Laienspieler als Tester
Warum tun sich Entwickler wie Ascaron so schwer damit, gravierende Fehler in ihren Programmen zu finden? »Bugfixing und Balancing sind im Allgemeinen sehr schwierig, erst recht bei einem so umfangreichen Spiel wie Sacred«, meint Allard. »Wenn man dann noch an die schier unendlich vielen Konfigurationen der PCs beim Kunden denkt, dann ist ganz gut zu verstehen, dass heutzutage kein Hersteller hundertprozentig finale Spiele herausbringen kann.« Wer finden will, muss aber vor allem suchen - und gerade kleinere Entwickler drücken bei der Fehlerjagd gern mal ein Auge zu, wenn das Budget knapp wird und der Erscheinungstermin naht. Während große Publisher fest angestellte Betatest-Abteilungen oder professionelle Testunternehmen beschäftigen, greifen finanzschwächere Studios auf hausgemachte Lösungen zurück. »Festangestellte Tester haben wir nur relativ wenige, denn wir haben im Jahr einfach nicht genug Produkte, um einen festen Stamm dauerhaft beschäftigen zu können«, erklärt Torsten Allard. Ascaron rekrutiert stattdessen normale Spieler für Beta-Tests. »Wir greifen im ersten Schritt gerne auf ortsansässige Spieler zurück, die sitzen dann hier bei uns im Haus und berichten direkt. Dann folgt ein erster geschlossener Beta-Test mit wenigen handverlesenen Leuten aus dem ganzen Bundesgebiet. Erst danach starten wir den großen offenen Beta-Test.« An dem nehmen dann - wie für das Sacred-Addon Underworld - bis zu 600 Leute teil. Dass die Laienprüfer als Bugjäger ausreichen, wenn sie von einigen Profis unterstützt werden, ist für Allard erwiesen: »Wir haben mit Beta-Tests sehr gute Erfahrungen gemacht.«
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