Pillars of Eternity 2: Deadfire - Das nächste große Rollenspiel

Pillars of Eternity 2 wird das nächste große Rollenspiel nach Kingdom Come. Wir haben es bereits gespielt und exklusiv mit dem Game Director Josh Sawyer über die Neuerungen gesprochen. Und das gewagte Setting.

Neues Setting, aber alte Stärken? Wir haben Pillars of Eternity 2 gespielt. Neues Setting, aber alte Stärken? Wir haben Pillars of Eternity 2 gespielt.

Mit Pillars of Eternity 2: Deadfire geht Obsidian ein Wagnis ein und verlegt sein Rollenspiel in ein frisches Setting. Das zuvor klassische, mittelalterlich-düstere Fantasy-Universum von Pillars of Eternity wandelt sich im zweiten Teil zum idyllischen Karibik-Setting inklusive Spielerschiff und Seeschlachten. Dass ein derartiger Umbau nicht immer reibungslos klappen muss, hat etwa das Piraten-Abenteuer Risen 2: Dark Waters gezeigt - sicherlich kein schlechtes Rollenspiel, aber eines, das mit dem Look des ersten Risen brach.

Open World oder Emotion:Obsidian über Rollenspiel-Probleme

Zugleich ist Pillars of Eternity 2 nicht nur der Nachfolger eines der besten Rollenspiele der letzten Jahre, sondern auch auch das nächste große Rollenspiel nach Kingdom Come: Deliverance. Um herauszufinden, ob das Setting-Wagnis glücken kann, haben wir das Wasser getestet, eine weit fortgeschrittene Version gespielt und bei einem exklusiven Redaktionsbesuch mit dem Game Director Josh Sawyer über Neuerungen und alte Tugenden gesprochen.

Sawyer ist nämlich Rollenspiel-Veteran, zuvor hat er bereits federführend an Neverwinter Nights 2 und Fallout: New Vegas gearbeitet. Und er bürgte auch bereits beim ersten Pillars of Eternity für exzellentes Storytelling nach Obsidian-Manier - eine Stärke, die Pillars of Eternity 2 hoffentlich erbt. Das Ergebnis unserer Gespräche und Spieleindrücke ist eine ausführliche Titelgeschichte zu Pillars of Eternity 2. Und im folgenden fassen wir die drei wichtigsten Gründe zusammen, warum man sich trotzdem auf Pillars 2 freuen muss.

Jetzt weiterlesen: Das steht in der Titelgeschichte

- Woher kam die Idee zum neuen Setting? War das erste Pillars etwa »langweilig«?
- Wie spielen sich die neuen Seeschlachten?
- Wie lassen sich Klassen und Fähigkeiten kombinieren?
- Wo wackelt die Balance noch?

Zur Plus-Titelstory über Pillars of Eternity 2

1.) Ein wahres Obsidian-Spiel

Beim Anspielen von Pillars of Eternity erleben wir keineswegs eine lieblose Fortsetzung von der Stange, sondern ein Rollenspiel, das die erzählerischen Stärken des ersten Pillars of Eternity und des Entwicklers Obsidian bewahrt. Wir treffen interessante Begleiter (siehe unseren separaten Artikel zum Gestaltwandler Tekehu), erleben ausgefeilte Nebenquests und folgen einer Hauptstory, die uns wie gehabt vor interessante Entscheidungen stellt, bei denen es kein Richtig oder Falsch zu geben scheint.

Das hat uns bereits im ersten Pillars fasziniert - und diese Faszination ist keineswegs verflogen. Da mag das Inselsetting noch so freundlich und idyllisch wirken, manchmal gibt es einfach nichts Gutes in einer Welt. Apropos: Unseren Helden aus dem Vorgänger dürfen wir in Pillars of Eternity 2 übernehmen. Wer kein Savegame mehr hat, kann die damaligen Entscheidungen zumindest in einem Menü erneut treffen, damit sich die Welt entsprechend anpasst.

2.) Ein wahres Rollenspiel

Einen gewaltigen Sprung nach vorne macht Pillars of Eternity 2 beim ausgefeilten Charaktersystem. Beispielsweise ernten wir bei Levelaufstiegen nun getrennt Punkte für Kampf- und Dialogfähigkeiten, die wir auch separat voneinander steigern. Ein silberzüngiger Krieger ist also kein Problem mehr.

Die aus dem Vorgänger bekannten Talente fächert Obsidian zudem weiter auf, um dem Spiel mehr Vielfalt und Tiefe zu geben - beispielsweise untergliedert sich der ehemalige »Wissen«-Wert in drei unterschiedliche Fachgebiete. Genial ist außerdem, dass die Fähigkeiten unserer Gefährten sich ebenfalls auf unser Können auswirken. Wer einen cleveren Magier dabei hat, darf im Gespräch dessen Expertise anzapfen, selbst wenn der Hauptheld dümmer ist als ein Hamster.

Zudem unterteilt sich nun jede Charakterklasse in mehrere Unterklassen mit wiederum eigenen Stärken und Schwächen. Evokations-Magier etwa bekommen die Chance, dass ihre Zaubersprüche doppelt ausgelöst werden, können Hexereien mancher anderen Schulen dafür aber gar nicht erst lernen. Im Gegensatz zum »Jeder kann alles« mancher moderner Rollenspiele wird Spezialisierung in Pillars of Eternity 2 großgeschrieben, zumal sich Klassen auch noch kombinieren lassen. Eine gedankenkontrollierende Schurkin? Aber gerne!

Das Kampfsystem braucht noch Feintuning. Das Kampfsystem braucht noch Feintuning.

3.) Ein wahres Taktikspiel ... ?

Auch am Kampfsystem hat Obsidian gefeilt. Weil die Scharmützel im ersten Pillars of Eternity oft viel zu hektisch waren, haben die Entwickler sie generell verlangsamt. Unserem Empfinden nach aber schon zu viel, selbst für ein Taktik-Rollenspiel fühlen sich die Gefechte von Pillars of Eternity 2 sehr behäbig an.

Schon durchdachter ist, dass nun jede Klasse für ihre Fähigkeiten eine eigene Ressource nutzt, die wir nicht einfach während der Schlägerei wieder auffüllen können. Das geht nur mit einer »Ermächtigung« - einer Art Superkraft, die entweder unsere Talente überlädt oder eben unseren Rohstoffpool erneuert. Und das klappt nur einmal pro Kampf, und auch nur in ein paar Kämpfen hintereinander - neue »Ermächtigungen« müssen wir uns durchs Rasten verdienen. Eine gute Idee, dennoch braucht das Kampfsystem noch Feintuning. Aber Sawyer und sein Team haben ja auch noch bis zum Release am 3. April Zeit.

Pillars of Eternity 2: Deadfire - Preview: Von Baldurs Gate zu Fluch der Karibik Video starten PLUS 7:08 Pillars of Eternity 2: Deadfire - Preview: Von Baldur's Gate zu Fluch der Karibik

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