Radeon RX 5700 XT: Erstes Review eines Custom-Modells überzeugt

Ein erster ausführlicher Test zur XFX Radeon RX 5700 XT Black Wolf ist in China aufgetaucht - Kühlung und Lautstärke wissen zu gefallen.

Die XFX RX 5700 XT Black Wolf kommt mit zwei Axiallüftern und ohne werksseitige Übertaktung. (Bildquelle: Expreview) Die XFX RX 5700 XT Black Wolf kommt mit zwei Axiallüftern und ohne werksseitige Übertaktung. (Bildquelle: Expreview)

AMDs Radeon RX 5700 und RX 5700 XT punkten im Preis und in der Leistung, das Kühldesign der Referenzmodelle lässt aber zu wünschen übrig - unter Last sind die Karten sehr laut, wie der GameStar-Test zeigt. Custom-Modelle mit leiserer Kühlung und höherem Takt sollen in Kürze verfügbar sein.

Das chinesische Technik-Portal Expreview hat nun den ersten Test einer Partner-Karte veröffentlicht: die XFX Radeon RX 5700 XT Black Wolf überzeugt dabei mit guten Temperaturen und geringer Lautstärke.

2,5 Slot Design mit 2 Axiallüftern

Wie der Name schon sagt, kommt die XFX Radeon RX 5700 XT Black Wolf im schlichten schwarzen Design daher und belegt 2,5 Slots.

Die Stromversorgung bleibt gegenüber dem Referenzdesign unverändert, ein 6+8 Pin-Anschluss reicht, um die 215 Watt TBP (Total Board Power) zu gewährleisten.

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Der Kühlkörper fällt kompakt aus - zusammen mit Platine, Backplate und Lüfter belegt die RX 5700 XT Black Wolf 2,5 Slots. (Bildquelle: Expreview) Der Kühlkörper fällt kompakt aus - zusammen mit Platine, Backplate und Lüfter belegt die RX 5700 XT Black Wolf 2,5 Slots. (Bildquelle: Expreview)

Im Gegensatz dazu wurde das Kühlkonzept deutlich überarbeitet. Vier Heat-Pipes speisen die Heatsink, die dicht verbauten Finnen schaffen eine große Oberfläche, um die Abwärme der GPU zu tauschen. Zwei Axiallüfter transportieren die Hitze von der Grafikkarte ab.

Temperaturen und Lautstärke

Um möglichst praxisnahe Ergebnisse zu erzielen, testete Expreview die XFX Radeon RX 5700 XT Black Wolf in einem Gehäuse. Die Umgebungstemperatur während des Tests wird mit 26 Grad angegeben.

Im Idle erreicht die Karte rund 40 Grad, dabei stehen die Lüfter still. Volle Last liegt unter 3DMark Fire Strike an, die Black Wolf kommt dabei aber auf höchstens 70 Grad, was ein gutes Ergebnis ist.

70 Grad unter Last können sich sehen lassen. (Bildquelle: Expreview) 70 Grad unter Last können sich sehen lassen. (Bildquelle: Expreview)

Zum Vergleich kam eine RX 5700 XT im Referenzdesign im GameStar-Test, beim Spielen in WQHD-Auflösung trotz offenen Testaufbaus auf 80 Grad - im Idle werden die Karten in etwa gleich warm.

In Sachen Lautstärke erreicht die RX 5700 XT Black Wolf 35,8 Dezibel im Idle, unter Last werden am Gehäuse 40,5 Dezibel (2.100 U/min) gemessen.

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Leistung auf Niveau der Referenzkarte

Das Testsystem sah folgendermaßen aus:

  • CPU: Intel Core i7 8700K
  • Mainboard: Asus ROG Strix Z370-F Gaming
  • Arbeitsspeicher: 2 x 8 Gbyte DDR4-3200
  • Betriebssystem: Windows 10 (Version 1903, 64 bit)
  • Treiber: AMD Adrenalin 2019 Edition 19.7.5

Da die RX 5700 XT Black Wolf werksseitig nicht übertaktet ist, ähnelt sie in Puncto Leistung der Referenzkarte.

Ohne Übertaktung liegen Custom- und Referenzdesign in etwa gleich auf. (Bildquelle: Expreview) Ohne Übertaktung liegen Custom- und Referenzdesign in etwa gleich auf. (Bildquelle: Expreview)

Anhand der Screenhots von Expreview (chinesische Schriftzeichen) können wir zwar keine konkreten Spiele identifizieren, die Leistung ist aber sowohl bei 1080p- als auch bei 1440p-Auflösung unabhängig davon beinahe identisch zur Basis-Version der RX 5700 XT.

Overclocking-Potential und Leistungsaufnahme

Expreview übertaktete die GPU manuell auf stolze 2.150 MHz, den Speicher auf 950 MHz und konnte dadurch rund 10 Prozent höhere Performance generieren. Die Temperaturen stiegen gleichzeitig unter Last auf 80 Grad, im Idle auf 68 Grad (Umgebungstemperatur 26 Grad).

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Manuell übertaktet kann bis zu 10 Prozent mehr Leistung abgerufen werden. (Bildquelle: Expreview) Manuell übertaktet kann bis zu 10 Prozent mehr Leistung abgerufen werden. (Bildquelle: Expreview)

Die chinesischen Hardware-Tester ermittelten ohne Übertaktung eine Leistungsaufnahmen von knapp 30 Watt im Leerlauf und rund 203 Watt während eines Stresstests. Angaben zum Energieverbrauch mit OC werden allerdings nicht gemacht.

Fazit und Preis

In China schlägt die XFX RX 5700 XT Black Wolf mit 3.099 Yuan zu Buche, das entspricht umgerechnet rund 392 Euro. Die Preise in Deutschland können anders ausfallen, wir rechnen aber angesichts der Standard-Spezifikationen mit einer Ansiedlung im Bereich der normalen RX 5700 XT, also um die 410 Euro.

Bei gleicher Leistung ohne Übertaktung und gleichzeitig deutlich besserer und leiserer Kühlung stellt das ein klares Verkaufsargument gegenüber dem Referenzdesign dar.

Andere Custom-Karten könnten mit drei Axiallüftern sogar noch effizienter kühlen und bei entsprechend höherem werksseitigen Takt auch ein Leistungsplus generieren.

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