sich jeder denken! Statt gemütlich die Zeit abzusitzen, müssen wir abermals kämpfen.
Und das ist alles andere als trivial, wenn man gerade erst einen Boss überlebt hat und sich gefühlt nur noch drei Kugeln im Magazin der Waffe befinden. Bevor die Gegner eintrudeln, müssen wir uns also nicht nur clever positionieren, sondern auch schauen, dass wir neue Munition einsammeln und Bandagen zum Heilen benutzen. Wer Hunt eine Weile spielt, entwickelt nach und nach ein Gefühl dafür, wo er danach schauen muss.
Nehmen wir aber dennoch mal an, dass wir mit viel Glück und einer cleveren Taktik die auflaufenden Gegner erledigt haben und die Überbleibsel der Bestie (der Gegenwert des Kopfgelds) in unsere Taschen packen können. Dann müssen wir nur noch von der Map verduften.
Genau wie die Position des Bossgegners werden auch die Ausgänge an den Kartenrändern zufällig festgelegt. Drei davon gibt es, wir müssen uns entscheiden, ob wir den nehmen, den wir am vermeintlich leichtesten erreichen oder lieber einen Umweg wagen und uns von den vielleicht noch übrigen Jägern so schnell wie möglich wegbewegen. Obwohl das auch nicht so leicht ist, denn die Trophäen in unseren Taschen zeigen unsere Position wie Leuchtfeuer auf der Karte. Schaffen wir es von der Map: Juhu! Schaffen wir es nicht, ist unser Hunter tot und bleibt es auch, Permadeath sei »Dank«.
Nettes Extra: Zum Kopfgeld-Modus kommt separat ein kurzweiliger, an Battle Royale erinnernder Einzelspieler-Modus hinzu, in dem ihr gegen andere Spieler lediglich um euer eigenes Überleben kämpft. Dieses »Schnellspiel« eignet als Abwechslung für Zwischendurch, ist also eher eine Dreingabe.
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