Pathfinder: Kingmaker ist zu schwer - Massive Kritik am Balancing; Entwickler versprechen Patches

Der Launch des Oldschool-Rollenspiels Pathfinder: Kingmaker verlief holprig: Neben technischen Problemen macht den Käufer vor allem das in den Augen vieler Kritiker missratene Balancing Probleme. Die Entwickler veröffentlichten nun einen ersten Patch und versprachen weitere Anpassungen.

Beim Launch von Pathfinder: Kingmaker gibt es Probleme und die sind nicht nur technischer Natur, sondern haben vor allem mit dem aus Sicht vieler Spieler missratenen Balancing zu tun. Beim Launch von Pathfinder: Kingmaker gibt es Probleme und die sind nicht nur technischer Natur, sondern haben vor allem mit dem aus Sicht vieler Spieler missratenen Balancing zu tun.

Es hätte so schön werden können: Angesichts der Veröffentlichung von Pathfinder: Kingmaker sollten Rollenspiel-Fans allenfalls die ein oder andere Nostalgieträne verdrücken. Stattdessen gibt's zum Release ganz anderen Kummer: Pathfinder: Kingmaker ist vielen Spielern zu schwer, zu frustig und zu schlecht ausbalanciert. Das ist bis zu einem gewissen Grad sogar beabsichtigt, denn der russische Entwickler Owlcat will Hardcore-RPG-Unterhaltung liefern. Doch vielen Spielern ist der Titel definitiv zu hart.

Im Steam-Forum und auf Reddit berichten etliche Käufer davon, wie ihre Heldenparty in einer Tour an Gegnern vorbeihaut oder gar keinen Schaden macht, während bereits kurz nach dem Tutorial übermächtige KI-Widersacher die Gruppenmitglieder mit wenigen Treffern besiegen. Für besonders viele Ärger bereits in den ersten Spielstunden sorgt dabei ein Kampf mit einem Schwarm kleiner Spinnen, die immun gegen physischen Schaden sind - ohne dass einen das Spiel explizit darauf hinweist. Das wissen nur Experten, die sich mit den Regeln der Pen-&-Paper-Vorlage Pathfinder auskennen.

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Statement der Entwickler

Aber auch Zufallskämpfe mit Banditen, die bis zu fünf Charakterlevel über der Stufe der Heldengruppe sind, extrem hohe Rüstungswerte der KI-Gegner und das häufige Würfeln niedriger Angriffswerte, die zu einem Fehlschlag der Helden führen, nerven große Teile der Community. Dieses unverzeihende, zum häufigen Speichern und Laden des Spielstands ermunternde Spieldesign erinnert dabei in Grundzügen an die Rollenspiele der 90er und frühen 2000er (Hallo, Baldur's Gate!). Doch selbst RPG-Veteranen dieser Zeit finden, dass Pathfinder: Kingmaker ein unausgegorene Balancing aufweist - auch wenn das von manch einem kritisierte Zeitlimit für die Hauptquest von Pathfinder: Kingmaker gar nicht so schlimm ist, wie es sich erst anhört.

Pathfinder: Kingmaker - Screenshots ansehen

Inzwischen haben sich die Entwickler von Pathfinder: Kingmaker zu Wort gemeldet. Owlcat hat mit einem ersten Patch mehrere Bugs und technische Probleme behoben, unter anderem kümmert sich der Hotfix 1.01 um unerklärliche Crashes und verbessert die Stabilität des Spiels. Am Ende der Patchnotes schrieben die Entwickler am 27. September:

"Wir beobachten die Situation mit den Balancing-Problemen und hören auf eure Kommentare und Vorschläge. Wir werden uns mit den kommenden Patches um diese Probleme kümmern - einige Verbesserungen für bestimmte Begegnungen werden Teil des nächsten Hotfixs sein, den wir morgen veröffentlichen."

Der erste Patch kommt

Pathfinder: Kingmaker wird demnach also heute Abend einen weiteren Patch erhalten, der sich mutmaßlich um einige der als unfair empfundenen Kämpfe zu Beginn des Spiels kümmert. Creative Director Alexander Mishulin kündigte zudem in einem langen Forenbeitrag an, dass man mit Hotfix 1.02 neue Tutorial-Nachrichten und NPC-Hinweise einbauen werde, die auf die besonderen Eigenschaften von Tierschwärmen wie den Spinnen hinweisen. Zudem wolle sich Entwickler Owlcat die Regeln für die Berechnung der Zufallsbegegnungen anschauen, um zu verhindern, dass Spieler mit übermächtigen Gegnern konfrontiert werden.

Entsprechende Veränderungen sind auch dringend nötig, denn die anfangs positive Stimmung auf Steam schwenkt langsam ins Negative um: Aktuell gibt es 856 Steam-Reviews zu Pathfinder: Kingmaker, von denen nur 64% positiv sind, was eine »Ausgeglichen«-Testnote bei den Community-Einschätzungen ergibt. Zudem häufen sich im Steam-Forum Beiträge mit Titeln wie »Das ist das schlechteste CRPG, das ich jemals gespielt habe« oder »Was für eine Enttäuschung«.

Wann kommt unser Test?
Da Entwickler Owlcat erst sehr spät Review-Keys für Pathfinder: Kingmaker abgeschickt hat, verzögern sich der Test und die Wertung - wir rechnen momentan mit einer Veröffentlichung Anfang nächster Woche, schließlich lässt sich das Rollenspiel nur schwer in unter 40 Stunden durchspielen.

Die Balancing-Probleme von Pathfinder: Kingmaker sind umso unerfreulicher, weil das Rollenspiel beste Anlagen hat und auf uns vor Release noch einen hervorragenden Eindruck machte. Denn die Alternative zu Pillars of Eternity 2 punktet unter anderem mit einem komplexen Aufbau- und Regierungspart, den wir euch im Video unten genauer vorstellen.

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Pathfinder: Kingmaker - Halb Baldurs Gate, halb Aufbauspiel: Das eigene Königreich gespielt Video starten 8:19 Pathfinder: Kingmaker - Halb Baldur's Gate, halb Aufbauspiel: Das eigene Königreich gespielt

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