Ein Windows 7-Aktivierungsschlüssel für 18 Euro wirkt schon sehr günstig. Doch wenn dieser bei Edeka verkauft wird, muss das Angebot ja legal sein - oder? Heise ist dieser Frage genauer nachgegangen.
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Laut einem Bericht der c't werden bei Edeka Lizenzen für Windows 7 und Windows 10 in der Professional-Version sowie für Microsoft Office 2016 und 2019 in Home & Student und Standard-Versionen angeboten.
Die Standard-Versionen von Office dürften dabei nur wenigen bekannt sein, denn sie sind eigentlich nicht für Endkunden gedacht.
Lizengo statt Microsoft
Mit dem Angebot von Edeka kauft man keinen direkten Microsoft-Code, sondern eine Lizengo-Card. Nach der Bezahlung bekommt man wie beispielsweise beim Kauf von Handy-Guthaben einen zusätzlichen Kassenbon mit einer PIN. Diese gibt man auf der Lizengo-Webseite ein und erhält anschließend Zugriff auf das gewünschte Produkt.
Auf der Seite sind dann sowohl der Download als auch der Aktivierungsschlüssel freigeschaltet. Den Schlüssel kann man sich zusätzlich per E-Mail zustellen lassen. In einem Test kaufte Heise sowohl eine Windows 10 Lizenz als auch eine für Office 2019 Standard.
Installiert werden konnte beides, nur Office machte leichte Probleme. Das Produkt sei nicht lizenziert und es müsse eine Verbindung zum Unternehmensnetzwerk hergestellt werden. Nach einem Click auf »Product Key ändern« und der erneuten Eingabe des Aktivierungsschlüssels funktionierte dann aber alles.
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Lizenzen aus Überbeständen
Doch woher kommen die Lizenzschlüssel, zumal für diese Preise, denn die Microsoft-Lizenzen kosten eigentlich deutlich mehr oder die Produkte sind gar nicht mehr bei Microsoft verfügbar. Die Antwort gab Lizengo gegenüber der c't.
Der Kölner Anbieter kauft unbenutzte Lizenzen in großen Stückzahlen aus Überbeständen von Microsoft-Kunden auf. Denn Inhaber einer Volumenlizenz sind teilweise gezwungen, eine gewisse Mindestabnahme zu erfüllen, selbst wenn diese nicht so viele Aktivierungsschlüssel brauchen.
Diese kauft Lizengo auf und verkauft sie an Endkunden weiter, auch wenn diese das Produkt eigentlich gar nicht kaufen könnten, wie im Fall der Office Standard-Version.
Gerichte stufen Verkauf als legal ein
Einschlägige Urteile des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesgerichtshofs zufolge ist der Vertrieb durch Lizengo nicht als illegal eingestuft. Allerdings hält sich Microsoft laut Heise die Option offen, verwendete Aktivierungsschlüssel bei einem Update zu blockieren.
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Gründe dafür wären, wenn eine Lizenz an mehrere Kunden ausgeliefert würde. Lizengo selbst äußert sich gleichzeitig kulant: Funktioniert ein Schlüssel nicht, bekomme der Kunde einen neuen, zumindest innerhalb der Gewährleistungsfrist von zwei Jahren.
Dennoch empfiehlt Heise, den Kassenbon des Kaufs der Lizengo-Card aufzubewahren, denn nur der belegt den Kauf und könnte bei Lizenzproblemen innerhalb der Gewährleistungsfrist noch benötigt werden.
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