Playstation 5 Hardware-Analyse - PS5-Release noch 2018 äußerst unwahrscheinlich

Digitalfoundry geht den Gerüchten um einen möglichen Release der PS5 noch 2018 nach. Die detaillierte Analyse der möglichen PlayStation 5 Specs macht das aber sehr unwahrscheinlich.

Derzeit gibt es noch keine offiziellen Details zur Playstation 5 – fundierte Spekulationen sind aber möglich. Derzeit gibt es noch keine offiziellen Details zur Playstation 5 – fundierte Spekulationen sind aber möglich.

Dass Sony bereits an einer PS5 als Nachfolge-Konsole für die PlayStation 4 arbeitet, gilt als sicher. Offizielle Details zur Hardware einer potentiellen PlayStation 5 gibt es allerdings noch keine - obwohl Sony angeblich bereits Entwicklerkits ausgeliefert hat und Mark Cerny, Lead System Architect für die PS4, bereits Entwickler nach ihren Bedürfnissen und Wünschen für eine Nachfolge-Konsole der PS4 befragt.

Allerdings wagt Digitalfoundry einen ausführlichen Blick in die Glaskugel, ausgehend von der Annahme, dass eine PS5 einen deutlichen Performance-Sprung im Vergleich zur PS4 Pro bieten muss – und dafür braucht es entsprechend schnelle (PC-)Hardware.

Nimmt man den Kenntnisstand über entsprechende Entwicklungen bei AMD (die nach PS4 und XBox One praktisch sicher auch die CPU-Grafik-Kombination der PS5 stellen werden), bekommen die Spekulationen über Specs und Performance der PlayStation 5 bereits erheblich mehr Substanz, vor allem in Bezug auf ein mögliches Release-Datum der PS5.

Laut Digitalfoundry bestimmen zwei wesentliche Faktoren den Verkaufsstart der PS5: die Marktreife eines weiter entwickelten Herstellungsprozesses für die PS5-APU mit kleinerer Strukturbreite (7 nm statt aktuell 16 nm) sowie die Verfügbarkeit von schnellerem Speicher – bei der PS4 sind das aktuell 8,0 GByte GDDR5, das gleichzeitig als RAM für die CPU und Video-RAM für die Grafikeinheit dient.

Damit die PlayStation 5 wirklich deutlich mehr Performance als die PS4 Pro bietet, muss sie auf größtenteils erst kommende Technikschritte von AMD warten. Damit die PlayStation 5 wirklich deutlich mehr Performance als die PS4 Pro bietet, muss sie auf größtenteils erst kommende Technikschritte von AMD warten.

Keine PS5 vor 2019

Der Release einer Playstation 5 noch 2018, wie er von einigen vermutet wird, erscheint dementsprechend äußerst unwahrscheinlich. Denn Digitalfoundry (und wir) gehen davon aus, dass der Taiwanesische Hersteller TSMC wie bisher bei PS4 und XBox One die Belieferung der Konsolenhersteller mit Chips übernehmen wird.

Der kommende 7-nm-FinFET-Prozess von TSMC könnte laut Digitalfoundry im ersten Produktionslauf allerdings komplett an Huawei für den Einsatz in Mobilgeräten gehen, da deren Chips weniger komplex sind. Größere Chips, wie sie die Konsolen verwenden, werden laut Digitalfoundry erst mit weiteren Optimierungen an einem neuen Fertigungsprozess möglich oder zumindest halbwegs kosteneffektiv zu produzieren.

Sowohl PS5 als auch die nächste XBox dürften mindestens mit auf der AMD Roadmap als Zen 2 betitelten CPU-Kernen erscheinen, die im kommenden 7-Nanometer-Fertigungsprozess hergestellt werden. Sowohl PS5 als auch die nächste XBox dürften mindestens mit auf der AMD Roadmap als Zen 2 betitelten CPU-Kernen erscheinen, die im kommenden 7-Nanometer-Fertigungsprozess hergestellt werden.

