Leak zu Baldur's Gate 3 am Geburtstag des Larian-Chefs: »Ich hielt es für einen schlechten Scherz«

Die vorzeitige Ankündigung von Baldur's Gate 3 verdarb Larian-Chef Swen Vincke die Geburtstagsfeier. Im GameStar-Interview spricht er darüber, wie das Studio versuchte, die Gerüchte zu zerstreuen.

So in etwa dürfte Swen Vinckes Reaktion auf den vorzeitigen Leak zu Baldur's Gate 3 ausgefallen sein. So in etwa dürfte Swen Vinckes Reaktion auf den vorzeitigen Leak zu Baldur's Gate 3 ausgefallen sein.

Baldur's Gate 3 war so ziemlich das am schlechtesten gehütete Geheimnis der Spielebranche. Erst plauderte Brian Fargo die Entwicklung von BG3 aus, dann sorgte ein Versehen beim Teaser auf der Larian-Webseite für einen erneuten Leak wenige Tage vor der offiziellen Ankündigung. Im BG3-Interview mit GameStar verraten die Entwickler, wie es dazu kam.

Für Larian-Chef Swen Vincke war das Ganze ein Albtraum: Er wollte am 30. Mai eigentlich seinen Geburtstag feiern. Doch es kam anders, denn ein Mitarbeiter vergaß, die Begriffe »Baldur's Gate 3«, »Wizards of the Coast«, »Dungeons & Dragons« und »Gather Your Party« aus den Metadaten des Logos zu entfernen. Der Baldur's-Gate-3-Leak war perfekt.

Baldur's Gate 3 Preview - »Das wird unser bestes Rollenspiel!«

Baldurs Gate 3 - Teaser-Trailer zeigt die düstere Seite der Schwertküste Video starten 1:34 Baldur's Gate 3 - Teaser-Trailer zeigt die düstere Seite der Schwertküste

»Uns hat das wirklich überrascht«, erklärt Vincke GameStar gegenüber. »Wir feierten gerade meine Geburtstagsparty, als die News die Runde machte. Als mir meine Freunde und Kollegen das erzählten, dachte ich erst, sie würden sich einen schlechten Scherz mit mir erlauben.« Und mit Blick auf den Fauxpas mit den Metadaten ergänzt Vincke trocken: »Jeder macht mal Fehler, das ist normal. Aber das war schon ein ziemlich signifikanter Fehler.«

Die wichtigsten Infos zu Baldur's Gate 3 - Ankündigung für PC & Google Stadia

Larian Studios hatte für Baldur's Gate 3 unter anderem mit Wizards of the Coast, dem Lizenzgeber und Herausgeber der Pen-&-Paper-Vorlage Dungeons & Dragons, Verschwiegenheitsvereinbarungen unterschrieben. Dies ist eine gängige Praxis in der Spielebranche.

Aber auch Google hatte ein gesteigertes Interesse daran, die Existenz von Baldur's Gate 3 geheim zu halten. Für dessen Ankündigung als einer der ersten Titel auf Googles Streaming-Plattform Google Stadia hatte man mit Stadia Connect ja extra ein eigenes Event angeleiert.

Baldur's Gate 3 - Screenshots ansehen

Kurz nach der unfreiwilligen Enthüllung von Baldur's Gate 3 veränderte Larian das Teaser-Logo. Die Metadaten wurden gelöscht und Tentakel rankten sich um die dargestellte Zahl Drei. Gleichzeitig sprach das Studio auf seinem Twitter-Account plötzlich über Kraken und Tintenfische, schließlich ging man sogar so weit, mit einem Tentakel aus dem Bürofenster zu winken.

Inzwischen wissen wir: Das war ein Hinweis auf die Illithiden als großer Bösewicht von Baldur's Gate 3. Die Gedankenschinder mit den Tentakeln greifen die Stadt Baldur's Gate an und wollen die gesamte Bevölkerung der Vergessenen Reiche versklaven.

Link zum Twitter-Inhalt

Gleichzeitig, meint Vincke, »taten wir damit unser Möglichstes, die Leute in die Irre zu führen. Wir haben alles versucht.« Tatsächlich hatte das Studio eine längere Teaser-Kampagne geplant. »Ja, Divinity: Orginal Sin 3 ... das wäre ein großer Spaß gewesen«, beklagt Chef Vincke im GameStar-Interview.

Das auf der Webseite gezeigte Logo erinnerte mit seinen Drachenköpfen etwa bewusst an die Divinity-Serie. Und Kraken spielten in Divinity: Original Sin 2 unlängst eine größere Rolle. Ohne die versehentlich veröffentlichten Metadaten hätte der Teaser also sowohl auf Baldur's Gate 3 als auch auf Divinity: Original Sin 3 gepasst. Indes: Die Mühe war vergebens, die Katze aus dem Sack. Auch wegen Brian Fargo.

Ja, wie war das im Herbst 2018 eigentlich mit Brian Fargo, der aus dem Nichts per Twitter verkündete, dass sich derzeit Baldur's Gate 3 in Entwicklung befinde? Das weiß Swen Vincke selbst nicht so recht - oder er will es nicht sagen. Nur so viel vertraut er uns an: »Er [Brian Fargo, Anm. d. Red.] hat mir erzählt, dass er davon weiß. Ich hätte nur niemals damit gerechnet, dass er es online stellt.«

zu den Kommentaren (15)

Kommentare(15)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.