Mikrotransaktionen und Ingame-Käufe sind vielen Spielern hierzulande ein Dorn in Auge - in China haben sie laut South China Morning Post nun sogar für einen handfesten Rechtsstreit zwischen zwei (Ex-)Freunden gesorgt.
Ein Spieler, der sage und schreibe 1,4 Millionen US-Dollar in seinen Charakter im Asia-MMORPG Justice Online investierte, lieh diesen gutgläubig einem seiner Freunde aus. Nachdem dieser mit dem extravaganten Helden selbst Ingame-Abenteuer erlebt hat, wollte er den Charakter an seinen Freund zurückverkaufen.
Für 388.000 Yuan (ca. 50.000 Euro) sollte der Deal sicher über die Bühne geben. Wegen eines angeblichen Tippfehlers verlangte er allerdings nur 3.888 Yuan (knapp 500 Euro) und setzt den Spiel-Charakter, der eigentlich Millionen Wert ist, auf den offenen Markt. Dort schnappte sich blitzschnell ein dritter Justice-Online-User den Helden und freute sich über das Schnäppchen.
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Schadensersatz für Schnäppchenjäger
Letztlich musste der Streit vor Gericht geklärt werden: Nach einer mehrstündigen Verhandlung konnte ein Vergleich zwischen den drei beteiligten Parteien erwirkt werden: Der ursprüngliche Besitzer des Charakters erhält diesen zurück, aber muss dem Spieler, der diesen auf dem Ingame-Marktplatz so günstig ergattern konnte, einen Schadensersatz in Höhe von gut 12.000 Euro zahlen. So gab es am Ende dieses Kuriosums, das eigentlich keinen Gewinner verdient gehabt hätte, doch noch einen. Für die chinesischen Behörden gilt die Geschichte nun als Präzedenzfall dafür, wie Richter in Zukunft bei Streitigkeiten um digitale Güter verfahren können.
Bei Justice Online handelt es sich um ein MMORPG mit Fokus auf Martial-Arts-Kämpfen. Es ist im asiatischen Raum aktuell das Flagschiff-MMO der Firma NetEase. Diese ist unter anderem auch für den Vertrieb der chinesischen Version von World of Warcraft zuständig und arbeitet momentan mit Blizzard zusammen an Diablo Immortal.
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