Layering in WoW Classic: Bereichern sich wirklich Spieler an dem Exploit?

Ein Spieler in WoW Classic soll mit Hilfe von Layering tausende wertvolle Materialien ergattert haben. Blizzard dementiert dies nun und kündigt Verbesserungen an.

Das Layering-System in WoW: Classic wird von den Spielern weiter kritisch gesehen. Das Layering-System in WoW: Classic wird von den Spielern weiter kritisch gesehen.

Die ohnehin schon sehr langen Warteschlangen auf den Servern von WoW Classic wären noch viel größer, würde Blizzard nicht seit dem Release das Layering-System einsetzen. Neben dem positiven Effekt von kürzeren Wartezeiten sorgt das Layering womöglich aber auch für einen Exploit, der von den Spielern zum Teil ausgenutzt wird.

Dass dieser »Exploit« allerdings einen sehr starken Einfluss auf die Wirtschaft im Spiel hat, weil sich einige Spieler extrem daran bereichern, scheint eine Falschmeldung zu sein. Wir klären, was Layering überhaupt ist, und ob man damit cheaten kann.

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Kein Spieler hat tausende seltene Materialien

Was war passiert? Im offiziellen US-Forum von World of Warcraft hat der Spieler Startuptim einen Thread zu einem möglichen Exploit des Layering-Systems eröffnet. Darin hat er einen Screenshot geteilt, der die prall gefüllte Bank und Taschen eines anderen Spielers zeigt. Zu sehen sind dort tausende Arkankristalle, die ein seltenes Material in WoW Classic darstellen und für bestimmte Berufe wichtig sind. Entsprechend sind sie sehr lukrativ, ähnlich wie das Kraut Schwarzer Lotus.

Und was hat nun Layering damit zu tun und was ist das eigentlich? Beim Layering-System werden von einem Server mehrere Layer (also Ebenen oder auch Instanzen) erstellt, wenn er voll ist. Somit spielt man immer auf einem bestimmten Layer des Servers und befindet sich nur mit den ebenfalls auf dieser Ebene spielenden Usern im selben Azeroth. Dadurch gibt es zum Beispiel keine plötzlich aufpoppenden Spieler beim Wechseln einer Zone.

Immer dann wenn ein Layer voll ist, wird ein neuer aufgemacht. Zwischen diesen Layern kann man wechseln, indem man sich einer Gruppe oder einer Gilde einer anderen Ebene anschließt. Genau diesen Umstand können Spieler ausnutzen. Theoretisch kann man vor einem Erzvorkommen stehen, es abbauen und sich dann in die Gruppe eines anderen Layers einladen und mit Glück dort das selbe Vorkommen wieder abbauen.

Ein Spieler soll über 3.000 Arkankristalle durch Layering erbeutet haben - Blizzard stellt es nun als Fake heraus. Ein Spieler soll über 3.000 Arkankristalle durch Layering erbeutet haben - Blizzard stellt es nun als Fake heraus.

Layering-Betrug laut Blizzard nur ein Fake

Blizzard dementiert größeren Schaden durch Layering: Für die Wirtschaft eines Servers in WoW Classic wäre ein solcher Exploit im exzessiven Ausmaß natürlich nahezu katastrophal. Nun hat sich Blizzard des Falls angenommen und die Faktenlage geprüft. Es gibt laut dem Entwickler keinen Spieler in WoW Classic, der mit einer Bank voller solcher Materialien rumläuft.

Zu den Befürchtungen, dass Layering enormen Schaden verursachen würde, sagt Blizzard im offiziellen Forum folgendes:

"Wir möchten euch aber auch versichern, dass es sich um ein viel kleineres Problem handelt, als von einigen behauptet wird. Wir haben den Effekt genau beobachtet, den das Layering auf die Wirtschaft und andere Aspekte des Spiels hat, und viele der Geschichten, die wir gesehen haben, entsprechen nicht der Wahrheit. Wir haben Screenshots von Banken voll seltener Handwerksmaterialien gesehen, die wir untersucht und als falsch identifiziert haben."

Layer über Suchfunktion ermitteln: Viele User sprechen im Forum außerdem über eine Möglichkeit, mit der man angeblich herausfinden kann, auf welchem Layer man sich gerade befindet. Doch laut Blizzard funktioniert das überhaupt nicht.

Spieler nahmen an, dass sie über die »/who«-Funktion in einer Hauptstadt in WoW Classic ihren Layer identifizieren könnten. Dazu würde man die Ergebnisse der Suche mit der eines Freundes vergleichen und bei Unterschieden annehmen, dass die Layer unterschiedlich sind.

In der Praxis klappt das allerdings nicht, denn die »/who«-Ergebnisse werden aus dem gesamten Server zurückgegeben und wenn das Ergebnis zu groß ist, wird dieses gekürzt und erst dann sortiert. Es ist also nicht möglich, über diese Suchfunktion seinen Layer herauszufinden.

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Nur geringer Schaden durch »Layer-Hopping«

Selbst wenn es Spieler schaffen, sich immer wieder in verschiedene Layer zu bringen, bleibt der Schaden offenbar insgesamt gering. Blizzard erklärt, dass es gar nicht so viele Layer pro Server gibt. Derzeit verfügen alle Server nur über eine einstellige Anzahl an Layern, also maximal neun.

Die meisten Server hätten sogar eine niedrige einstellige Zahl an Layern. Damit ist klar, dass selbst bei optimalen Wechseln zwischen den Layern der Schaden für die Wirtschaft eines Servers gering ausfallen würde.

Blizzard nimmt Änderungen am Layering-System vor: Dennoch sind die allgemeine Kritik und die Sorgen der Spieler bei Blizzard angekommen und der Entwickler stimmt den Spielern zu. Darum wird es in Zukunft eine Verzögerung beim Springen zwischen den Layern geben.

Spieler können die Ebenen also nicht mehr schnell hintereinander wechseln. Des Weiteren arbeitet Blizzard aktuell an weiteren Tools, mit denen verhindert werden soll, dass Spieler Layering für Exploits ausnutzen.

Noch immer ist es der Plan von Blizzard das Layering-System für WoW Classic schnellstmöglich abzuschalten, das haben sie uns vor Kurzem im Interview bestätigt. Wenn ihr mehr Gold braucht und das auf legalem Wege machen möchtet, dann schaut euch unsere 5 Tipps zum Gold farmen in WoW Classic an.

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