Die Frage nach geschlechtlicher und kultureller Identität von Hauptcharakteren ist vielen Spielern ein Anliegen. Kein Wunder, dass sich in der Folge auch Entwickler (analog zu Film- und Serienschreibern) um mehr Diversität in ihren Spielen bemühen, darunter Ubisoft in Assassin's Creed: Odyssey oder BioWare in Dragon Age. Star Wars Jedi: Fallen Order erntete hier hingegen einige Kritik.
Nachdem der Krieg der Sterne in den neuen Filmen, Büchern und Comics immer häufiger weiblichen Figuren die Hauptrolle überlässt, missfiel die Wahl eines männlichen Hauptcharakters für das kommende Respawn-Spiel in den einschlägigen Kommentar- und Internetbereichen diversen Fans. Fallen Orders Game Director Stig Asmussen reagiert jetzt in einem Interview mit Game Informer auf die Kritik - und erklärt die Entscheidung.
"Wir haben intern durchaus über unterschiedliche Geschlechtermöglichkeiten diskutiert. Die Entscheidung fiel letztlich so aus, wie sie ausfiel, weil Rey zu diesem Zeitpunkt bereits die Filme dominierte. Also ergab ein männlicher Held für uns mehr Sinn."
Respawn wollte sich also von der neuen Frontfigur des Star-Wars-Universums abgrenzen, indem man Schauspieler Cameron Monaghan für die Rolle des Cal Kestis engagierte. Im gleichen Atemzug erklärt Asmussen auch, warum die Spieler einen Menschen spielen und keine Alien-Spezies wie Rodianer oder Twi'lek:
"Wir haben uns gegen eine Alien-Identität entschieden, weil wir die Leute nicht von der Figur entfremden wollten. Uns ist wichtig, dass man eine echte menschliche Bindung zum Hauptcharakter unseres Spiels aufbauen kann."
Frühere Star-Wars-Spiele regelten diesen Repräsentationskonflikt durch einen Charaktereditor. In Star Wars: Jedi Knight - Jedi Academy konntet ihr beispielsweise neben dem Geschlecht diverse Hintergründe selbst bestimmen. Auf der anderen Seite ist so etwas in einem modernen Spiel schwer umsetzbar, wenn für Gestik und Mimik aufwendige Motion-Capture-Aufnahmen mit echten Schauspielern zum Einsatz kommen.
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