Das Projekt Ouya wurde 2012 ins Leben gerufen. Die Videospiel-Konsole basiert auf Googles Betriebssystem Android, der Hersteller warb in seiner Kickstarter-Kampagne mit dem Konzept einer komplett offenen Videospiele-Konsole für nur 99 Dollar. Eine derart günstige Plattform, auf der sich die neusten Indie-Titel kostenlos spielen lassen sollten, weckte bei vielen Unterstützern (im Kickstarter Jargon »Backer genannt«) hohe Erwartungen. Am Anfang der Finanzierungsphase strebten die Köpfe hinter Ouya 950.000 Dollar Starkapital an, am Ende des Spendenaufrufs waren knapp 8,6 Millionen Dollar zusammengekommen.
Unser Testgerät der Ouya ist die exklusive Unterstützerversion, auf der die größten Backer eingraviert sind - etwa Minecraft-Erfinder Markus »Notch« Persson. Im Inneren der Indie-Konsole steckt mit dem Tegra-3-Prozessor ein von Nvidia entwickeltes Ein-Chip-System, das ursprünglich rein für den Antrieb von Tablets und Smartphones gedacht war. Spiele laden wir uns direkt aus dem Ouya-Store herunter und können diese dann kostenlos spielen oder zumindest ausprobieren. Besonders Entwickler und Fans von Indie- und Retrospielen waren vom Konzept der Ouya begeistert. Schließlich können damit auch Hobby-Programmierer Spiele-Ideen für das bewährte Betriebssystem leicht umgesetzt und unkompliziert verbreiten.
Der Markt für Mobile-Games wächst immer weiter und die Macher der Ouya verlangen anders als die großen Konsolen-Hersteller Microsoft, Nintendo und Sony keine Lizenzgebühren von den Entwicklern. Ob der schwarz-graue Kasten mit dem offenen Betriebssystem und aktiven Modder-Community wirklich so vielfältig ist wie erhofft, lesen Sie in unserem Test.
Technik
Als Grundlage für die Benutzeroberfläche der Ouya dient Android in der »Jelly Bean«-Version 4.1.2, das auch auf Handys wie dem Samsung Galaxy S4 oder dem HTC One zum Einsatz kommt. Wann ein Update auf die aktuellere Android-Version 4.3 folgt, steht noch nicht fest. Wie die Software stammt auch die Hardware der Konsole aus dem Smartphone-Segment. Das Herz der Ouya bildet ein Nvidia Tegra 3 mit auf 1,6 GHz getakteten, vier ARM-Kernen, wobei der Takt im Single-Core-Betrieb auf 1,7 GHz steigt.
Das Ein-Chip-System (SoC) besitzt zusätzliche eine Geforce-Grafikeinheit mit 12 Kernen, technisch basiert der Grafikkern auf der alten Geforce-7-Architektur. Nvidia entwickelte den Tegra-3-Chip für den Einsatz in Smartphones und Tablets und so findet sich der Prozessor in vielen Android-Geräten. Zum Beispiel treibt das SoC sowohl das Asus Google Nexus 7 und das Microsoft Surface RT an, findet sich aber auch in Handys wie dem HTC One X.
Als Arbeitsspeicher stehen der Ouya 1,0 GByte DDR3-RAM zur Verfügung, der Flash-Speicher ist 8,0 GByte groß, von denen das Betriebssystem gut 2,0 GByte belegt. Per HDMI lässt sich der knapp 300 Gramm leichte Würfel an Monitor oder Fernseher anschließen. Daneben bietet die Ouya noch Ports für ein GBit-Netzwerkanschluss, das interne Netzteil und zwei Anschlüsse für USB 2.0 (1x Standard und 1x Mikro-USB). Die deutlich schnellere USB-3.0-Schnittstelle bleibt der Ouya somit verwehrt.
Die Konsole kann sich auch kabellos mit dem Internet verbinden. Dafür befindet sich ein 802.11b/g/n-WLAN-Modul auf der Platine, das aber nur im 2,4-GHz-Netz funkt. Der Stromverbrauch ist mit 2,7 Watt im Leerlauf und maximal 13,6 Watt unter Last sehr niedrig. Die Lautstärke des kleinen Lüfters liegt mit 0,1 Sone im Test durchgehend auf einem fast unhörbar leisen Niveau.
Benchmarks
Da die Ouya auf Smartphone-Hardware basiert,vergleichen wir die Leistung der Konsole mit aktuellen Handys und Tablets. Der Sunspider-Benchmark testet dabei die JavaScript-Fähigkeiten des Ouya-Browsers. Die Konsole braucht hier auf 1.200,2 Millisekunden und liegt damit nur knapp hinter dem HTC One und noch vor dem Sony Xperia Tablet Z. Der zweite Test »Peacekeeper« besteht aus einem, ebenfalls browser-basierten HTML5-Parcours. Mit 675 Punkten erreicht die Ouya einen sehr guten Wert und lässt Handys mit theoretisch leistungsfähigerer Hardware wie das Samsung Galaxy S4 hinter sich.
Die Ouya liegt somit in den Benchmark-Ergebnissen durchweg vor vergleichbaren Geräten mit Tegra-3-Prozessoren, was vorrangig an der etwas höheren Taktrate liegen dürfte. Trotz der guten Performance, ist der Tegra 3 bereits 1,5 Jahre alt und die Ouya-Entwickler müssen sich Gedanken über die Zukunftssicherheit der Konsole machen. Auch Android-Spiele werden immer anspruchsvoller und mit Nvidia Shield steht bereits die erste Konsole mit Tegra-4-Kern in den Startlöchern. Neben dem erneut gestiegenen Takt (1,9 GHz), verbessert Nvidia auch die GPU, die mit 72 Shadern rund dreimal so schnell arbeiten soll wie der Grafikkern des Tegra 3. Der CPU- und Grafik-Benchmarks Antutu startet, hängt sich auf der Ouya ab sofort auf.
Sunspider
JavaScript
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