Eine offene Welt ist keine Garantie für Spielspaß. Im Gegenteil: Oft wirken die Landschaften beliebig, die Aufgaben zusammenhangslos und ohne Sinn. Ohne eine fesselnde Geschichte wird aus dem vermeintlich
spannenden Spielplatz schnell belangloses Ödland. Ob Mercenaries 2, Just Cause oder Far Cry 2; alle bedienten sich vergeblich bei den Designelementen der GTA-Serie. Wie man es richtig macht, zeigte dagegen die tschechische Softwareschmiede Illusion Softworks vor knapp sieben Jahren mit ihrem Gangster-Epos Mafia. Statt den Spieler in die Orientierungslosigkeit zu entlassen, haben die Entwickler Sie als Tommy Angelo in liebevoll designten Missionen vom unbedeutenden Taxifahrer zum wichtigsten Mitglied des organisierten Verbrechens aufsteigen lassen. Die frei befahrbare Großstadt Lost Heaven stellte dabei nur die Kulisse. An dem storylastigen Konzept will der Entwickler 2K Czech (wie Illusion Softworks seit der Komplettübernahme durch den Publisher 2K Games heißt) beim Nachfolger Mafia 2 festhalten.
Schmutziger Job
Wenn Sie das erste Mafia gespielt haben, wissen Sie, dass dessen Protagonist nicht der Held der Fortsetzung sein kann. Warum, wollen wir hier nicht verraten, sondern stattdessen allen Nicht-Mafiosi den Vorgänger noch mal schwer ans Herz legen, denn der lohnt sich auch noch heute noch, sieht noch immer gut aus und hat nichts von seiner spielerischen Qualität verloren. Doch zurück zu Mafia 2: Sie übernehmen die Rolle von Vito Scaletta, der nach dem 2. Weltkrieg bei dem zwielichtigen Familienunternehmen anheuert. In den folgenden Jahren macht Vito in Begleitung seines Kumpels Joe die 20 Nachbarschaften der fiktiven Großstadt Empire City unsicher, erpresst Schutzgelder und legt sich mit verfeindeten Familien an. Heute haben wir es auf den Mafiaboss Clemente abgesehen. Der fette Clan-Chef ist unseren Auftraggebern ein Dorn im Auge.
Reiches Land
Auf der Fahrt zu Clementes Hotel lassen wir die Eindrücke von Empire City auf uns wirken. Die Stadt ist dem New York City der 50er Jahre passend nachempfunden und entsprechend kontrastreich gestaltet. Klassische Backsteinhäuser wechseln sich mit Gebäudekolossen aus Stahl und Glas ab. Einige Autos könnten zwar noch aus dem ersten Mafia stammen, das in den 30er Jahren spielt, aber inzwischen dominieren breite Chromschlitten mit monströsen Heckflossen die Straßen. Der Benzinhunger ist den dahingleitenden Fahrzeugen regelrecht anzusehen. Doch Amerika kann sich Verschwendung leisten, das Land erlebt den kollektiven Konsumrausch des ungebremsten Wirtschaftswachstums der Nachkriegszeit. Auf den Gehwegen herrscht geschäftiges Treiben. Passanten schlendern den Bordsteig entlang, warten an Ampeln und lassen sich zum Verschnaufen auf den Parkbänken nieder. Eine junge Frau raucht lässig ihre Pausenzigarette und ignoriert den Zeitungsjungen, der ein paar Meter weiter die neuesten Schlagzeilen hinausposaunt. Die Großstadtatmosphäre von Mafia 2 ist beeindruckend.
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