Radeon HD 3870 X2

AMD greift nach langer Pause im High-End-Segment an: Wir testen die Monster-Radeon HD 3870 X2 mit zwei Grafikprozessoren und 1,0 GByte Videospeicher.

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Das imageträchtige High-End- Segment dominiert Nvidia seit Ende 2006 nach Belieben. AMD konnte 2007 keine Karte liefern, die der Geforce 8800 auch nur nahe gekommen wäre. Die Radeon HD 2900 XT rechnet im Konkurrenzvergleich zu langsam, die Radeon HD 3870 ebenfalls. Mit dem neuen 450 Euro teuren Spitzenmodell Radeon HD 3870 X2 ändert AMD jetzt die Vorzeichen: Sie vereint einen Crossfire- Verbund aus zwei Radeon HD 3870 auf einer einzigen Grafikkarte, die Ausmaße entsprechen einer Geforce 8800 GTX.

Genügsames Doppel

Die Radeon HD 3870 X2 basiert auf zwei RV670-Grafikprozessoren mit je 512 MByte Videospeicher. Somit verteilt die neue Radeon die anfallenden Rechenaufgaben auf 640 Shader-Prozessoren. Im Vergleich zur Ein-Chip-Karte Radeon HD 3870 hat AMD den Chiptakt aber von 775 auf 825 MHz um 50 MHz beschleunigt. Weil GDDR3 statt GDDR4 zum Einsatz kommt, taktet der Speicher lediglich mit 1.800 MHz DDR statt wie bisher mit 2.250 MHz DDR. Das Speicher-Interface bleibt mit 256 Bit pro Chip gleich breit. Die Kommunikation zwischen den zwei RV670 läuft mit voller 16x-Bandbreite über einen speziellen PCI-Express-Chip.

Der RV670-Grafikprozessor entspricht in weiten Teilen dem R600 der Vorgängergeneration. Das betrifft die grundlegende Struktur des Grafikchips genauso wie seine Funktionen. Im Gegensatz zum R600 unterstützt der RV670 aber bereits DirectX 10.1 und das dazugehörige Shader Model 4.1, das im Wesentlichen die Beleuchtung und die Kompatibilität von Spielen zu den Grafikkarten der diversen Hersteller verbessern soll. Passende Spiele sind aber noch nicht einmal am Horizont zu erahnen. Bei der Bildqualität verlässt sich AMD auf den hohen Standard der HD-2900-Serie. Polygonkanten glätten also auch die HD 3800-Karten etwas besser als die Geforce 8, beim anisotropen Texturfilter wiederum hat die Konkurrenz minimale Vorteile.

Beeindruckende Optimierungen sind AMD bei der Stromaufnahme und der Hitzeentwicklung gelungen. Zum einen geht das zurück auf die von 80 auf 55 nm deutlich verkleinerten Fertigungsstrukturen. Zum anderen wirtschaftet der RV670 viel cleverer als der hitzige R600 der Radeon HD 2900. Er schaltet einzelne Chipteile ab oder regelt Taktfrequenzen, Spannungen und die Geschwindigkeit der PCI-Express-Verbindung. Da das auf Basis der tatsächlichen Auslastung des Grafikprozessors geschieht, spart der RV670 auch in Spielen Energie, die nicht seine maximale Performance verlangen. Wird er hingegen voll gefordert, liegt sofort Höchstleistung an. Das funktioniert erstmals auch mit Programmen im Fenstermodus. AMD nennt das ganze System Powerplay und unter dieser Bezeichnung taucht es auch im Catalyst-Referenztreiber auf, wo Sie die aktuelle Chipauslastung ablesen können.

Mit dieser Technik zieht die Radeon HD 3870 X2 weniger Strom als beispielsweise eine einzelne Geforce 8800 Ultra und arbeitet zudem meist leise. Bei maximaler Drehzahl ist der Lüfter allerdings deutlich hörbar. So dreht er beim Einschalten des Rechners einen Moment voll auf und wird auch in Spielen gelegentlich hörbar. Für Silent-PCs eignet sich die Karte im Zweifel nicht. Wer aber einen normal lauten Prozessorlüfter hat, hört von der X2 weder unter Windows noch in Spielen einen Mucks.

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