Legendär schlecht: Der Rasenmähermann - Schlechtes Gras

Erst macht die Verfilmung seiner Kurzgeschichte Stephen King rasend, dann lässt das Begleitspiel PC-Besitzer verzweifeln: Wie kann ein CD-ROM-Titel nur so hässlich, hirnlos und frustrierend sein?

Der Rasenmähermann - Die schlechtesten Spiele aller Zeiten Video starten PLUS 5:54 Der Rasenmähermann - Die schlechtesten Spiele aller Zeiten

Stephen King zieht 1992 sogar vor Gericht, damit sein guter Name vom Filmtitel »Stephen King's The Lawnmower Man« (zu Deutsch: »Der Rasenmähermann«) entfernt wird. Gewiss, der Schriftsteller hat die gleichnamige Kurzgeschichte verfasst und deren Filmrechte an eine Produktionsfirma veräußert.

Nur hat die Handlung der Leinwandadaption irgendwie rein gar nichts mit der Vorlage zu tun. Im Original entpuppt sich der angeheuerte Gärtner als Satyr, der einen alles zerstückelnden Rasenmäher besitzt und seinem Gott Pan mit Menschenopfern huldigt. Nicht gerade eine abendfüllende Handlung, aber absurd-amüsant.

Im gleichnamigen Film ist der Rasenpfleger ein geistig behinderter Mann namens Jobe, dem skrupellose Wissenschaftler experimentelle Drogen verabreichen. Die machen Jobe ebenso schlau wie wütend, irgendwie landet er als Energiewesen im Cyberspace und geht auf einen Rachefeldzug. Wie kam's zu dieser nicht unerheblichen Abweichung? New Line Cinema hat das herumliegende Drehbuch eines Projekts namens »Cyber God« genommen und mit der »Lawnmower Man«-Namensoption kombiniert, der Name Stephen King verheißt schließlich erhöhte Aufmerksamkeit.

Kein Wunder also, dass Kurzgeschichte und Kinofilm bis auf eine Rasenmäher-Referenz völlig unterschiedlich sind. Und es geht sogar noch bekloppter, wie das offizielle Spiel zum selbsternannten »ersten Virtual-Reality-Film der Welt« eindrucksvoll beweist.

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Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. Mit Virtual Reality kann man ihn seit den Neunzigern zuverlässig jagen, auch wenn die heutige Technik vielleicht geringfügig fortgeschrittener sein mag als einst bei Nintendos Virtual Boy.

Die Grafik: Klotz statt Protz

Ein Virtual-Reality-Helm ist für den Cyberspace-Besuch zwar nicht nötig, aber das Spiel erfordert ein anderes High-Tech-Gerät des Jahres 1993: ein CD-ROM-Laufwerk. Die Spielgrafik wird nicht in Echtzeit auf dem PC berechnet, vielmehr liest das Programm vorgerenderte Sequenzen vom Datenträger. Die damit verbundenen Einschränkungen bei der Steuerung sollen durch extravagante Optik aufgewogen werden. Doch die grobschlächtige Grafik ist deutlich weniger farbenfroh als die Screenshots auf der Packung.

Die Grafik macht bei den Plattform-Abschnitten keine großen Sprünge. Da vorgerenderte Animationen von CD gestreamt werden, ist die Steuerung zudem stark eingeschränkt. Die Grafik macht bei den Plattform-Abschnitten keine großen Sprünge. Da vorgerenderte Animationen von CD gestreamt werden, ist die Steuerung zudem stark eingeschränkt.

Schuld sind technische Probleme bei der Kompatibilität mit den zu der Zeit noch gebräuchlichen Singlespeed-Laufwerken, deren Datenübertragungsrate zu langsam ist. Entwickeln die Programmierer deshalb clevere Kompressions-Routinen? Mitnichten, sie lösen das Problem durch brachiale Reduzierung von Auflösung und Farbtiefe. So werden in einigen Szenen nur 160x100 Pixel dargestellt und auf 320x200 aufgeblasen, statt 256 sind lediglich 16 Farben zu sehen. Das Resultat ist keine multimediale Pracht, sondern hässliche Klumpgrafik, bei der die Bildbestandteile nur mit viel Fantasie zu erkennen sind. Noch ärger kommt's freilich bei der Steuerung.

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