Deutsche Jugendliche bevorzugen Netflix gegenüber dem klassischen Fernsehen und Spotify gegenüber dem Radio. Das hat eine repräsentative Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbands Südwest ergeben, für die im Zeitraum vom 28. Mai bis 5. August 2018 insgesamt 1.200 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt wurden.
Ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr machte sich bei den verfügbaren Video-Streaming-Diensten im Haushalt der Jugendlichen bemerkbar: Hatten 2017 nur 54 Prozent der Befragten Zugang zu Netflix und ähnlichen Angeboten, stieg dieser Anteil 2018 deutlich auf 77 Prozent. Je älter und besser gebildet die Befragten unter den 12- bis 19-Jährigen, umso häufiger die Nutzung der Streaming-Dienste.
Fast jeder hat ein Smartphone
Ein Blick auf die Ausstattung der jugendlichen mit elektronischen Geräten bietet eine weitere Erklärung für den Trend hin zu mehr Streaming-Konsum: 97 Prozent der männlichen und 99 Prozent der weiblichen Befragten besaßen ein Smartphone, 71 Prozent einen Computer. Ein Radio im Haushalt besaßen nur noch 45 Prozent, einen Fernseher 50 Prozent, nur acht Prozent eine reine Streaming-Box. Jungen besaßen dabei im Durchschnitt deutlich häufiger eigene Computer und Fernseher.
Bei den bevorzugten Freizeitaktivitäten deutscher Jugendlicher rangierten das Treffen mit Freunden und Sport ganz oben, Partys sowie kirchliche Aktivitäten lagen lediglich im einstelligen Prozentbereich. In Bezug auf Medienbeschäftigung gaben die Jugendlichen mit 94 Prozent an, täglich das Smartphone zu nutzen. Im Internet waren 91 Prozent täglich unterwegs. Online-Videos nehmen ebenfalls einen hohen Stellenwert ein und liegen vor Fernsehen, Radio und Streaming-Diensten.
Spotify und Netflix dominieren
Befragt nach der Nutzung verschiedener Medien zum Musikhören gaben 62 Prozent aller Jugendlichen an, auf Dienste wie Spotify zurückzugreifen. Radio hörten 57 Prozent, ebenso viele Youtube. MP3s und CDs brachten es nur noch auf 24 Prozent. Im Internet surfen Jugendliche am häufigsten mit dem Smartphone, während Dienste wie Youtube, Whatsapp und Instagram die ersten drei Plätze bei den liebsten Internetangeboten belegen.
Deutliche Veränderungen gegenüber 2017 machten sich 2018 bei Netflix, Amazon und Facebook bemerkbar: Während der Anteil bei Netflix mit zehn Prozent Zuwachs auf 18 Prozentpunkte kletterte und Amazon Prime immerhin fünf Prozent für sich verbuchen konnte, musste Facebook einen deutlichen Verlust von 15 auf sechs Prozent hinnehmen.
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