Die Updates, die Hardware- und Software-Hersteller im Rahmen der Maßnahmen gegen die Meltdown- und Spectre-Sicherheitslücken veröffentlichen, können je nach Anwendung für für eine Verlangsamung der betroffenen CPUs sorgen. Wie groß diese Leistungseinbußen sind, hat Intel jetzt im Rahmen der Veröffentlichung von Benchmarks zu Skylake-, Kaby-Lake- und Coffee-Lake-Prozessoren bekannt gegeben.
Unter Windows 7 und 10 Einbußen bis zu zehn Prozent
Wie Heise und ComputerBase berichten, sind besonders bei Office-, Media- und Web-Anwendungen Einbußen zu Verzeichnen. In Tests mit Sysmark 2014 SE erreichte ein Core i7 8700K eine relative Leistung von 88 bis 94 Prozent, während ein Kably Lake i7 7920HQ es auf 86 bis 93 Prozent brachte - beide CPUs nutzten Windows 10.
Eom Skylake-Prozessor (Core i7 6700K) erreichte 79 bis 94 Prozent. Kam allerdings statt einer SSD eine HDD zum Einsatz, verringerte sich die Performance kaum. Heise bestätigt diese Ergebnisse mit Bezug auf einen Test der c't, die mit installierten Updates auf einem i7 8700K fast halbierte I/O-Werte feststellte.
Deutlich geringfügiger als bei Sysmark machten sich in Intels Benchmark-Test aber die Leistungs-Einbußen im Gaming-Bereich bemerkbar: Im Test mit 3DMark Sky Diver verringerte sich die DX11-Performance um maximal drei Prozent. Allerdings hat Digitalfoundry festgestellt, dass es zu gewissen Einbrüchen bei der Bildrate in Spielen wie Battlefield 1, Far Cry Primal und Witcher 3 kommt.
AMD informiert Nutzer: Spectre-Variant-2-Update »optional
Während Intel-Prozessoren sowohl von Meltdown als auch beiden Spectre-Varianten betroffen sind, stellt für AMD-Nutzer wohl fast ausschließlich Spectre in Variante 1 eine Gefahr dar. Allerdings sorgten wie Planet3DNow! berichtet kürzlich verschiedene, von Microsoft veröffentlichte Patches für Verwirrung, die vermeintlich auch die Meltdown-Sicherheitslücke auf AMD-Systemen beheben sollten.
AMD hat in diesem Kontext in einer offiziellen Stellungnahme noch einmal klargestellt, dass Meltdown wegen der von Intel-CPUs differierenden Architektur keine Gefahr für AMD-Prozessoren darstelle. Spectre Variante 1 könne hingegen mit einem Update des Betriebssystems behoben werden, während Variante 2 aufgrund der Prozessor-Archtitektur »schwierig auszunutzen« sei.
Man arbeite allerdings dennoch an einer Reihe von Microcode-Updates, um die Bedrohung durch Spectre Variante 2 ganz ausschließen zu können. Die eigenen Grafikkarten sind nach offiziellen Angaben gleichzeitig in keiner Weise von den Sicherheitslücken betroffen sein.
AMD zufolge sollen sich die Patches nicht merklich auf die CPU-Leistung der betroffenen PCs auswirken. Intel plant übrigens seinerseits für die nächste Woche die Veröffentlichung weiterer Benchmarks zu CPUs der vergangenen fünf Jahre. Wer sich einen umfassenden Überblick zu den beiden Sicherheitslücken verschaffen will, dem empfehlen wir unseren Überblicksartikel zum Thema Meltdown und Spectre.
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