Overwatch League - Matchanalyse: Der Fall der Top 3

Die dritte Woche der Overwatch League ist vorbei. Mittlerweile gibt es klare Nachzügler und Favoriten – aber genau bei letzteren sah es diese Woche düster aus. Die Top 3 der Teams haben allesamt ihre erste Niederlage einstecken müssen.

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Inhaltsverzeichnis

London Spitfire und die beiden anderen Tabellenführer New York Excelsior und Seoul Dynasty haben die erste Niederlage einstecken müssen. Allesamt in der Nachspielzeit. London Spitfire und die beiden anderen Tabellenführer New York Excelsior und Seoul Dynasty haben die erste Niederlage einstecken müssen. Allesamt in der Nachspielzeit.

Seoul Dynasty, London Spitfire und New York Excelsior sind aktuell die Besten der Besten in Overwatch. Diese drei Namen stehen in der Tabelle der Overwatch League ganz oben. Bis zu dieser Woche befand sich bei jedem dieser Teams in der Spalte "Niederlagen" auch noch eine schwarze Null.

Die Teams bestehen allesamt vollständig aus südkoreanischen Spielern. Dass diese aktuell Overwatch dominieren ist kein Geheimnis. Auch die Analysten und Kommentatoren der Overwatch League sahen in den Teams jeweils die klaren Favoriten und sagten ihren Sieg voraus.

Diese Woche jedoch haben stattdessen alle drei ihre erste Niederlage erfahren. Dabei hatten die Matches jedoch alle gemeinsam, dass sie extrem knapp waren und nicht sofort ersichtlich war, wieso die Favoriten verloren haben. Jedes der Teams scheint auch mit genau so etwas nicht gerechnet zu haben, denn Lijang Tower, die Tiebreaker-Karte, schien bei allen nicht wirklich gut vorberietet gewesen zu sein. Dennoch waren alle Matches extrem knapp. Warum waren die "stärkeren" Teams dennoch unterlegen?

Mehr Overwatch League:Die Matchanalyse der vergangenen Woche

Die aktuelle Tabelle in der Overwatch League. Für die koreanischen Topteams gab es letzte Woche eine erste Abreibung. Die aktuelle Tabelle in der Overwatch League. Für die koreanischen Topteams gab es letzte Woche eine erste Abreibung.

London Spitfire vs. Boston Uprising: Die Favoriten wirken verwirrt

Boston Uprising holte sich überraschend den Sieg gegen London Spitfire Boston Uprising holte sich überraschend den Sieg gegen London Spitfire

Das erste der drei prägenden Matches der Woche war die Begegnung London Spitfire gegen Boston Uprising. Boston ist eines der eher schwächeren Teams im Mittelfeld. Gerade deswegen ist ihr Sieg umso bedeutender, sowohl für das Team selbst, als auch für London Spitfire. Ihre vermeintliche Schwäche hat allerdings auch dazu beigetragen, ihnen zum Sieg zu verhelfen.

London hat recht offensichtlich nicht damit gerechnet, auf so viel Widerstand zu treffen. Schon auf der ersten Karte zeigt Boston strategisches Können. Statt einen verlorenen Angriff auf dem ersten Punkt von Numbani weiter zu erzwingen, brechen sie ab, nachdem das erste Drittel des Punktes eingenommen und London sogar eine wichtige Ultimate entlocken konnten.

Für Boston war es in dieser Runde nicht unbedingt wichtig, den Gegner sofort auszuschalten und mit einem Angriff zu gewinnen. Stattdessen haben sie London durch kleine Erfolge immer mehr Boden abgerungen. Zwar endete diese Runde in einer Niederlage, aber zeigte schon, dass Boston sich sehr gut vorbereitet hat und die Mechaniken des Spiels gut zu nutzen weiß.

