Fahrphysik, die fordert
Trotz Zeitsprüngen und Innenstadtkursen bleibt Race Driver: GRID wie seine Vorgänger eine zwar einsteigerfreundliche, aber durchaus anspruchsvolle Simulation. Das knifflige Streckendesign mit vielen Schikanen belohnt vorausschauendes Fahren -- wer mit einem Rad ins Kiesbett abrutscht, produziert selbst mit Antitraktions-Kontrolle und ABS fast zwangsläufig einen Dreher. Wer diese Fahrhilfen deaktiviert, muss zusätzlich sehr gefühlvoll mit Gas und Bremse spielen, um durchdrehende Reifen zu verhindern. Gerade in diesem Zusammenhang ärgerlich: Grid hat keine automatische Lenkrad-Erkennung, wir müssen also sämtliche Optionen wie die Lenkungslinearität oder den Sättigungsgrad der Pedale mühsam per Hand einstellen. Dann allerdings steuert sich jeder Wagen ebenso präzise wie mit dem Gamepad.
Die 44 Autos fahren sich herrlich abwechslungsreich, aber stets glaubwürdig. So liegt der Le-Mans-Prototyp von Audi wie ein Brett auf der Straße, erfordert dafür aber extrem präzise Bremsmanöver -- kein Wunder bei einer Spitzengeschwindigkeit von über 430 km/h. Die biestige Dodge Viper neigt dagegen zum Übersteuern; nur wer gefühlvoll gegenlenkt, behält in engen Kurven die Kontrolle.
Autos, die driften
Gegenüber Dodge Viper und Audi R10 fallen die japanischen Tuner-Schüsseln wie Nissan Silvia oder Maxda RX-7 beim »Coole Karre«-Faktor etwas ab, dennoch machen Sie fahrerisch genauso viel Spaß. Kurz die Handbremse ziehen, Lenkrad einschlagen, behutsam Gas geben -- fertig ist der stilvolle Drift. Clevere Regel-Variationen machen das Ganze noch spannender als in Juiced 2. Neben der klassischen Punktejagd gibt es auch eine so genannte Touge -- ein Verfolgungs-Driften, bei dem wir ähnlich wie Need for Speed: Carbon möglichst nah beim Gegner bleiben müssen. Unser Redaktionsfavorit ist jedoch die Driftschlacht, bei der acht Autos gleichzeitig um die Kurven schlittern. Der Trick: je besser die Position, desto höher der Punkte-Multiplikator -- wir müssen uns also ständig zwischen Tempo oder Stil entscheiden. Eine willkommene Abwechslung, die Tuning-Hasser dank der flexiblen Karrierestruktur aber auch auslassen können.
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