Pathfinder: Wrath of the Righteous setzt eines der besten RPGs 2018 fort

Pathfinder: Wrath of the Righteous ist der Gameplay-Nachfolger vom grandiosen Kingmaker, will Oldschool-RPG-Fans die Freudentränen in die Augen treiben - wird es aber nicht leicht haben.

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Pathfinder: Wrath of the Righteous ist der Nachfolger von Kingmaker und dieses Mal bekommen wir es mit einer ganzen Armee aus Dämonen zu tun. Pathfinder: Wrath of the Righteous ist der Nachfolger von Kingmaker und dieses Mal bekommen wir es mit einer ganzen Armee aus Dämonen zu tun.

2018 war die Welt für Oldschool-Rollenspieler noch in Ordnung. Damals erschien mit Pillars of Eternity 2: Deadfire ein herausragendes Rollenspiel und die Jahre zuvor wurden wir bereits mit Divinity: Original Sin 2 und Torment: Tides of Numenera verwöhnt. Da wirkte der Release des ebenfalls hervorragenden Pathfinder: Kingmaker fast schon wie eine Randnotiz.

2019 sieht die Lage ernster aus. Das Oldschool-Rollenspiel-Genre strauchelt, seit dem finanziellen Misserfolg von Pillars of Eternity 2: Deadfire herrscht weitgehend tote Hose - und ausgerechnet die einstige Randnotiz könnte den CRPGs wieder auf die Beine helfen. Denn bis zum fernen Release von Baldur's Gate 3 irgendwann 2021 oder 2022 will der Kingmaker-Nachfolger Pathfinder: Wrath of the Righteous Oldschool-Fans glücklich machen.

Eine großartige Nachricht, denn Pathfinder 1 galt dank seiner Komplexität unter Liebhabern als der Baldur's-Gate-Erbe schlechthin. Doch Wrath of the Righteous könnte natürlich ebenfalls Gefahr laufen, finanziell erfolglos zu bleiben. Wie die Entwickler das verhindern wollen, hat uns der Creative Director Alexander Mishulin im Interview verraten.

Was ist an Pathfinder besonders?

Gesehen haben wir Wrath of the Righteous momentan noch nicht. Das grundlegende Konzept des Nachfolgers wird sich allerdings laut Mishulin nicht groß von Kingmaker unterscheiden. Wir erstellen uns einen Helden, bereisen mithilfe einer strategischen Karte die Spielwelt und erwehren uns unserer Haut in Echtzeitkämpfen mit taktischer Pausefunktion.

Pathfinder: Kingmaker - Test-Video zum epischen Rollenspiel Video starten 7:49 Pathfinder: Kingmaker - Test-Video zum epischen Rollenspiel

Der Entwickler schöpft dazu alle seine Regeln aus der offiziellen Pathfinder-Lizenz, die ursprünglich aus Dungeons & Dragons hervorgegangen ist. In Kingmaker konnten wir deshalb auch direkt bei der Generierung unseres Charakters Stunden zubringen. Denn das Spiel bot so viele unterschiedliche Klassen und Kombinationen, dass man am Ende direkt Lust darauf bekam, einen weiteren Helden zu erstellen.

Das weitreichenden Charaktersystem und die große Welt mit ihrem detaillierten Hintergrund sind es auch, die Alexander Mishulin an dem System begeistern.

"Pathfinder bietet eine enorme Tiefe, um einen Charakter zu bauen. Du kannst jeden Charakter erstellen, den du willst. Es gibt haufenweise Klassen, die sich gegenseitig beeinflussen, sowie zahlreiche Eigenschaften, Fähigkeiten und Zaubersprüche. Es erlaubt jeden Spieler, sich auszudrücken."

Diese Komplexität und Varianz versuchten Mishulin und sein Team bereits im ersten Teil als PC-Spiel umzusetzen, was ihnen auch hervorragend gelungen ist. Wrath of the Righteous will den Vorgänger jedoch überbieten. Ob das Studio diese steigende Komplexität erneut in den Griff bekommt, bleibt abzuwarten. Zumal die Neuerungen bei den Klassen ja nicht aufhören.

