Planet Zoo im Test: Der König der Zoo-Simulationen

Planet Zoo läutet die Rückkehr der Zoo-Simulationen ein und verspricht eine lebendige Tierwelt, die bei Besuchern und Spielern für Staunen sorgt.

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Es herrscht Panik! Menschen rennen schreiend durch die Gegend, suchen verzweifelt nach einem Ausgang. Irgendwo lässt ein Junge vor Schreck seinen Cheeseburger fallen. Der Grund für die Aufregung? Ein putziger Roter Panda, der gerade den Schwanz hinter die Ohren klemmt und einen Purzelbaum schlägt.

Irgendwie hat sich das Bärchen aus seinem Gehege befreit. Wahrscheinlich, indem der Klettermax einfach über die Mauer gekraxelt ist. Doch was in Frontiers vorherigem Spiel Jurassic World Evolution noch eine tödliche Katastrophe gewesen wäre, ist in Planet Zoo ein Kuriosum, das uns dann doch eher zum Lachen bringt. Hier hüten wir nämlich keine urzeitlichen Riesenechsen, die unsere Kundschaft verspeisen, sondern eben niedliche kleine Tierchen wie besagten Roten Panda.

Dabei bleibt es natürlich nicht, denn wäre ein Grizzly auf diese Art entkommen, wäre die Panik wirklich berechtigt. Oder ein Löwe. Oder ein Gorilla. Oder unser stets hungriges Leistenkrokodil - womit wir dann doch wieder bei den Riesenechsen wären. Aber die Anzahl an möglichen Ausbrechern ist in Planet Zoo auch einfach so groß und abwechslungsreich, dass wir Verständnis dafür haben, dass die Entwickler den Besuchern nicht für jedes ausgebüchste Tier eine eigene Panikreaktion einprogrammiert haben und die dann eben auch beim Kuschelpanda ausflippen.

Tiere, die klettern können, freuen sich über Gerüste, überwinden aber auch problemlos Gehegemauern aus Holz. Tiere, die klettern können, freuen sich über Gerüste, überwinden aber auch problemlos Gehegemauern aus Holz.

Dafür haben die Entwickler versprochen, dieses Mal mehr Aufwand in den Management-Teil des Aufbauspiels zu stecken, der bei Planet Coaster und Jurassic World Evolution noch zu kurz kam. Das ist in Planet Zoo auch spürbar, aber nicht an allen Ecken.

Ein Modus für jeden Spielertyp

Planet Zoo gibt sich große Mühe, unterschiedliche Spielertypen abzuholen. Das zeigt sich auch an den insgesamt vier Spielmodi. Anfänger sollten als erstes in den Karriere-Modus schauen. Darin werden uns in insgesamt zwölf Missionen ein paar wichtige Handgriffe gezeigt, um unseren Zoo zu planen. Nebenbei wird eine kleine Geschichte erzählt, die aber eher zweckmäßig als spannend ist.

Dummerweise verpennt der Modus ein paar wichtige Anleitungen. Wir lernen zwar, wie man die Tiere zufrieden stellt, aber nicht wie man das teilweise etwas hakelige Bautool richtig bedient. Die vorgefertigten Zoos sind zudem zwar alle wunderschön, wirken dafür aber auch sehr »fertig« und lassen wenig Platz für kreative Eigenmaßnahmen. Langfristig wird der Karriere-Modus deshalb irgendwann ziemlich dröge.

Die vorgefertigten Tiergärten im Karriere-Modus sehen toll aus, bieten aber wenig Platz um selbst kreativ zu werden. Außerdem machen sie uns ganz schön neidisch! Die vorgefertigten Tiergärten im Karriere-Modus sehen toll aus, bieten aber wenig Platz um selbst kreativ zu werden. Außerdem machen sie uns ganz schön neidisch!

Das Herzstück von Planet Zoo bleiben die anderen drei Modi. Herausforderung, Franchise und Sandbox. Hier können wir die wahre Stärke, nämlich die kreative Freiheit, voll und ganz auskosten. Wie schon in Planet Coaster dürfen wir aber auch auf die geballte Kraft der Community-Inhalte zurückgreifen und via Steam-Workshop in unser Spiel importieren.

Allerdings handelt es sich beim Herausforderungs- und beim Franchisemodus um nahezu dieselbe Spielart. Hier wählen wir einen Kontinent und eine Region, in der wir unseren eigenen Park bauen wollen. Jede Gegend bietet eine andere Herausforderung, da sich Wetterbedingungen und Temperatur unterscheiden. Im afrikanischen Grasland ist es heiß und trocken, während es in England sowohl schneien als auch regnen kann, worauf wir unsere Gehege vorbereiten müssen.

