Iron Harvest - Auf den Spuren von Company of Heroes, C&C und Warcraft 3

Die Strategie-Hoffnung Iron Harvest hat vor Vergleichen mit großen Namen keine Angst. Von diesen Spielen haben sich die Entwickler inspirieren lassen.

Iron Harvest vereint die Stärken vieler bekannter RTS-Größen. Iron Harvest vereint die Stärken vieler bekannter RTS-Größen.

Die neue Hoffnung für Freunde flotter Echtzeit-Strategie heißt Iron Harvest. Das neue Spiel des Bremer Entwicklerstudios King Art Games (Die Zwerge) hat mit der »World of 1920+« des polnischen Künstlers Jakub Rózalski nicht nur ein ebenso fantastisches wie frisches Szenario zu bieten, sondern hat auch spielerisch einiges auf dem Kasten. Davon konnten wir uns beim weltexklusiven Spielen einer Pre-Alpha-Version persönlich überzeugen. Unsere gesammelten Eindrücke lest ihr in unserer plus-exklusiven Mega-Preview, weltexklusive Gameplay-Szenen gibts im Video.

Weltexklusiv gespielt: Iron Harvest in der Preview

Die Entwickler gehen bei Iron Harvest einen cleveren Weg, denn statt das Strategie-Rad neu zu erfinden, vereinen sie die Stärken echter Spielelegenden, die dem Genre ihren Stempel aufgedrückt haben. Beim Spielen entdecken wir unter anderem Elemente aus Company of Heroes, Warcraft 3, Command & Conquer, Men of War und sogar Shadow Tactics oder Commandos. Wir zeigen euch die größten Inspirationsquellen für Iron Harvest:

Gameplay - Company of Heroes

Wer Iron Harvest in Action sieht, muss zwangsläufig an Relics Weltkriegs-Strategiespiel denken und auch Chefentwickler Jan Theysen macht aus dieser Ähnlichkeit keinen Hehl: »Alle im Team haben noch einmal Company of Heroes gespielt und geschaut, was uns aus heutiger Sicht noch gefällt und was nicht. Die Teile, die funktionieren, haben wir übernommen.« Und für den Rest hat sich King Art eigene eigene Lösungen einfallen lassen.

>> Zur Kickstarter-Kampagne von Irion Harvest

Wie in CoH steuern wir eher wenige, dafür umso schlagkräftigere Einheiten. Infanterie kämpft grundsätzlich in Squads und geht auf Befehl hinter Mauern und Objekten in Deckung, um deutlich weniger Schaden zu nehmen. Außerdem können die Soldaten Waffen aufnehmen, die sie auf dem Schlachtfeld finden. Mit ein paar Granaten im Gepäck werden sie so selbst dick gepanzerten Mechs gefährlich.

Iron Harvest (links) spielt sich fast exakt wie Company of Heroes (rechts). Auch hier kämpfen die Soldaten in Squads, gehen in Deckung und nutzen Spezialwaffen.

Apropos Mechs, die Biester übernehmen die Rolle der Panzer auf den Schlachtfeldern von Iron Harvest. Wie ihre Echtwelt-Pendants auf Ketten ist ihre Panzerung vorne dicker als hinten, die richtige Positionierung der Ungetüme im Kampf ist deshalb extrem wichtig.

Der Basenbau ähnelt ebenfalls dem Vorbild und ist bewusst entschlackt, damit wir uns voll auf die Front konzentrieren können: Pioniereinheiten ziehen eine Handvoll Gebäude und Befestigungen hoch, Rohstoffe kommen durch das Einnehmen und Halten von Flaggenpunkten automatisch auf unser Konto.

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Story & Kampagne - Warcraft 3

Drei Kampagnen mit insgesamt 21 Missionen erwarten uns in Iron Harvest. Der Reihe nach spielen wir die Republik Polania, dann den mächtigen Staat Russviet und schließlich das Sächsische Imperium. Wie in Warcraft 3 erzählen die Missionen eine übergreifende Geschichte, die den Konflikt aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.

Den Entwicklern liegt die Story-Kampagne besonders am Herzen. Nicht nur, weil sich die Community in einer Umfrage für einen starken Einzelspieler mit Story-Fokus ausgesprochen hat, sondern weil den ehemaligen Adventure-Experten aus Bremen (u.a. The Book of Unwritten Tales) das Geschichtenschreiben im Blut liegt.

Im Paralleluniversum der »World of 1920+« wurde der Erste Weltkrieg mit Mechs geführt und schon zwei Jahre nach Kriegsende droht in Iron Harvest (links) der nächste Konflikt. Viel Stoff für spannende Geschichten, die ihn drei Kampagnen ähnlich wie in Wacraft 3 (rechts) erzählt werden sollen.

