Noch ein weiter Weg für League of Legends - EU-Liga hat weniger Einnahmen als der VFL Bochum

Auf der ganzen Welt befindet sich E-Sport auf dem Vormarsch und streicht auch finanziell immer mehr Gewinne ein, doch die europäische League-of-Legends-Liga bleibt Anhand eines Vergleichs mit Fußball erst einmal noch bescheiden.

Erst seit Kurzem nennt sich die europäische LoL-Liga LEC, davor war sie als EU LCS bekannt. Erst seit Kurzem nennt sich die europäische LoL-Liga LEC, davor war sie als EU LCS bekannt.

League of Legends ist nicht nur eines der meistgespielten MOBAs der letzten Dekade, sondern bis heute einer der größten E-Sport-Titel auf der ganzen Welt. Das Finale der Weltmeisterschaft von 2018 wurde mit zeitweise über 205 Millionen Zuschauern von mehr Menschen verfolgt als das Fußball-WM-Finale der FIFA oder der Superbowl der NFL. Allerdings kamen 203 Millionen davon alleine aus China.

Nicht verwunderlich also, dass die europäische League-of-Legends-Liga weitaus weniger beeindruckende Zahlen vorzuweisen hat. Bei der Esports BAR Konferenz in Cannes offenbarte Alban Dechelotte, seines Zeichens Head of Sponsorship & Business Development des Liga-Betreibers und Entwicklerstudios Riot Games, dass die LEC weniger Einnahmen zu verzeichnen hat als der Zweitligist VFL Bochum.

Wie Gamesindustry berichtet, ging Dechelotte damit auf die Frage ein, ob E-Sports irgendwann mit Fußball in Konkurrenz treten könne, was globale Popularität und kulturellen Einfluss angeht.

"Uns mit Fußball zu vergleichen ist interessant. Denn die LEC generiert heute - wenn ich mir die Zahlen anschauen - weniger Einnahmen als Bochum. Wissen Sie, was Bochum ist?"

Wissen wir: Der VFL spielt seit der Saison 2010/11 in der zweiten deutschen Spielklasse und steht aktuell auf Rang 8. Aus dem Bericht der Mitgliederversammlung von 2018 ist zudem zu entnehmen, dass der Verein vergangenes Jahr 3,6 Millionen Euro durch Transfers generierte und 10,6 Millionen durch Fernsehgelder. Außerdem lag der Zuschauerschnitt bei 16.568 Fans.

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Mehr Spieler als Zuschauer

LoL und E-Sports allgemein haben demnach noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie mit den Topligen und Vereinen des europäischen Fußball gleichziehen können. Dechelotte zeigt sich deshalb bescheiden und verrät, wie sich seiner Meinung nach E-Sport vom Fußball unterscheidet:

"Für jeden, der Sport schaut, da habt ihr diese Leute auf dem Feld, die stark sind und lange rennen können, und dann habt ihr so Leute wie mich, die nur zugucken. E-Sports ist das genaue Gegenteil. Wir haben mehr Spieler als Zuschauer und das macht einen großen Unterschied. Wir müssen versuchen, Spielern mehr Gründe zu geben, um Zuschauer zu werden."

Der Plan zum Wachstum sieht also gar nicht vor, Fans anderer Sportarten wie Fußball für sich zu gewinnen, sondern die 100 Millionen LoL-Spieler davon zu überzeugen, sich mehr Spiele anzusehen.

Die neue Saison der LEC startete am 18. Januar. Es ist das erste Jahr, unter dem neuen Namen. Bis 2018 hieß die Liga noch EU LCS, wurde allerdings im Zuge einiger Umstrukturierungen einem Rebranding unterzogen. Insgesamt 10 Teams nehmen dieses Jahr an dem Wettbewerb teil, von den beiden deutschen Teams ist neben SK Gaming auch Schalke 04 wieder dabei, womit zumindest an dieser Stelle ein Bezug zum Fußball wieder gegeben ist.

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