PUBG-Entwickler über Map-Design - »Es gibt keine besten Spots«

Für die dritte Karte von Playerunknown's Battlegrounds haben die Entwickler Südostasien bereist. Wir haben Art Director Taeseok Jang über die Entwicklung der Map und zukünftige Ziele befragt.

Für manche Orte sind die Entwickler von PUBG knipsend durch Südostasien gereist. Auch die Ruinen gehören dazu. Für manche Orte sind die Entwickler von PUBG knipsend durch Südostasien gereist. Auch die Ruinen gehören dazu.

Kleiner, schneller, intensiver. Unter diesem Motto steht Sanhok, die dritte Map von PUBG. Sie ist der beste Beweis dafür, wie sehr Karten selbst das Spielerlebnis beeinflussen. Da sie bei gleicher Spielerzahl nur ein Viertel von Erangel und Miramar misst, trifft man viel schneller auf andere Spieler. Und die mächtigen Sturmgewehre liegen in fast jeder Hütte herum, während man auf den anderen beiden Karten auch mal minutenlang ohne Erfolg Haus um Haus plündert.

Kein Wunder also, dass auch der Entstehungsprozess einer neuen Karte mit viel Arbeit verbunden ist. Wir haben einige Fragen an Taeseok Jang gestellt, den Art Director von PUBG, und wollten unter anderem wissen, was die besten Orte auf Sanhok sind, um jedes Chicken Dinner zu gewinnen. Am Anfang stand aber zunächst eine Fotosafari durch Südostasien an.


Über den Entwickler

Taeseok Jang arbeitet seit drei Jahren als Art Director bei PUBG Corporation. Für Sanhok hat er als Lead Designer große Teile der Entwicklung geleitet.

Eine Fotosafari für Sanhok

Die Objekte auf Sanhok basieren auf Photogrammetrie, einer Technik, mit der möglichst realistische Texturen auf Basis echter Fotos erschaffen werden.

Mehr zum Thema:Photogrammetrie - Wie macht man Spiele photorealistisch? (Plus-Video)

Ein Beispiel: Die deckenlose Höhle auf Sanhok fußt auf der Phraya-Nakhon-Höhle in Thailand. Auch für viele andere Orte haben sich die Entwickler von PUBG Corp auf die Reise gemacht, wie uns Art Director Taeseok Jang im Interview erzählt.

"Unser Design-Team war nicht nur in Thailand unterwegs, sondern in vielen südostasiatischen Regionen, um dort Inspiration und Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln. Das Resort, die Ruinen, Banyan und die Kokosnuss-Farm aus nächster Nähe zu sehen und sie im Spiel umzusetzen, hat viel Spaß gemacht."

Eines der zahlreichen Bilder der Fotosafari: Die Phraya-Nakhon-Höhle in Thailand. Eines der zahlreichen Bilder der Fotosafari: Die Phraya-Nakhon-Höhle in Thailand.

Die Community balanciert

Um eine Karte zu bauen, die sowohl Spaß macht als auch ausbalanciert ist, haben sich die Entwickler bereits früh auf das Feedback der Community verlassen. Darum haben sie die Map bereits auf Test-Servern angeboten, bevor sie überhaupt final war. So konnten die Spieler in mehreren Testphasen immer mal wieder auf der Tropen-Map ums Chicken Dinner kämpfen.

Am Ende haben Jang und sein Team die Daten mit Forenbeiträgen, User-Kommentaren und Livestreams verglichen und verrechnet. So erfahren sie, wo die größten Baustellen liegen. Das Ziel: die optimale Balance finden.

"Es gibt keine besten Spots, weil es viele zufällige Elemente im Spiel gibt. Ich würde sagen, es hängt vom eigenen Spielstil ab. Wenn ihr einen intensiven Einstieg wollt, landet ihr in einer beliebten Zone mit einem Haufen Loot. Wenn nicht, wählt ihr einen vorsichtigeren Ansatz."

Das Kernteam für Sanhok, das die Entwicklung der Map geleitet hat, bestand laut Jang aus 30 Leuten. Aber auch nachdem die Karte nun fertig ist, gibt es immer noch genug zu tun. Sanhok soll über die kommenden Monate betreut und angepasst werden, genauso wie Erangel und und Miramar. Da könnte es bald auch regnen.

Auf Sanhok regnet es schon, vielleicht folgen bald Erangel und Miramar. Auf Sanhok regnet es schon, vielleicht folgen bald Erangel und Miramar.

Wetter-Comeback

Das Wettersystem war in der Vergangenheit schon einmal Teil von Erangel, wurde dort aber vorm Release von Version 1.0 wieder entfernt, da es zu Performance-Problemen geführt hatte. Auf Sanhok feierte es sein Comeback.

"Wir haben das Wettersystem immer gemocht, aber als wir es vergangenes Jahr vorgestellt haben, war die Community davon nicht so angetan wie wir. […] Mit dem Launch von Sanhok haben wir eine neue Gelegenheit gefunden, es wieder hinzuzufügen. Glücklicherweise mögen die Spieler das dynamische Wetter sehr. Darum schauen wir, ob wir es auch auf Erangel und Miramar hinzufügen können."

Neben der Pflege von Erangel, Miramar und Sanhok steht auch die Entwicklung der Schnee-Map noch an. Die vierte Karte soll Ende des Jahres erscheinen, von einem sehr kurzen Teaser abgesehen tappen wir hier aber noch im Dunkeln.

Auch die Größe steht noch nicht fest. Möglicherweise schrumpft die Karte weiter, vielleicht wächst sie aber auch wieder auf 64 Quadratkilometer an. Jang und seine Kollegen entscheiden zurzeit intern darüber. Wer weiß - vielleicht reist bereits ein kleines Team durch Grönland und knipst Nadelbäume und Schneedecken.

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