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Es sind die klassischen Märchen, die Disneys Erfolgsgeschichte schrieben. Und kein klassisches Märchen kommt ohne einen klassischen Bösewicht aus.
Das Märchen von Disney ist nach fast 100 Jahren an einem Punkt angekommen, an dem Disney sich für viele selbst zu dem entwickelt hat, was einen klassischen Disney-Bösewicht erst ausmacht. Disney hat absolute Dominanz über die Konkurrenz. Disney diktiert, was wir sehen. Disney ist so groß wie nie zuvor und wird nur größer und größer. Mächtiger und mächtiger. Disney wird von uns zusehends anders wahrgenommen. Ist Disney deswegen böse?
Gleichzeitig sind wir es ja, die in Scharen in Disneys Filme rennen. Wir sind es, die ihre Helden verehren. Und wir sind es, die ihre Filme auch abstrafen. Solo: A Star Wars Story ist an der Kasse baden gegangen. Die Auswirkungen sind groß. Disney überdenkt seine Star-Wars-Strategie. Unsere Beziehung zu dn Disney-Franchises entwickelt sich zur Hassliebe.
Disneys Vision
Um die Firma Disney zu verstehen, muss man Walt Disney verstehen. Und angefangen hat alles mit einer Maus. Die Gründung der Disney Animation Studios vor 95 Jahren bereitete den Weg, den Disney als Firma bis heute geht. Der erste abendfüllende Spielfilm war gleichzeitig ihr erster großer Erfolg - und natürlich ein Märchen: Schneewittchen und die sieben Zwerge.
Auf dieses Märchen sollten noch viele Märchen folgen. Ein Abbild von dem, wofür Walt Disney auch stand: Familienwerte, Fantasie, Harmonie - und Konservatismus.
Der Autor
Egal ob Star Wars oder Avengers, Spaghettiwestern oder Cyberpunk: Marco Risch liebt Filme und kann stundenlang über sie reden. Das tut er vornehmlich auf seinem Youtube-Kanal Nerdkultur. Dieser Report basiert auf seinem gleichnamigen Video-Essay, den ihr oben kostenlos anschauen könnt. Und für User von GameStar Plus gibt es Marcos Video-Skript als Report zum Nachlesen. Wer eher ein Mensch der Bilder anstatt des geschriebenen Wortes ist, kann sich natürlich auch auf Nerdkultur in das Thema Disney einsehen.
Walt Disney als Person ist so strahlend und inspirierend wie eben auch streitbar. Es gab schon immer zwei Walt Disneys: den, der in den unzähligen kleinen Präsentationsfilmchen seine neuen Herzensprojekte vorstellte. Der, der uns seine Vision von einer traumhaften Welt zeigte. Und den Walt Disney, der sich abkapselte, der seine schlechten Angewohnheiten verbarg und von dem es heißt, dass er in Wahrheit antisemitisch sei. Der ein rassistisches Weltbild in seine Filme pressen würde.
Ein Image, das wie ein Schatten über seinem Erbe liegt. Historiker relativieren dieses Bild: Er habe antisemitische Tendenzen gezeigt, aber eben »nur« nicht mehr, als jeder andere weiße, reiche Unternehmer im Amerika jener Zeit. Eher im Gegenteil: Er beschäftigte sehr viele Juden und seine jüdischen Wegbegleiter bestreiten vehement, Disney sei Antisemit gewesen. Seine Taten sprechen also eine andere Sprache. Seine anderen Werte dagegen eine eindeutige.
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