Seite 2: Kane & Lynch: Dead Men im Test - Nicht Hitman, dafür aber atemloses Tempo

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Killer & Kollegen

Kane ist in der Mehrzahl aller Missionen nicht nur mit Lynch, sondern einem ganzen Team unterwegs. Dem dürfen Sie zwar Waffen aushändigen und Befehle wie »Greife dieses Ziel an« oder »Folge mir!« geben.

Ein Team von Räubern überfällt einen Zielort, macht fette Beute und bringt sich dann gegenseitig um – das ist das Grundprinzip des originellen Multiplayer-Modus Fragile Alliance. Ein Team von Räubern überfällt einen Zielort, macht fette Beute und bringt sich dann gegenseitig um – das ist das Grundprinzip des originellen Multiplayer-Modus Fragile Alliance.

Das ist aber erstens äußerst umständlich gelöst und zweitens generell unnötig. Denn die KI-Kameraden bleiben sowieso in Ihrer Nähe und verhalten sich clever. Geht doch mal einer zu Boden, dann haben Sie eine halbe Minute Zeit, um hinzulaufen und ihn mit einer Adrenalinspritze wieder aufzupäppeln. Im Kampf brabbeln die Jungs stimmungsvolle Kommentare, melden Treffer und helfen Kane automatisch aus: »Hat jemand Munition für mich?« – »Soll ich dir was abgeben?«

Ihr Söldnerheld darf generell nur zwei Waffen tragen, ein Gewehr und eine Pistole. Zwar kann Kane die Schießeisen gefallener Gegner aufsammeln, das ist aber selten nötig, denn die wenigen Varianten unterscheiden sich kaum. Nur gelegentlich sind Wechsel zwingend, wenn Sie zum Scharfschützengewehr oder zur Panzerfaust greifen müssen. Apropos Scharfschützen: Die gegnerischen Distanzspezialisten gehören zu den lästigeren Widersachern im Spiel. Ein Fadenkreuz zeigt Ihnen an, wenn einer Kane ins Visier genommen hat. Dann sollten sie sofort die Stellung wechseln, sonst fällt der tödliche Schuss. Das zwingt zu hektisch-hilflosem Zickzack, denn die Scharfschützen sind meist weit außerhalb Ihrer Waffenreichweite.

Dick & Doof

Während die KI-Kollegen vernünftig handeln, schalten die Gegner gerne mal das Hirn aus. Prinzipiell verhalten sich die Feinde durchaus realitätsnah und passen sich an die Situation an: An einem Busbahnhof in Tokio umlaufen die SWAT-Polizisten zum Beispiel weitläufig Ihre Stellung, wechseln je nach Ihrer Position die Seite, ducken sich hinter Objekte und feuern um die Ecke.

Die gut gemachten und sauber animierten Zwischensequenzen laufen direkt in der Spielgrafik. Die gut gemachten und sauber animierten Zwischensequenzen laufen direkt in der Spielgrafik.

Das wirkt nicht nur spannend lebensnah, sondern erhöht auch die Herausforderung; wer beim ersten Anlauf scheitert, sucht sich beim zweiten eine andere Deckung oder bleibt gleich in Bewegung.

Wenn Maschinengewehrstellungen leer stehen, versuchen die Gegner, diese zu besetzen. Allerdings rennen die KI-Massen im Zweifel auch stur in Ihr Feuer und lassen sich im Gänsemarsch abknallen. Teilweise stehen Polizisten rat- und tatenlos herum. Weil der Computer seine Mannen prinzipiell zur nächsten Deckung zu schicken versucht, laufen sie auch mal vor Ihrer Nase vorbei, weil die passende Mauerecke hinter Ihnen ist. Schade auch, dass die Feinde gesichtslos bleiben. Im späteren Spiel erledigen Sie ein paar aus der Handlung bekannte Personen, ohne das überhaupt richtig mitzukriegen.