Die Handlung dreht sich um das Schicksal von drei Helden: Anna (Polania), Gunter von Duisburg (Sachsen) und Olga (Rusviet). Und das bringt uns direkt zum nächsten Punkt.

Helden - Command & Conquer

Klar, hier könnte man auch einen anderen Vergleich ziehen (etwa ebenfalls zu Warcraft 3), doch die Entwickler selbst führen gern mal Command & Conquer ist Feld, wenn sie die Helden aus Iron Harvest erklären. Die sollen mit ihren Spezialfähigkeiten nämlich zum Beispiel an Tanya aus Alarmstufe Rot erinnern. Selbst überprüfen konnten wir das allerdings noch nicht, denn in der von uns gespielten Pre-Alpha fehlten die Helden noch komplett. Wir kennen aber schon einige Details.

Drei Helden kennen wir bereits: Anna, Gunter und Olga. Sechs weitere sollen folgen. Drei Helden kennen wir bereits: Anna, Gunter und Olga. Sechs weitere sollen folgen.

Jede Fraktion soll drei solche Heldeneinheiten besitzen, bekannt sind die drei oben genannten Hauptcharaktere. Anna ist eine Scharfschützin, die sich vor Feinden verbirgt und aus dem Hintergrund angreift. Wie jeder der drei Haupthelden hat sie einen Tierbegleiter, den Bären Wojtek. Der Kriegsveteran Gunter von Duisburg eignet sich weniger als Leisetreter, neben seinen Wölfen Tag und Nacht stapft nämlich auch sein Mech Brunhilde mit ihm über die Schlachtfelder. Über die rusvietische Spionin Olga wissen wir noch wenig, außer dass sie den Tiger Changa als bissiges Haustier hält.

Missionsdesign - Shadow Tactics / Commandos 2

Lasst euch durch diesen Vergleich nicht auf die falsche Fährte führen. In den Storymissionen von Iron Harvest geht es keineswegs nur darum, mit den Helden oder wenigen einzelnen Einheiten heimlich ein Missionsziel zu erfüllen. Wie erwähnt gibt es auch Basenbau und große Schlachten. Die Ähnlichkeit zu Commandos und Shadow Tactics rührt daher, dass die Aufträge extrem offen gestaltet sein sollen.

Die Levels in Iron Harvest (links) sollen kreativen Naturen jede viele Freiheiten lassen, eine Mission so anzugehen, wie sie wollen. Fast wie in Shadow Tactics (rechts).

Der Spieler wird nicht gezwungen, herauszufinden, welchen Lösungsweg der Missionsdesigner vorgesehen hat, erklärt Jan Theysen, stattdessen sollen die offenen Sandbox-Missionen jede Menge Wege zum Ziel bieten: Wer gern heimlich vorgeht und den offenen Konflikt meidet, soll dazu ebenso Gelegenheit haben, wie jemand, der lieber die großen Geschütze sprechen lässt.

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Zerstörung - Men of War

Die dicken Kaliber hinterlassen in Iron Harvest nicht nur einen ordentlichen Eindruck in der Panzerung unserer Feinde, sondern ziehen auch die Umgebung Mitleidenschaft. Zwar lässt sich das Terrain nicht verformen - das macht die verwendet Unity Engine nicht mit - aber neutrale Gebäude lassen sich wunderbar Stück für Stück zerlegen. Das sieht dank toller Physikeffekte nicht nur spektakulär aus, sondern macht auch spielerisch Sinn: In den Ruinen eines zerstörten Hauses finden unsere Soldaten wunderbar Deckung. Gleichzeitig sprengen wir Feinden, die sich hinter einer Mauer verschanzt haben, den Schutz einfach vor der Nase weg. Solche cleveren Mechaniken nutzte auch schon das Weltkriegs-Strategiespiel Men of War.

In Men of War (rechts) wie in Iron Harvest (links) zerstören wir Gebäude, um Feinde zu überraschen oder neue Deckung zu schaffen.

Iron Harvest steht noch am Beginn seiner Entwicklung. Läuft alles nach Plan, soll das Spiel Ende 2019 erscheinen. Davor haben die Entwickler noch eine Singleplayer-Alpha (Sommer 2018), einen Multiplayer-Test (Ende 2018) sowie eine geschlossene Beta (2. Quartal 2019) geplant. Vom 13. März bis 14. April gibt es eine Kickstarter-Kampagne, die bei der Finanzierung des Projekts helfen soll.

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