Leben als Illusion
Wenn die Wissenschaft künstliche Intelligenz jagt, dann meint sie in letzter Konsequenz ein von Menschen gemachtes Bewusstsein, das sich selbst erkennt - ein Ziel, das Computerspielen fremd geblieben ist. Dem Medium genügt die Täuschung. Denn was künstliches Leben zum Unterhaltungsgegenstand macht, ist das Versprechen einer Eigenständigkeit, die sich vollständiger Kontrolle entzieht - das gilt für die Sim City-Stadt, deren Viertel sich von alleine entwickeln, ebenso wie für den Tagesablauf einer Familie in Die Sims. Künstliches Leben lässt sich nur indirekt steuern, durch Vorgaben oder Lernanreize; das Prickeln liegt im Beobachten der Konsequenz. Denn Leben ist rebellisch: es macht nicht immer das, was man erwartet. So beschränkt sich die Allmacht des Spielers - ein ungewohntes Konzept in einem Medium, in dem der Raketenwerfer auf Knopfdruck feuert und die Armee auf jeden Klick reagiert. Vielleicht ist der lebensechte Organismus deshalb immer Experiment geblieben: Mit ihm zu interagieren heißt vor allem, sein Wachstum zu beobachten. (DS / CS)
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