Seite 3: Mini-Konsolen mit Android - Wohnzimmer-Invasion der Androiden

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BlueStacks GamePop

Unter dem Schlagwort »Netflix für Spiele« läuft GamePop von der im Silicon Valley angesiedelten Firma BlueStacks, die sich bislang vor allem mit dem Android App Player einen Namen gemacht hat -- einer Software, Android-Apps auf Windows-PCs und Macs ausführen kann. Die Besonderheit von GamePop ist, dass Spiele nicht einzeln gekauft werden, sondern der Spieler stattdessen ein Abo abschließt wie bei Streaming-Services für Filme und Serien à la Netflix, Watchever oder Maxdome. Gegen eine monatliche Gebühr können wir dann auf den gesamten Spielekatalog im GamePop-eigenen Store zugreifen.

Das dürfte besonders für Experimentierfreudige und Vielspieler interessant sein. Außerdem ermöglichen die regelmäßigen Einnahmen eine leistungsschwächere »GamePop Mini«-Variante kostenlos mit einem Aboabschluss anzubieten. Diese soll trotz der schwächeren Hardware alle Spiele (möglicherweise in niedrigerer Auflösung oder weniger detailreich) problemlos bewältigen können und somit ideal für all jene sein, die sich nicht durch den Anschaffungspreis auf die Konsole festlegen wollen. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal startet GamePop über eine vorinstallierte Software sogar bestimmte iOS-Spiele und erlaubt wie der GameStick Android- und iOS-Geräte als Eingabegeräte. GamePop soll zwar schon im Winter für 130 Dollar erscheinen, die genaue Hardwarespezifikationen wurden aber noch nicht bekannt gegeben. Der Preis lässt aber vermuten, dass diese in etwa mit Ouya oder dem GameStick vergleichbar sein dürften.

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Snakebyte Unu

Bereits in Deutschland erhältlich ist das Unu von Snakebyte - eigentlich ein 7-Zoll-Tablet, dass durch eine Docking Station mit HDMI-Anschluss und ein mitgeliefertes Bluetooth-Gamepad zu einer Mischung aus Tablet, SmartTV und Android-Konsole wird. Das Tablet wird von einem Quad-Core-Prozessor und einem Mali-Grafikchip angetrieben, dem 1,0 GByte Speicher zur Seite stehen. Der interne Festspeicher ist mit 8,0 GByte aber knapp bemessen, per Micro-SD-Karte lässt er sich aber um bis zu 64 GByte erweitern.

Das Tablet arbeitet mit 1280x800 Bildpunkten, hat zwei USB-Anschlüsse und eine rückwärtige 5-MPixel-Kamera. Zum Lieferumfang gehört zudem eine Fernbedienung mit umseitiger Tastatur und Mausunterstützung namens Airmouse, um die Bedienung von der Couch aus möglichst einfach zu gestalten. Die Media-Edition kostet rund 210 Euro, die Gaming-Edition mit Gamepad rund 240 Euro. Über das installierte Android 4.2 hat der Hersteller eine eigene, optisch ansehnliche Oberfläche gestülpt, die allerdings nicht ganz flüssig läuft. Auch die Verarbeitung wirkt etwas billig. Für technisch anspruchsvolle Spiele dürfte auch die Hardware über kurz oder lang etwas langsam sein.

» Snakebyte Unu mit Gamepad im Preisvergleich
» Snakebyte Unu im Preisvergleich

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Archos Gamepad

Als Handheld mit integrierten Analog-Sticks und Feuertasten steht das rund 150 Euro teure Archos Gamepad in Konkurrenz zu Nintendo 3DS (170 Euro) und Playstation Vita (180 Euro). Das Display ist mit 7 Zoll deutlich größer als bei der Vita, löst allerdings nur mit geringfügig höheren 1024x600 statt 960x544 Pixeln auf, was angesichts der größeren Bildschirmdiagonale zu einer grobkörnigeren Darstellung führt. Auch die maximale Helligkeit und die Blickwinkelstabilität sind laut verschiedenen Tests schlechter, sodass der Außeneinsatz mitunter problematisch ist.

Die Bedienelemente des Archos Gamepad entsprechen denen anderer Gamepads: Links und rechts hat das Archos Gamepad je einen Analog-Stick sowie links ein digitales Steuerkreuz und rechts vier Feuertasten, an der Oberseite gibt es noch zwei Schultertasten. Über eine Software lassen sich die üblicherweise auf dem Touchscreen markierten Steuerelemente von Spielen auf die Gamepad-Tasten legen. Mit Android 4.1 und einem Dual-Core-Prozessor ist der Handheld technisch nicht mehr auf dem neusten Stand, der Hersteller arbeitet aber bereits an einem Nachfolger.

Durch die Ausrichtung als Spiele-Handheld ist das Archos Gamepad im reinen Tablet-Einsatz etwas sperrig. Den Vergleich mit Nintendo 3DS und Playstation Vita besteht das Archos Gamepad nur, wenn die hochwertigen Exklusivtitel der Konkurrenz für einen persönlich nur eine untergeordnete Rolle spielen, man aber dafür ein integriertes Gerät aus Android-Tablet und Handheld haben möchte - schließlich werden auch Android-Spiele zunehmend komplexer und erfordern bessere Steuerelemente. Unterm Strich ist die Hardware für Spiele auf Dauer aber zu langsam, das Display zu schlecht und die Akkulaufzeit laut den Erfahrungsberichten im Internet zu kurz.

» Archos Gamepad im Preisvergleich

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Amazon und Google mit von der Partie?

Wenig mehr als Gerüchte gibt es derzeit dazu, dass auch Google und Amazon an der Entwicklung einer eigenen Android-Spielkonsole arbeiten. Erwähnenswert ist das trotzdem, denn damit würden zwei wirtschaftliche Schwergewichte mit in den Ring treten, deren massive Hebel beim Marketing dem Gaming auf der Couch mit Android endgültig zum Durchbruch verhelfen könnten. Darüber hinaus dürfte speziell Amazon nicht nur den direkten Gewinn aus dem Geschäft mit Android im Blick haben, sondern insbesondere auch darauf abzielen seinem Ökosystem rund um den Amazon App Store neue Zielgruppen zuzuführen und so langfristig in noch mehr Bereichen Kunden an sich zu binden - genau wie beim Amazon Kindle Fire HD beispielsweise, wo die Hardware über den Verkauf von Inhalten subventioniert wird. Ähnliches gilt für Google, denen nach dem Google-TV-Flop auch noch das Gewicht im Wohnzimmer und im Gaming-Bereich fehlt. In diesen Fällen sind also weniger die Konsolen an sich interessant, als viel mehr zu beobachten, welche Auswirkungen sie auf den Markt und das Konsumverhalten als Ganzes haben.

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