Prognose: Das erste Spiel mit Raytracing-Pflicht erscheint 2023

Ein Forscher von Nvidia geht davon aus, dass in fünf Jahren der erste AAA-Titel erscheint, der eine Grafikkarte mit Raytracing-Fähigkeiten voraussetzt.

Spätestens seit dem Release der RTX-2000-Grafikkarten legt Nvidia einen starken Fokus auf das Thema Raytracing. Wie lange es dauert, bis die Technik in Spielen Standard ist, bleibt aber abzuwarten. Spätestens seit dem Release der RTX-2000-Grafikkarten legt Nvidia einen starken Fokus auf das Thema Raytracing. Wie lange es dauert, bis die Technik in Spielen Standard ist, bleibt aber abzuwarten.

Im Jahr 2023 soll der erste AAA-Titel nicht mehr ohne Raytracing-fähige Grafikkarte spielbar sein. Das zumindest vermutet der Professor für Computerwissenschaften und Mitarbeiter von NVIDIAs Research-Team Morgan McGuire.

Zudem sollen alle Gaming-Plattformen ab diesem Zeitpunkt Hardware-beschleunigtes Raytracing bieten. Neben der PlayStation 5 und Xbox Scarlett, für die ein entsprechender Support bereits bestätigt wurde (wenn auch nicht in genauer Ausprägung), sollen demnach auch andere Geräte wie künftige Nintendo-Konsolen Raytracing unterstützen.

Strahlen statt Raster

Gemäß eines 5-Jahres-Zyklus rechnet Morgan McGuire 2023 mit Raytracing als Standard in ersten AAA-Spielen. Gemäß eines 5-Jahres-Zyklus rechnet Morgan McGuire 2023 mit Raytracing als Standard in ersten AAA-Spielen.

In seinem Dokument »From Raster to Rays in Games« stützt sich McGuire auf eine vermeintliche Gesetzmäßigkeit, die von fünf Jahren zwischen Markteinführung und Marktdurchdringung ausgeht (»5 Years to Pervasive«).

Allzu überzeugend sind die entsprechenden Beispiele allerdings unserer Meinung nach nicht. So führt er etwa »Tennis for Two« aus dem Jahr 1958 als erstes Videospiel an, das bis zum Jahr 1963 unter anderem mit Spacwar! 4.8 zu einer weiten Verbreitung des Gamings (»Pervasive Gaming«) geführt haben soll.

Da Raytracing mit Nvidias Turing-GPUs der RTX-2000-Reihe 2018 in Form von speziellen RT-Recheneinheiten Einzug hielt, geht McGuire dementsprechend von einer Durchdringung des Marktes 2023 aus.

Raytracing 2019

Cyberpunk 2077 gilt als eines der Zugpferde für Raytracing und ist für April 2020 angekündigt. Cyberpunk 2077 gilt als eines der Zugpferde für Raytracing und ist für April 2020 angekündigt.

Derzeit spielt Raytracing nur eine untergeordnete Rolle in Spielen, denn die Strahlenberechnung ist sehr aufwändig und leistungshungrig.

Die besten Ergebnisse erzielt im Moment Nvidia mit seinen RTX-2000-Karten, die eine entsprechende Hardware-Beschleunigung bieten. Jedoch kommen auch diese GPUs schnell an Leistungsgrenzen.

Bei Karten unterhalb einer RTX 2070 Super oder RTX 2080 sind dedizierte RT-Cores von vielen eher kritisch, weil unterdimensioniert, gesehen worden. Ein Verkaufsargument gegenüber den ansonsten in etwa gleich teuren und gleich starken Radeon RX-5700-Karten können sie aber dennoch sein.

Alle Spiele mit Raytacing und DLSS im Überblick

Zudem bietet Nvidia mit Deep Learning Super Sampling (DLSS) weitere spezialisierte Kerne auf RTX-Karten, die die GPU entlasten und Raytracing damit besser realisierbar machen sollen. Noch steht DLSS aber oft in der Kritik, weil es das Bild teils (zu) unscharf macht.

Durch diverse Partnerschaften mit großen Publishern versucht Nvidia, Raytracing schneller voranzubringen. Jüngstes Beispiel aus dem AAA-Segment ist Wolfenstein: Youngblood. Allerdings wurde der Support für Nvidias Beleuchtungs-Feature vorerst verschoben und soll via Patch nachgereicht werden.

Insgesamt ist die Liste an Titeln, die die Funktion beherrschen, noch recht überschaubar. Umso schöner kann es allerdings im Einsatz aussehen, wie Metro Exodus in vielen Szenen eindrucksvoll unter Beweis stellt.

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Neben einer reinen Hardware-Lösung ist Raytracing auch via Software realisierbar, wie Crytek mit der Neon-Noir-Demo im Rahmen der GDC 2019 zeigte. Mit einem hybriden Ansatz will AMD das beste beider Welten vereinen und hat bereits ein entsprechendes Patent in den USA angemeldet.

Path Tracing noch weit entfernt

Eine derartige Entwicklung für Path Tracing sieht McGuire ab etwa 2035. Im Gegensatz zum Raytracing, bei dem nur vergleichsweise wenige Strahlen verfolgt werden, um so etwa Reflexionen in spiegelnden Oberflächen realistischer darstellen zu können, werden in der Render-Gleichung des Path Tracings zufällig generierte Strahlen auf allen Oberflächen berechnet.

Das Ergebnis ist eine sichtbar realistischere, globale Beleuchtung (Global Illumination). Gerüchten zufolge will Nvidia schon mit der kommenden Ampere-Generation, die bei Samsung in 7nm gefertigt wird, Path Tracing implementieren.

Auf Raytracing folgt irgendwann Path Tracing. Wann das soweit sein wird, kann heute noch niemand mit Sicherheit sagen. Auf Raytracing folgt irgendwann Path Tracing. Wann das soweit sein wird, kann heute noch niemand mit Sicherheit sagen.

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