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Ende 1895 führten die Brüder Auguste und Louis Lumière ihren Stummfilm »L'arrivée d'un train en gare de La Ciotat«, zu deutsch »Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat«, im Pariser Grand Cafè erstmals einem zahlendem Publikum vor.
25 Jahre nach seiner Uraufführung zeigt ein Youtuber, wie der nur knapp 50 Sekunden dauernde Kurzfilm in 4K-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde aussieht.
Im Video oben seht ihr eine nochmals nachbearbeitete Variante in Farbe vom Youtube-Kanal »Deoldify videos«. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und versprüht durchaus den Charme früher Farbfilme.
Wie wurde das Material bearbeitet?
Um die Einfahrtszene aus dem 19. Jahrhundert in moderner Auflösung erstrahlen zu lassen, verwendete Youtuber Denis Shiryaev frei verfügbare neurale Netzwerke (also eine künstliche Intelligenz). Die Zugszene hat er mittlerweile auf privat gestellt, in seinem Kanal finden sich aber viele andere Beispiele dieser Art.
Das Videomaterial wurde durch die Gigapixel AI geschärft und von Störungen befreit. Um auf 60 Bilder pro Sekunde zu kommen, setzte Shiryaev DAIN ein, das unter anderem von Google entwickelt wird und auf Zwischenbildberechnung spezialisiert ist.
Ergebnis gut, aber mit Schwächen
Der Film wirkt in 4K insgesamt deutlich schärfer und dank 60 fps flüssiger als das verwendete Quellmaterial. Auch das Format - obgleich einfach nur beschnitten - entspricht modernen Standards. Dennoch gibt es auch erkennbare Schwächen.
Das Original ist zwar nicht besonders scharf, dafür ist die Qualität gleichbleibend, während die durch KI-Algorithmen hochskalierte Variante eher inkonsistent wirkt. Immer wieder verschwimmen Objekte, wie beispielsweise die karierte Bluse der Dame, was im Original (bei 0:27) nicht der Fall ist.
Allerdings müssen wir anmerken, dass das Quellmaterial ebenfalls von Youtube stammt. Dieses wird standardmäßig komprimiert und ist daher eher schlecht für derartige Bearbeitungen geeignet.
Wer waren die Lumière Brüder?
Die Brüder Auguste und Louis Jean Lumière stammen aus Frankreich und zählen zu den Pionieren der Filmindustrie. Sie entwickelten den Kinematograph (französisch Cinématographe), der gleichsam Filmkamera, Kopiergerät und Filmprojektor ist. 1895 führten sie damit erstmals Filme öffentlich vor (via Wikipedia).
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