Ryzen 3000 laut Silicon Lottery mit geringem Overclocking-Potential

Silicon Lottery veröffentlichte unlängst Binning-Statistiken zu Ryzen 3000. Demnach ist Matisse werksseitig bereits gut ausgereizt, das Übertaktungs-Potential hält sich daher in Grenzen.

AMD feiert mit Ryzen 3000 derzeit allerorts große Erfolge. Overclocker könnten jedoch weniger Freude mit den Matisse-CPUs haben, denn der Spielraum zum Übertakten ist begrenzt. AMD feiert mit Ryzen 3000 derzeit allerorts große Erfolge. Overclocker könnten jedoch weniger Freude mit den Matisse-CPUs haben, denn der Spielraum zum Übertakten ist begrenzt.

Silicon Lottery hat ein Geschäft daraus gemacht, Prozessoren zu testen und je nach Übertaktungs-Potential zu kategorisieren und zu verkaufen - das sogenannte Binning (Vorselektion). Regelmäßig gewährt das Unternehmen auch Einblicke in die prozentuale Verteilung entsprechender CPUs.

Nun wurden die »Historical Binning Statistics« um einige aktuelle Ryzen-3000-Prozessoren ergänzt. Doch die Zen-2-Chips scheinen bereits ab Werk ziemlich ausgereizt, denn viel Spielraum zum Übertakten gibt es offenbar nicht (via Wccftech).

Stresstest unter Verwendung von AVX2

Prime95 ist einer der bekanntesten Stresstests. Prime95 ist einer der bekanntesten Stresstests.

Alle Samples wurden von Silicon Lottery hinsichtlich ihrer maximalen stabilen Taktrate unter dem anspruchsvollen AVX2-Befehlssatz (256 Bit) getestet.

Typischerweise werden CPUs bei einem derartigen Stress-Test wärmer als bei deaktivierten Advanced Vector Extensions (AVX), weshalb sie aus Stabilitätsgründen oft mit einem Offset-Wert von -2 oder -3 für AVX-Workloads konfiguriert werden.

Das heißt, der Multiplikator wird bei Ausführung eines solchen Befehls um 2 oder 3 herabgesetzt. Wird unter Verwendung von AVX eine bestimmte Taktrate dauerhaft erreicht, kann diese für den Betrieb ohne AVX als stabil angesehen werden.

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Ryzen 9 3900X, 7 3800X und 7 3700X

Die Wahrscheinlichkeit per Zufall (der sprichwörtlichen Silicon Lottery) einen der begehrten Spitzenprozessoren zu ergattern ist zwar gering, die Unterschiede fallen dafür aber nicht groß aus. Die Wahrscheinlichkeit per Zufall (der sprichwörtlichen Silicon Lottery) einen der begehrten Spitzenprozessoren zu ergattern ist zwar gering, die Unterschiede fallen dafür aber nicht groß aus.

Von den durch Silicon Lottery getesteten Ryzen 9 3900X konnten so nur 6 Prozent auf allen Kernen 4,2 GHz halten (bei 1,25 V). 35 Prozent erreichten 4,15 GHz (1,237 V), 68 Prozent immerhin noch 4,1 GHz (1,225V), 87 Prozent konnten stabil auf 4,05 GHz (1,212 V) übertaktet werden. Alle überprüften Muster kamen auf 4 GHz Allcore (1,2 V).

Ein deutlich größerer Teil der getesteten Ryzen 7 3800X konnte sich in der Spitze platzieren. 20 Prozent liefen mit 4,3 GHz (1,3 V) auf allen Kernen stabil, 53 Prozent hatten mit 4,25 GHz (1,287 V) kein Problem und 4,2 GHz (1,275 V) erreichten alle Samples.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Ryzen 7 3700X: 21 Prozent konnten 4,15 GHz (1,262 V) stabil halten, 73 Prozent 4,1 GHz (1,25 V) und 4,05 GHz (1,237 V) wurden von allen Prozessoren realisiert.

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Prozessoren bereits ab Werk ausgereizt

Einige Händler verkaufen vorselektierte Prozessoren. Wer den Aufpreis zahlen will, erhält garantierte OC-Taktraten. Einige Händler verkaufen vorselektierte Prozessoren. Wer den Aufpreis zahlen will, erhält garantierte OC-Taktraten.

Händler wie etwa Caseking bieten ebenfalls vorselektierte Prozessoren zum Verkauf an. Getestet wird unter Prime95 26.6 und 1344K, aber mit deaktiviertem AVX. Der Ryzen 9 3900X kommt so in der Spitze auf 4,3 GHz, Angaben zur verwendeten Spannung werden auf der Seite allerdings nicht gemacht.

Insgesamt unterscheiden sich die Taktraten jedoch kaum von denen von Silicon Lottery.

Viel Spielraum zum manuellen Übertakten der Ryzen 3000 bleibt also nicht, Matisse scheint schon ab Werk weitestgehend optimiert zu sein.

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