Review-Bombing auf Steam wegen Borderlands 3 - Gearbox-Chef umso glücklicher über Epic-Exklusivität

»Da will ich doch beinahe unsere generelle Haltung gegenüber Steam überdenken«, erklärt Gearbox-Chef Randy Pitchford nach Review-Bombings gegen alte Borderlands-Spiele.

Borderlands 3 wird 6 Monate lang exklusiv nur im Epic Store erhältlich sein. Das mögen viele Spieler gar nicht. Borderlands 3 wird 6 Monate lang exklusiv nur im Epic Store erhältlich sein. Das mögen viele Spieler gar nicht.

Borderlands 3 sorgt zurzeit für hitzige Debatten in der Videospielwelt. Zeitgleich mit der für alle Spieler sehr erfreulichen Bekanntgabe, dass der Shooter schon im September 2019 erscheint, verrieten die Entwickler auch, dass Borderlands 3 vorerst exklusiv im Epic Store rauskommt - und das freute einige Spieler deutlich weniger.

Das Resultat dieser Unzufriedenheit waren Review-Bombings gegen die alten Borderlands-Teile auf Steam und das wiederum gefällt den verantwortlichen Gearbox-Entwicklern überhaupt nicht.

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Die Borderlands-Macher beschweren sich: Via Twitter erklärte zunächst Gearbox-Mitarbeiter Scott Velasquez, dass es nicht cool sei, das Review-System so zu missbrauchen und »Steam sollte sich schämen, das zuzulassen«.

Unter diesem Beitrag antwortete Randy Pitchford, der CEO von Gearbox, noch einmal mit sehr viel deutlicheren Worten:

"Ironischerweise bin ich wegen diesem Review-Missbrauch und dem Fakt, dass Steam kein Interesse daran hat, dagegen vorzugehen, ein wenig glücklich über die Entscheidung von 2K [Borderlands exklusiv im Epic Store rauszubringen, Anm. d. R.]. Außerdem bin ich deswegen beinahe geneigt, unsere generelle Haltung gegenüber Steam überdenken."

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Steam hat bereits auf Review-Bombings reagiert

Inzwischen hat Valve das Review-Bombing aufgehalten: Den Vorwurf, dass Steam »kein Interesse daran hat, gegen den Review-Missbrauch vorzugehen« muss sich die Plattform nun nicht mehr gefallen lassen.

Denn mittlerweile hat Steam mit Hilfe eines neuen »Off-Topic-Review«-Systems über 4.000 Reviews unter Borderlands-Spielen ausgeblendet, die offensichtlich nur dem Zweck des Review Bombing dienten.

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Wie funktioniert das neue Anti-Review-Bombing-System? Sobald Valve bei einem Spiel ungewöhnliche Review-Aktivitäten bemerkt, erlaubt der Steam-Betreiber den jeweiligen Entwicklern des Spiels einzelne Kritiken aus der Gesamtbewertung auszuschließen. Dadurch stehen auch die kürzlichen Bewertungen von Borderlands 2 nun wieder auf äußerst positiv (90 Prozent).

Ganz unsichtbar werden die negativen Kritiken aus Review-Bombings aber nicht, denn User können die Off-Topic-Reviews auf Wunsch wieder einblenden.

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Entwickler diskutieren über Pro & Contra der Reviews

Ein anderer Twitter-User begegnete Pitchfords Beitrag mit der Anschuldigung, dass all das nicht passiert wäre, wenn es den Epic-Exklusiv-Deal zu Borderlands 3 gar nicht erst gegeben hätte.

Darauf antwortete der Gearbox-Chef, dass dies Täter-Opfer-Umkehr (»Victim Blaming«) sei und der Troll sich »freundlicherweise verpissen« solle. Der Ton wurde also durchaus rau auf Twitter.

Aber auch andere Entwickler diskutierten mit: Rami Ismail, der Gründer des niederländischen Indiestudios Vlambeer (Nuclear Throne, Luftrausers) twitterte etwa, Nutzer-Bewertungen würden generell wegen Review-Bombings immer mehr an Glaubwürdigkeit verlieren. Deshalb seien Plattformen ohne User-Reviews (wie zum Beispiel der Epic Store) womöglich besser für den Launch von Spielen geeignet.

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Aber Review-Bombing wird auch verteidigt: Auf Ismails Tweet antwortete wiederum Chet Faliszek, der früher als Autor bei Titeln wie Half-Life 2, Left 4 Dead und Portal für Valve arbeitete. Seiner Meinung nach zeigen Review-Bombings vor allem, dass Fans und Spieler keine geeigneten Möglichkeiten mehr haben, um Entwicklern ihr Meinung zu sagen.

Deshalb nutzten sie eben den einzigen Weg, der ihnen noch bleibt. Das Problem seien nicht negative Reviews, sondern fehlende Kommunikationskanäle für Feedback. Es gibt also durchaus auch unter Entwicklern kontroverse Meinungen zum Thema.

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Quelle: PCGamesN

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