Das dauert aber in der Regel mindestens ein Jahr, sodass eine PS5 mit einer APU der nächsten Generation (die einen spürbaren Performance-Sprung gegenüber der PS4 Pro bieten muss) allein aus diesem Grund frühestens 2019 erscheinen könnte. Auch 2020 wäre keine große Überraschung.

In Sachen kombiniertem Arbeits- und Videospeicher hat Sony für die PS5 die Wahl zwischen HBM2 und GDDR6. HBM2 ist bereits verfügbar, dürfte aber zu teuer für eine 2018 erscheinende Konsole sein, die auch preislich möglichst attraktiv bleiben möchte.

GDDR6 erscheint hingegen naheliegender, die Massenproduktion beginnt aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2018, vermutlich rechtzeitig für den dann erwarteten Launch von Nvidias nächster Geforce-Generation. Die für einen weltweiten Konsolen-Launch nötigen Produktionsmengen dürfte GDDR6 dieses Jahr aber ziemlich sicher nicht erreichen.

Aus der Kombination von dem für einen Performance-Sprung der PS5 nötigen neuen Fertigungsprozess der CPU-Grafikeinheit sowie der Verfügbarkeit respektive dem Preis von GDDR6 und HBM2 zieht Digitalfoundry den nachvollziehbaren Schluss, dass ein Release der PlayStation 5 noch 2018 äußerst unwahrscheinlich ist.

Microsoft steht für einen Nachfolger der Xbox One X vor den gleichen Entscheidungen wie Sony bei der PS5 – welche CPU- und Grafiktechnik abwarten, wie viel und welchen Speicher, Festplatte oder SSD, etc. Annähernd sicher dürfte sein, dass sowohl Microsoft als auch Sony wieder eine APU von AMD verwenden werden – was sie vermutlich größtenteils abwärtskompatibel zur aktuellen Generation macht. Microsoft steht für einen Nachfolger der Xbox One X vor den gleichen Entscheidungen wie Sony bei der PS5 – welche CPU- und Grafiktechnik abwarten, wie viel und welchen Speicher, Festplatte oder SSD, etc. Annähernd sicher dürfte sein, dass sowohl Microsoft als auch Sony wieder eine APU von AMD verwenden werden – was sie vermutlich größtenteils abwärtskompatibel zur aktuellen Generation macht.

PS5-CPU mit 8 Kernen und 16 Threads?

Um die Kosten gering zu halten und Platz zu sparen, werden vermutlich sowohl Sony als auch Microsoft bei der nächsten Konsolengeneration wie bislang auf eine Kombination aus CPU und GPU in einem Chip (bei AMD »APU« genannt) setzen. AMDs Roadmap für die nächsten Jahre lässt vermuten, dass Sony sich für AMDs Zen-Architektur, wie sie auch bei den Ryzen-CPUs wie dem Ryzen 7 1800X zum Einsatz kommt, entscheiden wird.

Anstelle des 16nm-Jaguar-Clusters, den PS4 und XBox One in der aktuellen Konsolengeneration verwenden, wären bei der PS5 auch zwei 7nm-Ryzen-CCX (Core Complex mit jeweils vier Rechenkernen) denkbar, die in etwa genauso viel Silizium beziehungsweise Platz im Chip benötigen. Damit wäre eine PS5-CPU mit acht Kernen und 16 Threads möglich - das Äquivalent zu AMDs Ryzen 7, sehr wahrscheinlich aber mit geringerer Taktrate und eventuell weiteren Einschränkungen.

Im Vergleich zu den erheblich schwächeren, da eigentlich für Mobilgeräte gedachten, Jaguar-Kernen der aktuellen Konsolengeneration lässt sich hier bereits einer der erwarteten Performance-Sprünge für die PS5 voraussehen – trotz den angesprochenen Einschränkungen dürften sich die Rechenkerne der nächsten Konsolengeneration grundlegend auf dem Leistungs-Niveau eines Desktop-PCs bewegen.

PS4 Pro gegen XBox One im Vergleich

Grafikleistung und GPU-Architektur

Bei der Grafikeinheit der PS5 dürfte Sony mindestens auf ein Modell der Navi-Generation in 7 nm setzen oder zumindest teilweise Navi-Technik verwenden. Bei der Grafikeinheit der PS5 dürfte Sony mindestens auf ein Modell der Navi-Generation in 7 nm setzen oder zumindest teilweise Navi-Technik verwenden.

