Die Verfilmung zu Metal Gear Solid soll die Fehler anderer Spiele-Adaptionen auf der großen Leinwand wie jüngst Assassin's Creed nicht wiederholen. Für Regisseur Jordan Vogt-Roberts ist klar, warum frühere Spieleverfilmungen versagt haben und wie man es besser machen kann.
"Ich glaube, es liegt an verschiedenen Dingen. Ich denke, die Filmemacher haben sich ein Spiel angesehen und gesagt "Oh, das ist beeindruckend! Das ist cool!" und hatten dabei wenig Verständnis dafür, was Stimmung und Atmosphäre eigentlich ausmacht. Es kommt nicht darauf an, das Ausgangsmaterial eins zu eins umzusetzen, sondern darauf, sagen zu könen, was etwas großartig macht und es zu übertragen."
Er zieht den Vergleich zu den Comic-Verfilmungen durch Marvel und DC, die vor einem ähnlichen Problem standen.
"Nach den frühen Filmen wie Superman von Richard Donner wurden fast 30 Jahre lang keine Comicbuch-Verfilmungen gedreht. Ich glaube, das das wirklich damit zu tun hatte, dass die Studios das Genre und die Comics nicht verstanden haben und keine Regisseure hatten, denen sie vertrauten und die diese Grundlage wirklich geliebt haben. Um das zu ändern brauchte es Typen wie Sam Raimi, der seit seiner Jugend wirklich Liebe und Interesse für Spiderman übrig hatte und sagen konnte: "Ich verstehe Kino, ich verstehe Comicbücher, wie können wir das zusammenbringen?""
Die aktuellen Comic-Verfilmungen rund um die Avengers oder einzelne Helden wie Iron Man haben auf dem Erfolg der frühen Filme rund um Spiderman oder die X-Men aufgebaut und gehören mittlerweile zu den erfolgreichsten Filmen überhaupt. Vogt-Roberts schreibt das vor allem der Leidenschaft der Köpfe dahinter für beide Medien zu.
"Um Spiele zu verfilmen, musst du Spieler sein"
Videospielverfilmungen müssten ihm zufolge deshalb einfach nur noch die richtigen Regisseure finden, die sowohl Verständnis für Spiele, als auch für Filme mitbringen. Wer mit Spielen aufgewachsen sei, würde auch ihre Sprache verstehen und sie damit auch sein Leben lang in sich tragen. Es sei mehr eine Gefühlssache.
"Für mich lässt sich das wirklich auf etwas Simples reduzieren: Welches Gefühl löst ein Spiel bei dir aus? Es interessiert mich nicht, ob du Halo spielst oder Gears of War oder Destiny oder Zelda oder Metroid, jedes dieser Spiele löst ein bestimmtes Gefühl bei dir aus. Es gibt Unterschiede zwischen den Gefühlen, die sie auslösen und wie sie sie auslösen. Was mich fasziniert ist, wie man dieses Gefühl bewusst in eine cineastische Sprache übertragen kann."
Vogt-Roberts bezeichnet sich selbst als begeisterter Metal-Gear-Fan und hat so offenbar einen klaren Plan für den Film zu Metal Gear Solid. Als Spiele-Enthusiast würde er zumindest theoretisch in die Kategorie Filmemacher passen, die er sich für künftige Spieleverfilmungen wünscht.
Bei Metal Gear würde dieser Gedanke für ihn bedeuten, das Gefühl von Anspannung und ständiger Panik beim Schleichen und Verstecken vor Feinden zu übertragen. Aktuell lässt er zudem noch fleißig das Skript umschreiben, damit es besser zu Hideo Kojimas Vision passt. Das Projekt befindet sich damit noch meilenweit vom Drehstart entfernt. Dass es überhaupt schon einen Regisseur habe, läge nur daran, dass Vogt-Roberts so begeistert vom Spielefranchise sei.
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Der Regisseur war übrigens auch für den amüsanten Live-Action-Trailer zum Konsolen-Launch von Destiny 2 verantwortlich. Der Metal-Gear-Film dürfte aber wohl nicht ganz so heiter werden.
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