Mit seiner Behauptung, die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (kurz TSMC) habe 16 Patente verletzt, sorgte Globalfoundries (die ehemalige Chipfertigung von AMD, mittlerweile verkauft) vergangene Woche für Aufregung im IT-Markt. In einem Statement erläuterte der Konzern, warum man in den Rechtsstreit gegen TSMC zieht.
Sollte in einem Gerichtsverfahren entschieden werden, dass TSMC die Patente von Globalfoundries verletzt hat, könnte es zu schwerwiegenden Folgen kommen, denn auch viele namhafte Hardware-Hersteller lassen bei TSMC produzieren.
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Dann würde eventuell sogar ein Verkaufsstopp von Produkten von Apple, Nvidia, Qualcomm, MediaTek, Broadcom, Avent, Cisco, Asus, Motorola, HiSense, Google und einigen anderen Firmen drohen.
Globalfoundries zog wegen der angeblichen Patnetverletzungen in den USA und in Deutschland gegen TSMC vor Gericht.
Dabei richten sich die Klagen in Deutschland nicht gegen TSMC direkt, sondern gegen Apple, Qualcomm und den deutschen Halbleiter-Großhändler aus München, EBV Electronics GmbH & Co. KG.
Patente von Fertigungstechnik betroffen
Die Verletzung der Patente sieht Globalfoundries insofern als kritisch an, da durch das angeblich illegale Nutzen der von Globalfoundries entwickelten Techniken durch TSMC ein hoher finanzieller Schaden entstanden sei.
Es geht bei den Patenten um Fertigungstechniken verschiedener Chips mit Strukturbreiten von 7, 10, 12, 16 und 28 Nanometer, also einem relativ breiten Spektrum.
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Besonders für Apple würde ein Einfuhrverbot dramatische Folgen haben, denn die in iPhones verbauten Chips kommen ausnahmslos von TSMC.
Da in der kommenden Woche die elfte Generation des iPhones vorgestellt werden soll, könnten kurzfristige Importstopps sogar zu einer Verschiebung des Releasetermins führen - das ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich.
Es mehren sich die Stimmen, die in der Patentklage von Globalfoundries eher den Versuch sehen, einen (lukrativen) Vergleich mit TSMC zu schließen, statt sich auf langwierige Gerichtsprozesse mit unvorhersehbarem Ausgang einzulassen.
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TSMC weist Vorwürfe zurück
Wenig überraschend ist daher auch die Reaktion von TSMC, auch wenn die Prüfung der Klagen noch nicht beendet ist:
»Wir sind zuversichtlich, dass die Vorwürfe von Globalfoundries keine Grundlage haben«.
Das Unternehmen gebe selbst jährlich Millionen für Forschung aus und halte 37.000 Patente. »Wir sind enttäuscht, dass ein Foundry-Kollege auf unbegründete Klagen zurückgreift, statt auf dem Markt mit Technologien zu konkurrieren«, so TSMC weiter.
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