Update vom 15.07.: AMD hat sich dem fehlerhaften Zufallszahlengenerator angenommen und einen Bios-Fix implementiert. Dabei geht es nicht nur um die rdrand-Funktion, sondern auch um den rdseed-Befehl.
Beide Funktionen sollen nach dem Update wieder korrekt arbeiten und so einen Start der neuesten Linux-Distributionen ermöglichen. Ob der mit Ryzen 3000 nicht mehr klappende Spielstart von Destiny 2 dadurch ebenfalls behoben wird, ist noch nicht bekannt.
Wann genau das BIOS-Update öffentlich gemacht wird, hängt von den Mainboard-Herstellern ab. Nach Informationen von golem.de ist das Update bereits an die Hersteller verteilt.
Chipsatz-Vergleich und Mainboard-Empfehlungen für Ryzen 3000
Originalmeldung: Mit neuen Ryzen 3000-Systemen gibt es einen Bug, der gewisse Linux-Distributionen daran hindert, korrekt zu starten.
Das Problem ist die Implementierung des Zufallszahlengenerators im Prozessor, der von neueren Versionen des Linux-Initialisierungsdienst Systemd (ab Version 240) aufgerufen wird. Statt einer Zufallszahl gibt der rdrand-Befehl bei Ryzen 3000-CPUs statisch die Zahl -1 zurück.
Neuere Versionen von Systemd stürzen jedoch ab, wenn bei Aufruf von rdrand mehrfach keine Zufallszahl zurückgegeben wurde. Weil das erst im Juli 2018 eingeführt wurde, sind auch nur einige der aktuellsten Linux-Distributionen, wie Ubuntu 19.04, betroffen. Ubuntu 18.10 funktioniert noch.
Der Fehler tritt aber nur in der Ryzen 3000-Reihe auf. Besitzer von Ryzen 1000 und 2000-Prozessoren müssen sich keine Sorgen machen. Der rdrand liefert eine Zufallszahl und sorgt daher für keine Probleme mit neuesten Linux-Versionen.
Ryzen 3000 hat Probleme mit Destiny 2
Es ist aber nicht das einzige Problem, dass die Ryzen 3000-Serie hat. Nicht nur neue Linux-Distributionen, auch Destiny 2 weigert sich mit den neuesten AMD-CPUs zu starten. Für dieses Problem gibt es aktuell keine Lösung, aber der Entwickler arbeitet daran.
Ältere AMD-Prozessoren auch betroffen
Ein bereits 2014 erstellter Bugreport weist darauf hin, dass es auch mit älteren AMD-CPUs aus der Jaguar-Reihe, darunter fallen der Athlon 5370, 5350 und 5150, bereits dieses Problem hatten. Allerdings blieb es lange unentdeckt, weil rdrand kaum genutzt wird.
Üblicherweise verwenden Anwendungsprogramme andere Zufallsfunktionen, auch weil einige Entwickler nicht darauf vertrauen, dass CPUs korrekte Zufallszahlen liefern. Aufgefallen ist das Problem wohl auch nur, weil das neue Systemd auf rdrand setzt.
Für Systemd gibt es mittlerweile einen Hotfix, mit dem die Linux-Versionen wieder starten. Vermutlich wird es auch möglich sein, Ryzen-3000-Systeme mittels Bios-Update zu korrektem Verhalten zu bringen.
Überraschend ist der Fehler dennoch, denn die älteren Ryzen-Chips der 1000er- und 2000er-Serie führen rdrand fehlerfrei aus, booten dementsprechend auch problemlos und AMD hätte den Fehler auch beim Testen von Ryzen 3000 finden müssen.
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