Erste Straftat im All? Unerlaubter Zugriff auf Bankkonto per Internetzugang der ISS

Eine Astronautin der NASA hat mutmaßlich die erste Straftat im Weltall über den Internetzugang der ISS begangen.

Die mutmaßlich erste Straftat im Weltall ereignete sich vor wenigen Monaten auf der ISS. (Bildquelle: NASA) Die mutmaßlich erste Straftat im Weltall ereignete sich vor wenigen Monaten auf der ISS. (Bildquelle: NASA)

Im Weltall hört dich vielleicht niemand schreien - aber immerhin gibt es dort Internet, zumindest auf der internationalen Raumstation ISS. Das benutzen die Astronauten unter anderem für Videotelefonate mit ihrer Familie oder zur Übertragung von Forschungsdaten, aber auch zum privaten Surfen.

Die NASA-Astronautin Anne McClain verwendete ihren Internetzugriff aber noch für etwas ganz anderes: nämlich die mutmaßlich erste Straftat, die jemals im Weltraum stattgefunden hat.

Die New York Times berichtet, dass McClain während ihres sechsmonatigen Aufenthalts auf der ISS im Frühjahr 2019 mehrfach unerlaubt auf das Bankkonto ihrer Ex-Frau Summer Worden zugegriffen habe (via Heise).

Rosenkrieg um Geld und Sorgerecht

Beide Frauen hatten 2014 geheiratet und gemeinsam Wordons damals einjährigen Sohn großgezogen. Wordon und McClain wurden sich aber offenbar uneins über die Erziehung des Kindes, weil Wordon ihrer Frau nicht erlauben wollte, das Kind zu adoptieren.

Nachdem McClain ihre jetzige Exfrau der Körperverletzung beschuldigte, reichte Wordon die Scheidung ein. Daraus entspann sich ein Rosenkrieg zwischen den beiden Frauen, in deren Mittelpunkt der Streit um das Sorgerecht an Wordons Sohn stand.

McClain argumentierte vor Gericht unter anderem, dass ihre Ex-Frau zu Wutanfällen neige und nicht mit Geld umgehen könne. Auf diese Aussage beruft sich die Astronautin auch bei ihrer Verteidigung gegen den Vorwurf des Identitätsdiebstahls: Für letzteres hatte Wordon sie angezeigt, nachdem Wordon herausgefunden hatte, dass McClain von der ISS aus auf ihr Bankkonto zugegriffen habe.

McClain kooperierte mit den Ermittlungsbehörden und erklärte, sie habe mit dem ihr bekannten Passwort auf das Konto zugegriffen, weil sie die - zum Teil noch immer gemeinsamen - Finanzen habe prüfen wollen. Dass Wordon das Bankkonto für »tabu« erklärt habe, sei ihr nicht bewusst gewesen.

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