Ein gänzlich neues Abenteuer

Wrath of the Righteous wird weder ein Addon, noch eine Fortsetzung für Kingmaker, sondern steht für sich alleine. Die Geschichte von Kingmaker wird nämlich nicht weitererzählt. Das Storygerüst basiert wieder auf einem der sogenannten Abenteuerpfade der Pen-&-Paper-Vorlage und spielt in derselben Welt wie Kingmaker, wird sich thematisch aber sehr von diesem entfernen.

In Kingmaker bereisten wir die Raubland. Wrath of the Righteous führt uns nach Mendev, das nicht allzuweit davon entfernt liegt. In Kingmaker bereisten wir die Raubland. Wrath of the Righteous führt uns nach Mendev, das nicht allzuweit davon entfernt liegt.

Das betrifft neben der Geschichte auch die Charaktere. Wie uns Mishulin verraten hat, werden wir auf ganz neue Gegner und Verbündete stoßen. Auf ein Wiedersehen mit der Barbarin Amari oder unserer knuffigen Chronistin Linzi ist also nicht zu hoffen.

Geografisch wird es wohl ebenfalls keine Überschneidungen geben. Während wir uns in Kingmaker als König über die Raublande erhoben, verschlägt es uns Wrath of the Righteous in das Königreich Mendev. Ein nicht minder gefährliches Land, denn Mendev liegt genau an der Grenze zur sogenannten Weltenwunde.

Nicht neu, aber vielleicht besser

Also dummerweise genau dort, wo schon seit Jahrhunderten Dämonen durch einen Sphärenriss in die Welt der Sterblichen strömen.

Es tobt ein ewiger Krieg, dem unser Held (oder unsere Heldin) ein Ende bereiten muss. Vielleicht nicht die innovativste Fantasy-Geschichte - das muss auch Mishulin eingestehen -, doch so wie in Pathfinder soll sie noch kein anderes Spiel erzählt haben.

"Die meisten andere Spiele, die so eine Geschichte erzählen, verlassen sich vor allem auf Action. Wir wollen diese Geschichte als CRPG sehr viel ernster erzählen, mit vielen Entscheidungen. Wir wollen zeigen, wie der Krieg Personen verstört und wie jemand reagiert, der gegen einen Feind kämpft, der nicht ganz menschlich ist und den er nicht vollständig versteht."

Daraus könnte tatsächlich eine spannende Geschichte entstehen, doch wirklich neu ist auch diese Herangehensweise an das Thema eigentlich nicht. Entscheidungen und eine ernste Erzählung gibt es ja bereits in dutzenden anderen Rollenspielen, wie etwa Dragon Age. Wenn Pathfinder mit dieser Geschichte auftrumpfen will, dann muss sie wirklich besser erzählt werden als bei der Konkurrenz.

Die Bardin Linzi war in Kingmaker nicht nur unsere Kampfgefährtin, sondern dokumentierte auch unsere Abenteuer. In Wrath of the Righteous werden wir ihr aber wohl nicht begegnen. Die Bardin Linzi war in Kingmaker nicht nur unsere Kampfgefährtin, sondern dokumentierte auch unsere Abenteuer. In Wrath of the Righteous werden wir ihr aber wohl nicht begegnen.

Und dass die Entwickler wissen, wie man gute Geschichten erzählt, haben sie mit Kingmaker schon unter Beweis gestellt. Gerade die Charakterzeichnung der unterschiedlichen Gefährten und wie sie sich im Laufe des Abenteuers gewandelt haben, war ein große Stärke des Vorgängers. Außerdem bedeutet ja selbst ein etwas untypischeres Setting nicht unbedingt, dass sich mehr Oldschool-Rollenspieler dafür interessieren. Pillars of Eternity 2 schreckte etwa viele Spieler mit seinem Piraten-Setting eher ab.

Den nötigen Pepp könnte die Geschichte von Wrath of the Righteous an anderer Stelle verpasst bekommen. Denn Owlcat plant ein neues Klassensystem, das sich auch auf die Erzählung auswirken soll.

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