Kultspiel Vampire: Bloodlines - Warum ihr es gespielt haben müsst

Michael Graf hat Vampire: Bloodlines seinerzeit für GameStar getestet und huldigt dem unsterblichen Rollenspiel.

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Vampire: The Masquerade - Bloodlines gilt zurecht als Klassiker, der einen würdigen Nachfolger mehr als verdient hätte. Vampire: The Masquerade - Bloodlines gilt zurecht als Klassiker, der einen würdigen Nachfolger mehr als verdient hätte.

Nein, nicht der Geisterspuk im Ocean House Hotel, nicht der Gargoyle im Hollywood-Kino oder der Flirt mit den Vampirschwestern Therese und Jeanette - der beste Moment von Vampire: Bloodlines ist der Streit mit einem Stoppschild, eingeleitet mit einem gereizten »Stopp DU doch!« und besiegelt von Worten wie Donnerhall: »Du hast dir heute einen mächtigen Feind gemacht, Schild!«

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Streit mit einem Stoppschild, logisch. Wer sich regelmäßig Substanzen in unterschiedlichen Illegalitätsgraden zuführt, kennt das. Wer vor der komplizierten Welt der Illegalitätsgrade zurückschreckt, kann aber auch einfach den Malkavianern beitreten, einem der sieben spielbaren Vampirclans von Bloodlines, das mit vollem Titel natürlich Vampire: The Masquerade - Bloodlines heißt.

Die Clans haben Vor- und Nachteile, das Übliche eben, aber: Malkavianer sind anders, weil irre. Komplett irre. Beziehungsweise besitzen sie das »Geschenk der Erkenntnis«, wie sie selbst sagen. Das Ergebnis ist dasselbe: Malkavianer hören Stimmen, wo keine sind, und wenn da doch Stimmen sind, dann sagen sie höchstwahrscheinlich etwas anderes, als die Malkavianer verstehen.

Das ist ein Grund, Bloodlines mindestens einmal, besser zweimal durchzuspielen, bevor Vampire: The Masquerade - Bloodlines 2 im Jahr 2020 erscheint. Und es gibt noch mehr!

Der Autor
Michael Graf verantwortet GameStar Plus und sieht dem Vernehmen nach immer noch so aus wie vor 15 Jahren. Vampirgerüchte kommentiert er aber nicht, sondern erzählt lieber, dass er Vampire: Bloodlines anno 2004 für GameStar getestet und sich darüber geärgert hat, dass wir stets von »Vampire 2« sprachen, obwohl die Bloodlines-Handlung nichts mit dem vier Jahre älteren Vampire: The Masquerade - Redemption zu tun hatte. Außerdem lief unsere Bloodlines-Testversion im Vergleich mit dem fertigen Spiel recht fehlerfrei, was bis heute an Michaels Gewissen nagt. Denn Bugs hatte das Spiel letztlich viele. Nur im Test stand nichts davon.

Vampire: The Masquerade - Bloodlines - Test-Video Video starten PLUS-Archiv 5:34 Vampire: The Masquerade - Bloodlines - Test-Video

Thunfisch-Witz für Irre

Für Vampire: Bloodlines bedeutet der Malkavianer-Irrsinn: fa-mo-se Dialoge! Mal mit einem Stoppschild, mal mit einem TV-Nachrichtensprecher, der einen Thunfisch-Witz erzählt. Was ich in Gesprächen als Malkavianer antworten kann, ist mindestens so verworren wie das, was ich höre, ergänzt um eine weitere Besonderheit: Malkavianer können Gedanken lesen und Geheimnisse erspüren. Ich verstehe zwar die meiste Zeit nicht, was eigentlich passiert, weiß aber zugleich mehr als alle anderen. So muss es sich anfühlen, US-Präsident zu sein.

Oder ach, diese wundervolle Szene, wenn meine liebreizende Ghoul-Dienerin Heather einen schmierigen Typen anschleppt, den ich natürlich zerfleischen könnte. Aber wozu, wenn's doch vieleffektiverist, ihn via Malkavianer-Gehirnwäsche zur Polizeiwache rennen und »I have a gun, piggies!« schreien zu lassen.

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Bei allem Humor ist Bloodlines auch ein sehr düsteres Spiel, hier kämpfen wir uns durch ein Untergrund-Studio, in dem brutale Snuff-Filme gedreht werden. Bei allem Humor ist Bloodlines auch ein sehr düsteres Spiel, hier kämpfen wir uns durch ein Untergrund-Studio, in dem brutale Snuff-Filme gedreht werden.

Als Malkavianer trieft Vampire: Bloodlines vor Irrsinn und schwarzem Humor. Klar, die Story kapiere ich kaum noch, aber die sollte ich vorher ohnehin mit einem anderen Vampirclan durchgespielt haben. Bloodlines durchzuspielen, ist die Pflicht. Die Malkavianer sind die Kür, sowas wie der Audiokommentar eines besoffenen Regisseurs und eine ganz neue Art, das Spiel zu erleben.

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