Eigentlich hatten sich Netflix' Aktionäre bereits auf einen ernüchternden Finanzbericht für das zweite Quartal 2019 eingestellt - doch die tatsächlichen Zahlen des Streaming-Dienstes unterboten anscheinend trotzdem noch die Erwartungen. Zeitweise sank der Börsenkurs des Unternehmens dementsprechend um 13 Prozent.
Wie Heise berichtet, vermeldete Netflix für den Zeitraum zwischen April und Juni 2019 lediglich 2,7 Millionen neue Nutzer, verlor in den USA erstmals sogar 130.000 Kunden und lag dadurch noch unter der vorigen Prognose von rund fünf Millionen zusätzlichen Abonnenten.
Im Vergleich zum Vorjahr legte der Netflix-Umsatz aber um 26 Prozent auf 4,9 Milliarden US-Dollar zu und übertraf beim Gewinn mit 270,7 Millionen US-Dollar die Prognosen.
Gestiegene Preise und dünneres Angebot
In dem gestiegenen Gewinn liegt aber auch eine der möglichen Ursachen für den Rückgang beim Wachstum der Abozahlen: Netflix erhöhte unter anderem in Deutschland während der vergangenen Monate die Preise.
Ein weiterer Grund für sinkende Abozahlen könnte auch das mit wenig neuen Hits ausgestattete Film- und Serien-Angebot der letzten Monate darstellen - hier sollen Produktionen wie Witcher frischen Wind bringen.
Und den hat Neflix nötig: Denn in den USA bringen sich mit Disney, WarnerMedia und NBCUniversal bereits drei Konkurrenten in Stellung, die ihrerseits ein Stück vom Streaming-Kuchen abhaben wollen.
Insbesondere durch Disneys Angriff verliert Netflix nicht nur die Lizenzen für einige Inhalte (etwa aus dem Marvel-Universum), sondern gewinnt auch einen neuen Streaming-Rivalen hinzu.
Netflix bleibt im Quartalsbericht für die kommenden Monate allerdings optimistisch: Man prophezeit weiteres Wachstum und setzt dabei unter anderem auf den Erfolg der dritten Staffel von Stranger Things, die bereits sehr erfolgreich gestartet sei.
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