Life is Strange 2: Episode 3 im Test - Rückkehr zu alter emotionaler Stärke?

In Episode 3 konzentriert sich Life is Strange 2 wieder ganz auf einen Ort. Das tut den Charakteren gut, bringt im Test aber andere Probleme mit sich.

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In der dritten Episode von Life is Strange 2 wird aus dem Roadtrip eine Verschnaufpause auf einer Marihuana-Plantage, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt. In der dritten Episode von Life is Strange 2 wird aus dem Roadtrip eine Verschnaufpause auf einer Marihuana-Plantage, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt.

Die dritte Episode von Life is Strange 2 setzt dem Roadtrip der beiden Brüder ein zwischenzeitliches Ende: Um Geld für die Weiterreise zu verdienen, nisten sich Sean und Daniel auf einer illegalen Marihuana-Plantage ein.

Dabei interagieren die beiden mit vielen Charakteren, von denen wir manche bereits aus der vorherigen Episode kennen. Damit fühlen wir uns beim Spielen nicht mehr so sehr wie auf der Durchreise und beginnen, eine Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Dafür hat die Handlung selbst einige Schwächen.

Warum keine Wertung?

Wie bei allen Episodenspielen wollen wir eine Staffel erst abschließend beurteilen, wenn die Geschichte abgeschlossen wurde. Bis dahin wollen wir euch aber natürlich trotzdem auf dem Laufenden halten, wie uns die einzelnen Episoden gefallen haben.

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Neues Zuhause, neue Freunde

Zu Beginn der dritten Episode gibt es ein Wiedersehen mit Cassidy und Finn, die man schon in Episode 2 treffen konnte. Um sie herum schart sich eine Gruppe aus Außenseitern. Da ist zum Beispiel Jake, der seinen Glauben verloren hat und ihn wiederfinden will. Und da sind Ingrid und ihr Freund aus Schweden, die einfach Lust auf ein Abenteuer haben.

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Durch den festen Schauplatz kommt wieder stärker das Gefühl von Vertrautheit auf, das wir aus dem ersten Life is Strange kennen und lieben. Wir interagieren mit Figuren und lernen sie besser kennen, statt nur rastlos von einem Ort zum anderen zu reisen. Die Episode lässt sich außerdem Zeit für viele schöne und ruhige Szenen.

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Sean und Daniel integrieren sich schnell in die Gruppe. Daniel übt mit Finn auf Zielscheiben zu werfen, Sean hilft beim Kaffee kochen oder dabei, Wasser auf den gemeinsamen Zeltplatz zu schleppen. Tagsüber arbeiten alle zusammen für unsympathische Walter-White-Verschnitte auf der Cannabis-Farm, abends sitzen sie gemeinsam am Lagerfeuer und singen oder erzählen Geschichten.

Warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

Das klingt alles nach Idylle und wohlverdienter Ruhe für unsere gebeutelten Protagonisten. Allerdings hapert es an anderer Stelle. Während der Roadtrip uns stets ins Ungewisse laufen ließ, ist die Handlung von Episode 3 jetzt sehr vorhersehbar. Gleichzeitig können wir mit unseren Entscheidungen nicht wirklich etwas am Unvermeidlichen ändern, was an echte Konsequenzen gewohnte Spieler etwas enttäuschen dürfte.

Beispielsweise wird Daniel schnell eifersüchtig, weil wir automatisch immer mehr Zeit mit den anderen Charakteren verbringen. Das passiert, ohne dass wir uns bewusst dafür entscheiden. Selbst wenn wir uns Daniel dann wieder mehr widmen, scheint das kaum etwas an seinen Gefühlen zu ändern.

Die Entscheidungen von Life is Strange 2: Episode 3 sind durchaus dramatisch, ihre Auswirkungen allerdings nur selten. Die Entscheidungen von Life is Strange 2: Episode 3 sind durchaus dramatisch, ihre Auswirkungen allerdings nur selten.

Dabei stört vor allem, dass wir ihm nichts erklären dürfen. Sean kann Daniel oft nur vor vollendete Tatsachen stellen. Kein Wunder, dass der Kleine unsere Regeln oder Wünsche nicht versteht, wenn wir uns nicht einmal darum bemühen können.

Wir haben zum Beispiel keine Gelegenheit ihm zu sagen, warum es wichtig für uns ist, auch mal Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Oder warum wir es nicht gut finden, wenn er zum Joint greift, obwohl wir es als Sean selber sehr wohl tun.

Es gibt oft nur ein »Ja«, ein »Nein« oder ein »Es ist eben so« als Dialogoption. So etwas geht besser in einem Spiel, das eigentlich Entscheidungen und Beziehungen in den Mittelpunkt stellt. Diese Einschränkung schmälert letztlich auch die Wirkung der eigentlich zahlreichen starken Momente der Episode.

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