Spieler

Kill/Death-Rate

Ultimate-Effizienz

Spieler

Kill/Death-Rate

Ultimate-Effizienz

London Spitfire

1,11

16,54

Boston Uprising

0,96

12,66

Nus

0

16,61

Kellex

0,02

9,2

Bdosin

0,79

3,23

Neko

0,65

30,42

Birdring

1,23

-1,19

DreamKazper

1,18

5,3

Profit

2,18

18,78

Striker

1,7

24,5

Gesture

1,07

23,92

Gamsu

1

6,51

Fury

1,42

0

NotE

1,24

0

Hooreg

1,36

2,22

Rascal

0,83

68,75

Die Ultimate-Effizienz ist der prozentuale Anteil an gewonnen Teamfights mit einem verwendeten Ultimate gegenüber gewonnen Teamfights ohne Ultimate. Bei einem negativen Wert war der Spieler ohne Ultimate effektiver als mit seiner mächtigsten Fähigkeit. Es wurden nur Helden mit einer Spielzeit von über 3 Minuten ausgewertet.

Der Tempel des Anubis: Boston überrumpelt London

Noch deutlicher wurde genau diese Vorbereitung im zweiten Match, das das Highlight der Begegnung darstellt. In der ersten Runde verteidigt London mit einer der beiden Standard-Taktiken: Eine befestigte Stellung mit Orisa auf dem Highground über Punkt A.

Der effektivste Konter für den Angreifer ist dagegen ein starker Dive mit D.Va, Winston und Genji, die geschlossen diese Befestigung angreifen. Diese Strategie wird von den meisten Pro-Teams angewandt und auch London ist mit ihr vertraut - weswegen sich Bdosin (Zenyatta) bereit auf der gegenüberliegenden Palttform befindet und Nus (Mercy) sich sofort nach dem Angriff von Gamsu (Winston) und Note (D.Va) zu ihm zurückzieht.

Genau hier setzt Bostons Taktik an, denn statt als Genji den Angriff der Tanks zu begleiten, wartet Dreamkazper einen Augenblick ab und setzt sofort beiden Supports nach. In wenigen Augenblicken sterben so sofort Nus und Bdosin.

Ohne Unterstützer kann sich London nicht lange halten und der erste Punkt fällt. Durch den Vorteil der Ultimates seitens Boston dauert ist auch der Angriff auf Punkt B schnell zugunsten der Angreifer entschieden mit 6:11 Minuten Restzeit.

Nach einem sehr zeitaufwändigen Ausgleich von London zeigt Boston im zweiten Angriff erneut, dass London in ihnen auf einen harten Gegner trifft. Boston beginnt den Angriff wie schon in der ersten Runde. Da London diesmal allerdings ohne Orisa verteidigt, wechselt Dreamkazper noch vor dem Angriff von Genji auf Widowmaker, um so dem Angriff mehr Druck zu verleihen. Nach gerade einmal 48 Sekunden gewinnt Boston schließlich auch die Runde und damit die Karte.

Was können wir daraus lernen?

Im Hinblick auf das Match London Spitfire gegen Boston Uprising sind zwei Dinge besonders wichtig, wenn man im kompetitiven Spiel besonders erfolgreich sein will: Vorbereitung und Taktik.

Eine Karte und all ihre versteckten Ecken und Übergänge zu kennen ist essentiell. Zum einen hilft das Verständnis dabei, sich selbst besser orientieren und alternative Wege zu finden. Zum anderen fällt es so leichter, zu erraten, wo sich der Gegner im Moment aufhält. Das Gleiche gilt für gängige Strategien zum Angriff und zur Abwehr.

Sollte eine solche Strategie gerade genau nicht aufgehen, ist es wichtig, schnell reagieren zu können. Dazu müssen Alternativen bekannt sein und am besten kurz mit dem Team abgesprochen werden. Generell gilt: Keine Taktik ist unbesiegbar. Es gibt immer eine Schwachstelle, die es zu finden gilt.

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