No-Man's-Sky-Chef zu Anthem & Fallout 76: »Redet nicht mit der Community«

Der Chef des No-Man's-Sky-Entwicklers Hello Games weiß so einiges über verkorkste Releases und rät EA und Bethesda zu schweigen.

Anthem musste nach Release viel Kritik einstecken. Sean Murray von Hello Games weiß nur zu gut, wie das ist. Anthem musste nach Release viel Kritik einstecken. Sean Murray von Hello Games weiß nur zu gut, wie das ist.

Das Weltraum-Adventure No Man's Sky musste kurz nach seinem Release eine gehörige Portion Kritik und Hass von seinen Käufern einstecken. In den letzten Monaten erging es heiß erwarteten Titeln wie Fallout 76 und Anthem ganz ähnlich. Ihnen rät Sean Murray, Chefentwickler hinter No Man's Sky, nach einem verkorksten Release lieber den Mund zu halten.

Diesen Ratschlag teilte Murray während seiner Rede auf der diesjährigen Entwickler-Konferenz in Brighton. Darin beschrieb er, wie es dem Team hinter No Man's Sky doch noch gelang, das Ruder rum zu reißen und was andere Entwickler daraus lernen können.

"Wir haben zwei Jahre lang nicht mit der Presse gesprochen. Und wir haben auch drei Monate ins Land ziehen lassen, ohne mit der Community zu reden. Das war ziemlich schwer. Ich hab mich sehr oft hingesetzt, um den perfekten Blog-Post zu verfassen, der alles über die Entwicklung des Spiels erklärt, und wie es weitergeht. Aber ich habe erkannt, dass beim damaligen Zustand des Spiels nicht glaubwürdig wirkt. "

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Die Probleme von No Man's Sky

Tatsächlich herrschte nach dem Release von No Man's Sky 2016 sehr lange Funkstille. Das Spiel und die Entwickler wurden damals nahezu in der Luft zerrissen und der irreführenden Werbung beschuldigt. Trotzdem gab es auch die Spieler, die geduldig auf die nächsten Updates warteten.

Mit dem großen Next-Update im Sommer 2018 wurde No Man's Sky dann zu dem Spiel, auf das sich viele gefreut haben und kommt seither bei seiner Community äußerst gut weg. Auch wir statteten dem Spiel einen Kontrollbesuch ab und beschlossen es nachträglich aufzuwerten.

Murray weiß also durchaus wovon er spricht, wenn er großen Publishern wie EA, Bethesda oder auch Microsoft zur Geduld und Verschwiegenheit rät:

"Es gab eine Reihe an Spielen, die seitdem erschienen sind, und einen polarisierenden Launch hatten, mit einer explosiven Mischung aus vielen Spielern und vielen Problemen. Und ich sehe, dass EA, Microsoft oder Bethesda versuchen ihre Spieler zu beschwichtigen, indem sie mit ihnen Reden, aber ob das nun richtig oder falsch ist, es bringt nichts. Man sieht das immer wieder, wenn ein großer Publisher mit der Community redet, um das das Problem zu lösen und sich dann verzetteln, was immer mehr gedankliche Kapazitäten belegt.

Eure Taten sind so viel wichtiger, als eure Worte."

Was passiert bei Anthem & Fallout 76?

EA und Bethesda mussten sich natürlich nach dem Release ihrer beiden Spiele selber überlegen, wie sie mit den negativen Reaktionen umgehen. Wirklich Funkstille herrschte anfangs bei keinem der beiden, allerdings handelt es sich auch um Multiplayer-Spiele und Service-Games, bei denen die Update-Dichte höher ausfällt, als etwa bei der anfänglichen Version von No Man's Sky.

Im Falle von Anthem scheint Bioware sich seit einigen Monaten aber ebenfalls mehr zurückzuziehen, um in Ruhe die Fehler auszubügeln und Fallout 76 wird ebenfalls weiter von Bethesda unterstützt. Das MMO erhielt kürzlich einen neuen Battle-Royale-Modus und will endlich auch NPCs ins Ödland einfügen, die sich viele Spieler gewünscht haben.

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