Legendär schlecht: King's Quest 5 - Ein Königreich für etwas Logik

Moderne Bedienung, schicke Grafik, märchenhafte Verkaufszahlen – doch in spielerischer Hinsicht ist King’s Quest 5 der blanke Horror. Mit blödsinnigen Puzzles und sadistischen Sackgassen setzt Sierra 1990 dem Adventure-Genre die Krone auf.

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  • King's Quest 5 ist eines der schlechtesten Spiele aller Zeiten - dabei war Sierras 2D-Adventure ein großer Verkaufserfolg.
  • Für Legendär schlecht, die GameStar-Plus-Serie, hat sich Autor Heinrich Lenhardt erneut durch unlogische Rätsel in King's Quest 5 geklickt - ohne Komplettlösung wäre er dabei verloren gewesen.

Kings Quest 5 - Die schlechtesten Spiele aller Zeiten Video starten PLUS 5:05 King's Quest 5 - Die schlechtesten Spiele aller Zeiten

Die beiden Marktführer im beliebten Adventure-Genre veröffentlichen Ende 1990 zwei mit Spannung erwartete Neuheiten. The Secret of Monkey Island von Lucasfilm Games ist eine Piratenkomödie mit eleganter Bedienung, klugem Wortwitz und fairen Puzzles; es gibt weder Sackgassen noch tödliche Situationen.

King's Quest 5 von Sierra entpuppt sich als das genaue Gegenteil. Zwar lässt Roberta Williams das Textparser-Zeitalter hinter sich und stellt die Erfolgsserie endlich auf Icon-Steuerung um, doch diese Maßnahme spornt die Designerin zu neuen Superlativen an: Selbst nach den Maßstäben des nicht gerade mit Spiellogik verwöhnten Königreichs Daventry ist der fünfte Teil bemerkenswert abstrus, unfair und nervtötend.

Der Autor
Heinrich Lenhardt berichtet seit 1984 über Computerspiele und hat neben legendären Klassikern auch so manches merkwürdige Machwerk erlebt. An der King's Quest-Serie beeindruckten ihn einst die animierten Spielfiguren des ersten Teils, doch mit der eigenwilligen Puzzle-Logik wurde er nie so richtig warm. Schließlich zeigte Lucasfilm Games ab 1987, wie fair und spaßig Adventures sein können.

King's Quest 5: Mit Tambourin und Sahnetorte

Man könnte ganze Kongresse mit der Frage beschäftigen, welches nun das dümmste Puzzle von King's Quest 5 ist. Zu zahlreich sind die Kandidaten alleine in der Kategorie »Macht null Sinn«. Wie vertreibt man eine giftige Schlange? Logisch: indem man ein Tambourin schwenkt. Was stoppt den wütenden Yeti? Ganz klar: Sahnetorte ins Gesicht.

Wie überwindet man einen Felsen, der den Weg versperrt? Total einleuchtend: Wir spritzen etwas Honig auf den Weg und werfen dann mit Edelsteinen. Wie, euch erschließt sich der Sachverhalt nicht ganz? Na gut, Spoiler: Die Klunker locken einen Elfen an, der beim dritten Klauversuch im Honig steckenbleibt und über seine Befreiung dann so glücklich ist, dass er die Felskreatur zur Fortbewegung animiert.

Der Untertitel von King's Quest 5 ist das Wortspiel »Absence makes the heart go yonder*«. Im Hinblick auf die abwesende Logik wäre »WTF?« prägnanter und treffender gewesen.

*Eigentlich »Absence makes the heart GROW FONDER«, also »Die Liebe wächst mit der Entfernung«. »Go yonder« ist im Kontext quasi das Gegenteil von »grow fonder«.

Ein kräftiger Wurf mit der Sahnetorte ist die einzige Methode, um den Yeti auszuschalten. Dumm nur, wenn man besagte Torte vorher gegessen hat. Sehr lecker, aber (wie so vieles in King’s Quest 5) den Fortschritt blockierend. Ein kräftiger Wurf mit der Sahnetorte ist die einzige Methode, um den Yeti auszuschalten. Dumm nur, wenn man besagte Torte vorher gegessen hat. Sehr lecker, aber (wie so vieles in King’s Quest 5) den Fortschritt blockierend.

Klick ins Unglück

Wohl weil das neue User-Interface dazu verleitet, alles mit jedem auszuprobieren, hat Sierra beim Puzzledesign die Waffen gestreckt. King's Quest war schon immer eine Zumutung für den gesunden Menschenverstand, doch Teil 5 ist dermaßen durchgeknallt, dass es fast schon wieder gut ist.

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