Als Heinrich haben wir in den DLCs zu Kingdom Come bislang ein Dorf wiederaufgebaut, Hans Capon bei der Suche nach der wahren Liebe unterstützt und uns einer Söldnerbande angeschlossen. Im letzten DLC gibt der Held das Rampenlicht jetzt aber an zwei andere Figuren ab: Theresa und Johanka.
Das Los einer Frau (A Woman's Lot) dreht sich nämlich darum, wie es den beiden Frauen im rauen Mittelalter ergeht. Eine gute Entscheidung der Entwickler: Beide Damen sind interessante und vielseitige Figuren, über die wir mehr erfahren wollen. Theresa dürfen wir selbst spielen, während wir Johanka (wieder als Heinrich) bei ihrer persönlichen Mission helfen.
Beide Questreihen zusammen bilden einen perfekten Abschluss für die Kingdom-Come-Geschichte, weil sie sich ganz auf die Stärken des Hauptspiels konzentrieren.
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Wie spiele ich den DLC »Das Los einer Frau«?
Das Los einer Frau unterteilt sich in zwei Abschnitte. Den ersten Teil dürft ihr spielen, sobald ihr als Heinrich in der Rattayer Mühle untergekommen seid. Sprecht dort einfach mit Theresa und fragt sie, wie sie eigentlich aus Skalitz entkommen ist. Wenn ihr euch die Geschichte anhört, startet die unabhängige Questreihe rund um Theresa.
Der zweite Teil ist etwa in der Mitte des Hauptspiels spielbar, wenn ihr Johanka in der Krankenstation des Klosters von Sasau getroffen habt. Redet mit ihr über ihre Träume und versprecht, ihr damit zu helfen. Anschließend dürft ihr ihre Questreihe angehen. Die beiden Abschnitte lassen sich unabhängig voneinander absolvieren.
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Dorfalltag statt Abenteuer
Für Theresas Part geht es zurück nach Skalitz, in die Zeit vor Sigismunds Angriff. Wie im Hauptspiel wird uns Theresa als gutherzige, aber starke Frau vorgestellt, die uns auf Anhieb sympathisch ist. In ihrer Rolle als Tochter des Müllers erledigen wir zunächst einfache Aufgaben wie die Hühner zu füttern, schmeißen unsere faulen Brüder aus dem Bett und machen uns dann gemeinsam mit unserem treuen Hund Spitzer für Erledigungen den Ortskern von Skalitz auf.
Dort dürfen wir ihren Charakter durch unsere Entscheidungen dann selbst formen. Zum Beispiel können wir Theresa mit Heinrich Schwertkampf üben lassen und uns aussuchen, ob wir der Wirtshausmagd Bianca helfen, sein Herz zu erobern, oder ob wir lieber selbst unser Glück bei ihm versuchen.
Der DLC nimmt sich angenehm viel Zeit für diese Charakterbildung. Ein großer Teil der Questreihe besteht aus ruhigen Passagen, in denen wir einfach Theresas Dorfalltag miterleben. Der wird über kurze Zwischensequenzen auch schön inszeniert. Beispielsweise, wenn Theresa und Heinrich sich einmal tief in die Augen blicken und dann plötzlich verlegen sind. Oder Theresa sichtbar mit sich hadert, wenn sie lauter glückliche Paare auf dem Dorffest sieht, aber selbst allein bleibt.
Weil wir Theresa schon jetzt ins Herz geschlossen haben, funktionieren später auch die emotionalen Momente besser, wenn die Kumanen in Skalitz plündern und morden, und die junge Frau plötzlich auf der Flucht um ihr Leben kämpfen muss.
Die Jungfrau von Sasau
Johanka erscheint anfangs im Vergleich zu Theresa zunächst etwas blass, auch weil wir sie nicht selbst spielen und damit ihre Geschichte nicht ganz so hautnah erleben. Wir treffen sie im späteren Verlauf der Hauptgeschichte im Sasauer Kloster.
Sie erzählt Heinrich dort, dass ihr im Traum die heilige Jungfrau Maria erschienen ist, und bittet ihn um Hilfe. Als Heinrich sollen wir herausfinden, was hinter den Visionen steckt und Johanka mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Im Rahmen dieser Handlung macht Johanka aber eine Wandlung durch und wird vom schüchternen Mädchen mit einer fixen Idee zu einer jungen Frau, die mit aller Kraft für ihre Überzeugung kämpft und den Menschen helfen will.
Das gibt ihrem Charakter Gewicht und weckt in uns den Wunsch, sie zu unterstützen. Sie will unbedingt die göttliche Botschaft aus ihren Träumen predigen, hat anfangs aber noch Angst, sich lächerlich zu machen. Später konfrontiert sie aber sogar Heinrich mit seinen bösen Taten aus dem Spiel und hält uns damit einen Spiegel vor.
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