No Man's Sky - Neue Release-Sorgen, diesmal wegen Patent-Ärger

Eine niederländische Firma behauptet, dass Hello Games eine von ihr für diese Nutzung patentierte Formel für die prozedurale Generierung in No Man's Sky verwendet. Tatsächlich hat Sean Murray die Nutzung dieser Superformel bereits zugegeben.

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Die Entwickler von No Man's Sky kommen einfach nicht zur Ruhe: Gerade erst hat Hello Games den jahrelangen Rechtsstreit mit dem PayTV-Sender Sky beendet, da flattert auch schon der nächste Ärger ins Haus. Diesmal geht es aber nicht um den Namen des Spiels, sondern um die darin genutzte Technologie.

Die beansprucht nämlich eine Firma aus Holland für sich. Konkret geht es um die sogenannte Superformel, die wohl bei der einzigartigen prozeduralen Generierung des Spieluniversums zum Einsatz kommt - und auf deren Verwendung in diesem Zusammenhang die Firma Genicap eigenen Angaben zufolge ein Patent besitzt.

Patentinhaber wird ignoriert

Immerhin: Eine weitere Release-Verschiebung aufgrund des Patent-Ärgers will die Firma Genicap eigentlich nicht erreichen. Gegenüber der niederländischen Tageszeitung Telegraaf erklärte ein Sprecher des Unternehmens:

"Wir haben Hello Games nicht mit einer Lizenz versorgt. Wir wollen die Veröffentlichung nicht unterbinden, aber diese Formel ist ein Problem, über das wir reden müssen."

Jeroen Sparrow von Genicap zufolge arbeitet sein Team derzeit ebenfalls an einem Spiel, das auf besagter Superformel basiert. Man wolle sich deshalb mit Hello Games bezüglich eines Wissenstransfers austauschen. Allerdings habe das Entwicklerstudio bisher jeden Kontaktversuch unbeantwortet gelassen, so Sparrow.

Wohl auch deshalb hat sich das niederländische Technologie-Unternehmen nun über die Presse an die Öffentlichkeit gewandt. Bleibt zu hoffen, dass Genicap den Release von No Man's Sky nicht doch noch blockieren will, wenn sich die No-Man's-Sky-Entwickler weiterhin nicht bei ihnen melden.

Sean Murray hat Superformel-Nutzung zugegeben

Auf die möglicherweise unautorisierte Nutzung der Superformel aufmerksam geworden ist Genicap übrigens durch ein Interview des Hello-Games-Gründers Sean Murray. Der hatte 2015 gegenüber der Zeitung New Yorker verraten, dass sein Team mit einzelnen Elementen der prozeduralen Planeten-Generation Probleme gehabt habe - bis es auf eine Formel gestoßen sei, die der belgische Wissenschafter Johan Gielis 2013 veröffentlicht habe. Tatsächlich tat er dies zwar bereits 1997, das dürfte hier allerdings irrelevant sein.

Und wie der Zufall es so will, ist Gielis der Chief Reserch Officer bei Genicap - und hält seit mehr als einem Jahrzehnt das Patent auf die hier strittige Verwendungsart der Superformel.

Ob Hello Games besagte Formel letztlich tatsächlich in No Man's Sky verwendet hat und noch immer verwendet, ist zum aktuellen Zeitpunkt unklar. Fraglich ist auch, warum Murray die Verwendung der eigentlich von einem Dritten patentierten Formel völlig ohne Not so offen zugegeben hat, wenn sein Unternehmen diese unrechtmäßig verwendet.

Wie dem auch sei: Es bleibt abzuwarten, wie die ganze Sache letztlich für Hello Games ausgehen wird. Sollten die Forderungen von Genicap tatsächlich berechtigt sein, dürfte dem Entwicklerstudio wohl zumindest eine teure Lizenzierung bevorstehen.

No Man's Sky erscheint voraussichtlich am 10. August 2016 für den PC und die PlayStation 4. Eine spätere Xbox-One-Version ist zumindest nicht ausgeschlossen.

Goldmeldung: (Bisher) keine weitere Release-Verschiebung bei No Man's Sky

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