Intel hat in einer offiziellen Stellungnahme auf die Berichte über Sicherheitslücken in Prozessoren reagiert und dabei erklärt, dass es nicht korrekt sei, dass nur Intel-Produkte betroffen seien. Weiter heißt es, dass Intel mit anderen Unternehmen wie »AMD und ARM« und Betriebssystem-Herstellern an einer »industrieweiten Lösung« arbeitet.
Die Auswirkungen der kommenden Updates seien »für den Durchschnittsanwender nicht signifikant und mit der Zeit zu vernachlässigen«. Intel glaube daran, dass die eigenen Produkte die sichersten der Welt seien. Intel hat außerdem eine Übersichtsseite inklusiver kurzer FAQ zu dem Thema veröffentlicht.
ARM ebenfalls betroffen
Auch ARM hat sich laut cnet geäußert, bestätigt mögliche Exploits von Speculative Execution Techniques und erwähnt in seiner Stellungnahme ebenfalls Intel und AMD, mit denen man zusammenarbeite. Nicht betroffen seien die Cortex-M-Prozessoren, die vor allem IoT-Geräten verwendet werden.
Google hat ebenfalls eine Stellungnahme herausgegeben und schreibt, dass die Angriffe »viele CPUs, darunter solche von AMD, ARM und Intel sowie die Geräte und Betriebssysteme, die darauf laufen« betreffen. Ein kompletter Report von Project Zero werde noch folgen.
Patch für Windows 10 heute
Microsoft wird noch heute ein Update für Windows 10 veröffentlichen und nächsten Dienstag auch Windows 7 und Windows 8 patchen, wie The Verge meldet. Ältere Prozessoren vor der Skylake-Generation rund um den Core i7 6700K könnten durch die Updates etwas mehr Leistung verlieren. Auch Microsoft spricht von »Sicherheitslücken, die unterstützte Hardware-Chips von Intel, ARM und AMD betreffen.«
Mehr Informationen zu den CPU-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre und wie ihr euch am besten dagegen schützt, lest ihr in unserem Artikel: Meltdown und Spectre - Schützen schwer gemacht.
AMD nicht ganz immun
Dagegen hat AMD zunächst eine Stellungnahme herausgegeben, in der es heißt, dass drei mögliche Angriffe identifiziert wurden, die von Hersteller zu Hersteller variieren und AMD sei für keinen davon anfällig. Da die AMD-Architektur so unterschiedlich sei, geht AMD davon aktuell aus, dass das Risiko für AMD-Prozessoren »nahe Null« liegt.
Doch inzwischen hat AMD die Aussage geändert. Eine Variante der Angriffe namens »Bounds Check Bypass« werde durch Updates behoben und es seien nur vernachlässigbare Einflüsse auf die Leistung zu erwarten. Bei der zweiten Variante sieht AMD nun ein Risiko »nahe Null« und es sei auch noch keine entsprechende Lücke auf AMD-Prozessoren nachgewiesen worden. Variante 3 betreffe AMD-CPUs wegen der anderen Architektur nicht.
Auswirkungen noch unklar
Sobald alle Updates für alle Prozessoren einmal bereitstehen, dürfte sich zeigen, ob und welche Prozessoren tatsächlich langsamer sind und vor allem, bei welchen Einsatzzwecken das der Fall sein wird. Geht es nach den bisherigen Benchmarks, müssen sich Spieler wohl nur geringe Sorgen machen. Bei Servern mit vielen I/O-Zugriffen könnte das vielleicht anders aussehen.
Wir werden voraussichtlich in der nächsten Woche eigene Gegentests mit aktualisierten Windows-Versionen durchführen, um einen möglichen Einfluss auf die Leistung von Prozessoren von AMD und Intel in Anwendungen und Spielen zu überprüfen. Aktuell gehen wir nicht davon aus, große Unterschiede festzustellen (insbesondere nicht in Spielen), echte Klarheit werden aber natürlich erst die neuen Benchmarks schaffen.
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