Bei der möglichen Grafik-Einheit der PS5 sieht es ähnlich aus: Dass AMD die aktuelle Grafikarchitektur Vega auch mit Ryzen-Kernen kombinieren kann, zeigen Desktop-APUs (siehe unseren Test des Ryzen 5 2400G). Für die PS5 könnte AMD bereits auf Navi als Grundlage der Grafikeinheit setzen oder zumindest Teile davon verwenden. Auch die PS4 Pro nutzte bereits Vega-Features noch bevor entsprechende PC-Grafikkarten erschienen waren.

In der Vergangenheit hat Sony bereits mit einer potenziellen Abwärtskompatibilität der PS5 geliebäugelt - weil AMDs Navi-Architektur vermutlich auf AMDs Graphics Core Next Technologie basiert und nur einen 7- statt 14-nm-Fertigungsprozess nutzt, ist der Abwärtskompatibilität zur vergangenen Konsolengeneration Tür und Tor geöffnet – schließlich ist es x86-PC-Hardware.

Ausgehend von der Grafikleistung einer Standard-PS4 (nicht PS4 Pro) vermutet Digitalfoundry, dass bei der PS5 eine Steigerung um das Sechs- bis Achtfache drin sein sollte und damit eine Leistung von 11 bis 15 Teraflops möglich wäre. Wie hoch der Unterschied zur Vorgängerkonsole dabei tatsächlich ausfällt, hängt unter anderem von der GPU-Frequenz ab - tatsächliche 15 Teraflops sind dabei aufgrund des dafür benötigten Taktes eher unwahrscheinlich.

Allerdings werden vermutlich sowohl Sony als auch Microsoft wieder eigene Optimierungen für die Grafik-Hardware einführen. Wohin die Reise geht, ist aber noch völlig unklar – eventuell lernen die Konsolen aber wie der PC Beschleunigungsfunktionen für Raytracing, das künftig eindrucksvolle Echtzeitbeleuchtung in Spielen bringen soll.

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Der Preisfaktor

Digitalfoundry geht von der Annahme aus, dass eine 7-nm-APU zumindest anfangs in jedem Fall teurer in der Produktion wäre als die aktuellen 16-nm-Varianten. Dazu kommen aber noch die Kosten für das bei einer neuen Konsolengeneration benötigte Aufstocken des (V-)RAMs von aktuell 8 auf 12, 18 oder 24 GByte sowie eine potenzielle SSD, da die momentan verwendeten Notebook-Festplatten sich als massiver Flaschenhals beim Füllen solcher RAM-Mengen erweisen würden. GDDR6 oder HBM2 in diesen Kapazitäten ist aktuell aber ein enormer Kostenfaktor und auch SSDs fallen in letzter Zeit bei weitem nicht mehr so stark im Preis pro Gigabyte wie gewohnt.

Im Kombination erscheint ein Release der PlayStation 5 noch 2018 damit äußerst unwahrscheinlich: Neue Hardware-Generationen, die spürbar mehr Performance bringen würden, sind einerseits noch nicht marktreif, andererseits voraussichtlich noch viel zu teuer für einen Verkaufsstart in diesem Jahr.

Aktuell befinden sich PS4 und Xbox One mit ihren performanteren Varianten PS4 Pro und Xbox One X erst in der Phase, wo sie Sony und Microsoft richtig Profit bringen. Die Produktion ist eingespielt, wird immer kostengünstiger und die Marktdurchdringung ist hoch. Daher erscheint es auch aus Herstellersicht wenig attraktiv, bereits vergleichsweise bald eine neue Generation mit in der Produktion erheblich teurerer Hardware zu bringen.

Unserer Meinung nach zu Recht datiert Digitalfoundry deshalb das früheste Release-Datum der PS5 auf das vierte Quartal 2019 (passend zum Weihnachtsgeschäft) - ein Verkaufsstart im Jahr 2020 gilt aber als noch wesentlich wahrscheinlicher.

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