Wir bekommen am Wunschort eine gewaltige ebene Fläche zur Verfügung gestellt, und dürfen uns kreativ austoben. Außerdem erforschen wir neue Gebäudetypen, die uns zusätzliche Bauoptionen bieten. Während der Herausforderungsmodus eine reine Singelplayer-Erfahrung ist, brauchen wir im Franchisemodus eine Internet-Anbindung, um beispielsweise Tiere mit unseren Freunden zu tauschen.

Gesellige Tiere wie Pandas vereinen sich zur Essenszeit zu kleinen Gesprächsrunden und reden vermutlich über Politik oder sowas. Gesellige Tiere wie Pandas vereinen sich zur Essenszeit zu kleinen Gesprächsrunden und reden vermutlich über Politik oder sowas.

Alles was da kreucht und fleucht

Ganze 76 unterschiedliche Tierarten stehen uns in Planet Zoo zur Verfügung, und so müssen wir bei der Eröffnung unseres Zoos auch direkt eine knifflige Frage beantworten: Welches Tier setzen wir denn als erstes in unseren Park? Erst wenn wir unser erstes Gehege mit einem Bewohner ausgestattet haben, trudeln nämlich nach und nach zahlungswillige Besucher ein und bringen Geld in unsere Kassen.

Immerhin ist die Auswahl an Tieren anfangs noch ein wenig begrenzt, da wir nicht gleich unser ganzes Geld für seltene Tiere ausgeben sollten und einige Angebote nur zufällig auftauchen. Da es bei Wirtschaftssimulationen ja gemeinhin besser ist, die Sache erst einmal etwas ruhiger anzugehen, entscheiden wir uns für eine Galapagos-Schildkröte. Die kann uns auch nicht so leicht wegrennen.

Ein Klick genügt und das Panzertier gehört uns, wird aber vorerst im Handelszentrum aufbewahrt. Nun gilt es ihm eine Heimat zu bauen. Doch wie sieht so ein Schildkröten-Gehege eigentlich aus? Wir ziehen auf gut Glück einen angemessen großen Rahmen. Dann noch eine Futterstelle und etwas zu Trinken. Danach stellen wir einen Pfleger ein, der die Schildkröte namens Diego durch ein Tor ins Gehege setzt.

Nicht alle Tiere brauchen ein Gehege für sich, einige dulden auch andere Arten. Manche profitieren sogar davon. Nicht alle Tiere brauchen ein Gehege für sich, einige dulden auch andere Arten. Manche profitieren sogar davon.

Schöner wohnen

Da sitzt das Vieh nun und sieht ein wenig verlassen aus. Es kommen ein paar Besucher und glotzen unsere Schildkröte an. Die Schildkröte glotzt zurück. Ein Klick auf das Reptil zeigt uns seinen Gemütszustand. Die Menüs verraten eines auf den ersten Blick: Diego fühlt sich nicht sehr wohl. Glücklicherweise finden wir schnell heraus, was dem Tier fehlt.

Planet Zoo vermittelt wunderbar übersichtlich was ein jedes Tier braucht, um in unserem Park glücklich zu werden. Dabei hilft auch die ungemein informative Zoopedia, in der jedes Tier beschrieben wird: Wo es herkommt, wie viel Platz nötig ist, und ob es ein Einzelgänger ist.

Unsere Schildkröte findet etwa das hohe Gras nicht gut, durch das es sich gerade kämpfen muss. Wir wechseln also ins Gelände-Menü und pinseln wie schon bei Planet Coaster einen passenderen Untergrund über das Gras. Anders als im Geschwisterspiel hat die Geländeart diesmal aber nicht nur einen optischen Effekt. In Echtzeit sehen wir, wie sich Diegos Gemütslage verbessert. Hier ein wenig Sand, dort etwas Erde, schon sieht der Kröterich deutlich gelassener aus.

Die Übersichtsanzeige gibt uns alle Informationen zu Diegos Gefühlslage auf einen Blick. Offenbar hat er etwas Schlechtes gegessen. Die Übersichtsanzeige gibt uns alle Informationen zu Diegos Gefühlslage auf einen Blick. Offenbar hat er etwas Schlechtes gegessen.

So richtig angekommen fühlt er sich aber immer noch nicht. Deshalb vergrößern wir das Gehege artgerecht und setzten Pflanzen und Felsen hinein, die aus Diegos natürlichem Habitat stammen, tropische Gewächse aus Südamerika. Jetzt fühlt sich Diego pudelwohl und auch die Besucher freuen sich. Planet Zoo legt großen Wert darauf, dass wir uns um unsere Tiere kümmern. Wer auf Kosten des Tierwohls schnell Geld scheffeln will, fliegt auf die Nase. Besucher mögen nämlich keine misshandelten Tiere und werden unglücklich, was ihre Zahlungsbereitschaft dämpft.

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