PS5 offiziell - AMD-Grafik mit Raytracing-Support und was das für PC-Spieler bedeutet

Sony hat den Release der PS 5 inklusive einiger Hardware-Specs angekündigt - unter anderem eine AMD Grafikeinheit mit Raytracing-Beschleunigung in Hardware.

8 neue Details zur PS5 - Das kann die PlayStation 5 Video starten 10:06 8 neue Details zur PS5 - Das kann die PlayStation 5

Seit heute ist die Playstation 5 offiziell, denn Sony hat erstmals den wenig überraschenden Namen bestätigt. Dazu wurde auch gleich der Release der PS5 bestätigt, sie soll »Holiday 2020« erscheinen - die Playstation 5 kommt also rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft im vierten Quartal 2020.

Das entspricht genau dem von Microsoft bestätigten Release-Zeitraum der Xbox Scarlett, deren offizielle Bezeichnung im Gegensatz zur PS5 aber noch nicht feststeht.

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Welche Specs der Playstation 5 hat Sony bestätigt?

  • Im 7-nm-Verfahren gefertigte AMD-APU (Kombination aus CPU und Grafikeinheit in einem Chip)
  • Prozessorteil nutzt die Zen-2-Architektur wie bei den Ryzen 3000-CPUs
  • Grafikeinheit mit AMD Navi-Chip, der Raytracing in Hardware beschleunigen kann
  • SSD als Massenspeicher (voraussichtlich M.2 mit NVMe und PCI-Express-Anbindung, nicht bestätigt)
  • Optisches Laufwerk für Game Discs mit 100 GByte und 4K-Blurays
  • Dual Shock 5 Controller (Name nicht bestätigt, sieht anscheinend Dual Shock 4 sehr ähnlich)
  • Adaptive L2/R2-Trigger am Controller, die je nach Aktivität (Bogen spannen als Beispiel genannt) unterschiedlich starkes Feedback geben können
  • Deutlich feiner programmierbare Vibrationsmotoren links und rechts im Controller, die erheblich detaillierteres haptisches Feedback ermöglichen - unterschiedliche Untergründe für den linken und rechten Reifen in einem Rennspiel etwa sollen klar erfühlbar sein

AMD-Raytracing für PC, PS5 und Xbox Scarlett

PS5 und Xbox Scarlett nutzen also beide eine AMD-APU in 7 Nanometer mit Zen-2-Architektur für die CPU-Kerne und einer Navi-Grafikeinheit.

Zumindest für die PS5 ist der Raytracing-Support per Hardware im Zuge der offiziellen Bekanntgabe der PS5-Bezeichnung von Jim Ryan (CEO Sony Interactive Entertainment) in einem Interview mit Wired bestätigt worden:

"Es gibt Raytracing-Beschleunigung in der GPU-Hardware."

Daher ist anzunehmen, dass AMDs für 2020 erwartete Radeons mit neuer RDNA 2.0-Architektur ebenfalls hardware-beschleunigtes Raytracing bieten werden. Die aktuellen Radeon RX 5700 und 5700 XT beherrschen das noch nicht, deren RDNA 1.0-Architektur enthält noch Komponenten der älteren GCN-Architektur (Graphics Core Next, RX 400/500).

Da die PS5 nun offiziell Raytracing per Hardware beschleunigen können wird, ist anzunehmen, dass das ebenso für die Xbox Scarlett gilt - große Unterschiede bei der Hardware und damit auch der Performance erwarten wir aufgrund des identischen Launch-Termins für beide Konsolen im vierten Quartal 2020 sowieso nicht.

Aktuelle Radeons wie die RX 5700 können Raytracing nur mit ihren generellen Shader-Einheiten berechnen, was in der Regel keine spielbare Performance ermöglicht. Erst die nächste Generation mit »Next Gen RDNA«-Architektur soll dedizierte Hardware-Einheiten für Raytracing besitzen - was sich mit der PS5-Ankündigung zu bestätigen scheint. Aktuelle Radeons wie die RX 5700 können Raytracing nur mit ihren generellen Shader-Einheiten berechnen, was in der Regel keine spielbare Performance ermöglicht. Erst die nächste Generation mit »Next Gen RDNA«-Architektur soll dedizierte Hardware-Einheiten für Raytracing besitzen - was sich mit der PS5-Ankündigung zu bestätigen scheint.

Dasselbe scheint damit aber sehr wahrscheinlich auch für die noch im ersten Halbjahr 2020 erwarteten neuen Radeons mit Navi 21/23-Chip und RDNA 2.0-Architektur zu gelten - damit könnte Raytracing der Durchbruch in Spielen gelingen!

Wann unterstützt AMD Raytracing in Hardware?

Denn bislang war die Zukunft von Raytracing in Spielen noch sehr wackelig, Nvidia ist mit der RTX 2000-Serie zwar bereits im September vergangenen Jahres damit vorgeprescht, allerdings war der Erfolg bislang ziemlich unsicher - welcher Entwickler investiert schon die Arbeit, Raytracing wirklich gewinnbringend in sein Spiel zu implementieren, wenn es dann nur von PCs mit RTX-2000-Karte unterstützt wird?

Entsprechend mager ist bislang auch die Liste der Spiele mit Raytracing-Unterstützung, auch wenn durchaus noch einige Hochkaräter mit Raytracing-Support angekündigt sind - etwa das am 25. Oktober erscheinende Call of Duty: Modern Warfare (Raytracing für die Schatten) oder Cyberpunk 2077.

Alle Spiele mit Raytracing und DLSS Unterstützung im Überblick

Raytracing für alle?

Insofern gibt die offizielle Ankündigung der PS5 mit Raytracing-Support in der Grafik-Hardware auch für PC-Spieler Anlass zur Freude - Raytracing scheint sich durchzusetzen. Denn wenn alle großen Plattformen (PC mit Geforce und Radeon, Playstation, Xbox) die Technik beherrschen, ist auch der Anreiz für Entwickler viel größer, Raytracing die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient - Spiele sehen damit einfach besser, da natürlicher aus.

Was ist Raytracing - wo liegen Vor- und Nachteile?

Zwar sind es meist noch bescheidene Anfänge, wie Raytracing aktuell genutzt wird, Mal sind es nur die Schatten, Mal nur die Reflexionen und der Performance-Einbruch ist angesichts der oft kleinen optischen Vorteile immer noch immens - und das selbst auf wirklich schnellen Grafikkarten vom Kaliber der RTX-2000-Serie.

Wie weit PS5 und Xbox Scarlett da mithalten können, wird sich erst zeigen müssen, denn deren integrierte Grafikeinheiten sind in Sachen reiner Performance sicher langsamer als Nvidias aktuelles High-End-Sortiment.

Allerdings lassen sich Game Engines deutlich besser für die immer gleiche Konsolen-Hardware optimieren und Raytracing in Spielen steht auch noch ganz am Anfang - der sieht durch die PS5-Ankündigung und deren Implikationen für Xbox und PC aber nun erheblich aussichtsreicher aus als bislang.

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