Stolz & Vorurteil

Statische Bilder werden Kane & Lynch nicht gerecht; in Bewegung sieht das Spiel deutlich besser aus, was vor allem an den gelungenen Animationen und dem Effektreichtum liegt. Wie in Stranglehold ist ein Großteil der Umgebung zerstörbar; Putz splittert, Vitrinen bersten, Autos explodieren.

Mehrmals im Spiel bewegen Sie sich nicht selbst, sondern sind an Bord von Fahrzeugen fürs Schießen zuständig. Mehrmals im Spiel bewegen Sie sich nicht selbst, sondern sind an Bord von Fahrzeugen fürs Schießen zuständig.

IOs hauseigene Glacier-Engine bietet ordentlichen Detailreichtum und gute Fernsicht, die aber durch starke Tiefenunschärfe ausgewaschen wird. Generell hat Kane & Lynch einen Hang zu Weichzeichner-Optik. Grafikfilter und Motion-Blur-Effekte verdeutlichen obendrauf noch den Gemütszustand der Helden: Kane sieht verschwommen, wenn er benommen ist, im Blutrausch färbt sich sein Blickfeld rot.

Die schicken, kurz gehaltenen Zwischensequenzen inszeniert das Programm direkt in Spielgrafik. Großes Lob verdient die Soundkulisse: Wuchtige Waffensounds und differenzierte Umgebungsgeräusche drehen sich in glasklarem 6.1-Sound um den Spieler. Die mal treibende, mal melancholische Musik passt bestens zum Geschehen. Nur die deutschen Sprecher schwanken in der Qualität. Während die beiden Helden exzellente (aber schwer auseinanderzuhaltende) Stimmen bekommen haben, wirken manche Nebenfiguren wie etwa die Japanerin Yoko laienhaft.

Batman & Robin

Eines der erfreulichsten Spielelemente an Kane & Lynch ist der Koop-Modus, in dem Sie mit einem Freund gemeinsam am gleichen PC spielen dürfen. Der übernimmt dann den Part von Lynch. Das Spiel teilt dazu den Bildschirm horizontal in zwei Hälften – das hat’s in Actionspielen am PC lang nicht mehr gegeben. Weder die Übersicht noch sonderlich viel Spielleistung gehen durch die Doppelung verloren, das Spiel läuft trotzdem in anständiger Geschwindigkeit. Reife Leistung!

Kane & Lynch: Dead Men - Screenshots ansehen

Noch besser: Selbst wenn Sie die Solo-Kampagne schon durch haben, lohnt sich ein zweiter Koop- Durchgang. Denn das Spiel ändert sich leicht. Zum einen bekommen Sie’s mit deutlich mehr Gegnern zu tun, was die Herausforderung hebt. Zum anderen sehen Sie das Geschehen nun auch aus Lynchs Perspektive. Beim Banküberfall zum Beispiel trennen sich die beiden Protagonisten in der Kampagne, Kane bekommt im Tresor nicht mit, was Lynch oben im Schalterraum mit den Geiseln anstellt. Im Koop-Modus schon, denn da spielen Sie beide Männer. Das Spiel findet sogar einen stimmigen Dreh, um die Halluzinationen des Psychopathen Lynch zu illustrieren. Einziger Wermutstropfen: Der zweite Spieler braucht zwingend ein Xbox-360-Gamepad. Weil Kane & Lynch Teil des »Games for Windows Live«-Programms ist, dürfen dort angemeldete Spieler 44 Erfolge freispielen und dadurch Gamerscore-Punkte sammeln. Einen echten Multiplayer-Modus namens Fragile Alliance gibt’s obendrauf.

Den vollständigen Test zu Kane & Lynch lesen Sie in GameStar-Ausgabe 01/2008 oder online als pdf im Heftarchiv.

PDF (Original) (Plus)
Größe: 2,2 MByte
Sprache: Deutsch

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