Rockstar North hat angeblich 10 Jahre lang keine Steuern gezahlt

Laut eines Reports hat der GTA-5-Entwickler zehn Jahre lang keine Körperschaftsteuer gezahlt – aber 42 Millionen Pfund an Steuervergünstigungen bezogen.

Mit GTA 5 hat Rockstar viel Geld eingenommen. Großbritannien hat davon aber nichts gesehen. Mit GTA 5 hat Rockstar viel Geld eingenommen. Großbritannien hat davon aber nichts gesehen.

Rockstar North steht in der Kritik. Der Entwickler von Spielen wie GTA 5 hat angeblich in den Jahren 2009 bis 2018 keine Körperschaftsteuer gezahlt. Das berichtet die britische Denkfabrik und Interessenvereinigung Tax Watch in einem Enthüllungs-Report.

Rockstar North hat seinen Hauptsitz in Edinburgh, Schottland. Tax Watch schätzt den Umsatz durch die Verkäufe von GTA 5 seit dem Release im Jahr 2013 auf inzwischen sechs Milliarden US-Dollar. Dennoch habe Großbritannien davon keinen Pence gesehen, im Gegenteil.

2015 hatte sich Rockstar North für ein Steuererleichterungs-Programm in Großbritannien qualifiziert. Dieses Programm wurde 2014 von der britischen Regierung eingeführt, um die britische Spieleentwicklung zu fördern - vor allem kleinere und mittelgroße Unternehmen sollten davon profitieren.

In den Jahren 2015 bis 2017 hat Rockstar North so 42 Millionen Pfund an Steuergutschriften erhalten, etwa 45,8 Millionen Euro. Das entspreche 19 Prozent aller Steuervergütungen in der gesamten britischen Videospielindustrie.

Im Report heißt es:

"Wie ist es möglich, dass ein Spiel, das in Großbritannien entwickelt wurde und Milliarden an Dollar Gewinn für seinen Mutterkonzern und Senior-Management eingenommen hat, Steuerverluste in Großbritannien macht und in der Lage ist, Steuerrückzahlungen von der Regierung zu erhalten?"

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Hoher Umsatz, wenig Steuern

Tax Watch kritisiert im Report, dass die sieben zum US-amerikanischen Mutterkonzern Take-Two gehörenden Unternehmen in Großbritannien in den Jahren 2013 bis 2018 lediglich 47,3 Millionen Pfund Gewinn angegeben haben, obwohl der Gewinn in dieser Zeit auf fünf Milliarden US-Dollar geschätzt wird.

Ein weiterer Kritikpunkt: Obwohl Take-Two nach eigenen Angaben verhältnismäßig wenig Profit in Großbritannien erwirtschaftet hat, wurden dort hohe Boni an die wichtigsten Mitarbeiter gezahlt.

"Unserer Meinung nach hätte eine angemessenere Verteilung des Gewinns zwischen den USA und Großbritannien dazu geführt, dass wesentlich mehr Profit nach Großbritannien geflossen wäre.

Das hätte bedeutet, dass Rockstar North nicht für eine Steuergutschrift in Frage gekommen wäre. Stattdessen hätten Take-Two und die Rockstar-Unternehmen eine deutliche Steuerverpflichtung gegenüber Großbritannien haben sollen."

Dennoch hält der Bericht am Ende fest, dass es keine Beweise gebe, dass Take-Two und Rockstar illegal gehandelt haben. Er fordert allerdings den HMRC, die britische Abteilung für die Erhebung der Steuern, dazu auf, den Fall dringend zu untersuchen. Wir halten euch auf dem Laufenden, wenn es neue Informationen gibt.

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